DVR und BRV stellen ReifenCheck 2003 vor

Bei der Verkehrssicherheitsaktion ReifenCheck 2003 geht es in diesem Jahr um das Thema “Luftdruck”. Die Aktion, bei der alle Autofahrer ihre Reifen kostenlos in teilnehmenden Werkstätten prüfen lassen können, findet bereits zum vierten Mal statt und dauert den ganzen Monat Juni über. Schwerpunktthema ist also der Luftdruck, denn zu niedriger Luftdruck verlängert nicht nur den Bremsweg, sondern erhöht auch den Spritverbrauch und den CO2-Ausstoß. Korrekt befüllte Reifen sind nicht nur sicherer, sondern auch deutlich preiswerter. Wird der Luftdruck regelmäßig überprüft, leisten sie erheblich mehr Kilometer. Professor Manfred Bandmann, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), stellte hierzu anlässlich der offiziellen Startpressekonferenz auf dem Contidrom bei Hannover fest: “Mit korrektem Luftdruck können bis zu zwei Tankfüllungen pro Jahr eingespart werden. Gerade vor der Fahrt in den Urlaub ist es sinnvoll, die Reifen nochmals zu checken.” Denn es ist mehr als ärgerlich, wenn die Urlaubsstimmung durch eine Reifenpanne getrübt wird. ”Deswegen”, so führt Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, hinzu, “bieten die Organisatoren den ReifenCheck im Juni kostenlos an.” Iris Gleicke bedankte sich anlässlich der Pressekonferenz auf dem Contidrom ausdrücklich bei allen am ReifenCheck 2003 Beteiligten für die Unterstützung einer sicheren Mobilität. Auf insgesamt neun Prüfkriterien – wie Profiltiefe, einseitig abgefahrene Reifen, Ventil, Luftdruck, Reifenalter, Einfahrschäden, korrekte Montage, Ventilkappen und Ersatzrad wird geachtet. Ein Prüfprotokoll gibt exakte Auskunft über eventuelle Schäden. ”Reifen sind das Einzige, was das Fahrzeug mit der Straße verbindet”, erläutert Peter Seher, Präsident des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk, “der Kontakt eines Reifens mit der Straße ist gerade mal so groß wie eine Postkarte und deswegen besonders wichtig.” Im täglichen Einsatz müssen Reifen Schwerstarbeit leisten: Kopfsteinpflaster, Schotterwege, regennasse Straßen, hohe Temperaturen, höchste Geschwindigkeiten und abrupte Bremsmanöver. Rund 30.000 Prüfstellen von Automobilclubs, technischen Überwachungsorganisationen, Reifenfachhandelsbetrieben, Kfz-Werkstätten und Autohäusern, stellen ihre Mitarbeiter für einen kostenlosen ReifenCheck zur Verfügung. Der ReifenCheck 2003 wird wie in den Vorjahren vom Bundesministerium für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen gefördert und vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat aus Bonn koordiniert. Partner in diesem Jahr sind der ACE, der ACV, der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV), die Continental AG, Ford, GTÜ, KÜS, die VW AG und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V.(zdk). Rund ein Drittel der Reifen, auf denen Deutschlands Autofahrer unterwegs sind, weisen größere oder kleinere Mängel auf. Dies ist das ernüchternde Ergebnis des ReifenChecks 2002, an dem etwa 1,35 Millionen Autofahrer teilgenommen haben. Im Wesentlichen wollen der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und dessen Partner die Verkehrsteilnehmer für die “Sicherheitskomponente Reifen” sensibilisieren, um so einen wirksamen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit zu leisten, wie Prof. Manfred Bandmann betont. Dieses konkrete Serviceangebot an die Verkehrsteilnehmer stelle somit eine handfeste Ergänzung der Informations- und Aufklärungsarbeit des DVR dar. Prof. Bandmann untermauert den Beitrag des ReifenChecks zum Thema Verkehrssicherheit mit einigen Zahlen: Jedes Jahr verlören bei etwa 2.000 Unfällen in Deutschland aufgrund schadhafter Reifen ungefähr 50 Menschen ihr Leben. Diese Tatsache alleine sei bereits Grund genug, das Angebot anzunehmen. An der diesjährigen Verkehrssicherheitsaktion sind bereits zwei von drei BRV-Mitgliedern beteiligt, wie BRV-Präsident Peter Seher betont. Die Tendenz sei steigend. Seher wie auch Prof. Bandmann waren sich darin einig, dass sich künftig noch wesentlich mehr Autofahrer wie auch mehr Werkstätten und Reifenhändler am ReifenCheck beteiligen müssten, um die jährliche Aktion mit dem seit langem etablierten Lichttest vergleichen zu können. Aller Anfang sei eben schwer, so Bandmann zu den Journalisten anlässlich der Startpressekonferenz. Insbesondere mit Blick auf die schwache Resonanz – im vergangenen Jahr nahmen lediglich drei Prozent der rund 44 Millionen deutschen Autofahrer am ReifenCheck teil – meinte Bandmann: “Wir leben nun mal in einer Zeit, in der solche Dinge nicht so sehr bewegen.” Man müsse aber weitermachen. Gleichzeitig wandte sich der DVR-Präsident gegen den Vorwurf, der ReifenCheck sei lediglich eine “Verkaufsveranstaltung” des Reifenhandels. Es gehe nicht darum, ein Unternehmen nach vorne zu stellen, sondern darum, die Sensibilität für ein sicherheitsrelevantes Produkt zu stärken. Diese Meinung teilte auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Iris Gleicke. Außerdem sei das Thema Verkehrssicherheit eine “gesamtgesellschaftliche Aufgabe”, an der es sich zu beteiligen gelte. Jescow von Puttkamer, bei der auf dem Contidrom gastgebenden Continental verantwortlich für den Geschäftsbereich Pkw-Reifen-Ersatzgeschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wies den Vorwurf ebenfalls zurück, sieht aber nichts Verwerfliches darin, einen beim ReifenCheck entdeckten schadhaften Reifen durch einen neuen ersetzen zu lassen: “Wir wollen Sicherheit verkaufen.” Für die Teilnehmer am ReifenCheck 2003, der den Partnern um den Deutschen Verkehrssicherheitsrat etwa ein halbe Million Euro plus zusätzlicher Personalaufwendungen kostet, gibt es in diesem Jahr auch etwas zu gewinnen, und zwar einen von den Ford-Werken gestifteten Ford Focus. arno.borchers@reifenpresse.de

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