„S20“ und „Power 3“ teilen sich Sieg im Motorrad-Sportreifentest
Nach dem Test von Enduroreifen und Gummis für Tourenmaschinen hat sich die Zeitschrift Motorrad für ihren diesjährigen Produktvergleichsreigen als Drittes Sportreifen in der Dimensionspaarung 120/70 ZR17 und 190/55 ZR17 für Vorder- und Hinterrad vorgenommen. Da gegenüber dem Vorjahrestest mit Michelins „Pilot Power 3“ nur ein neues Modell als Ersatz des „Power Pure D“ derselben Marke zum übrigen, aus Bridgestones „Battlax Hypersport S20“, Contis „Sport Attack 2“, Dunlops „SportSmart“, Metzelers „Sportec M5 Interact“ sowie Pirellis „Diablo Rosso II“ bestehenden Wettbewerberfeldes gestoßen ist, schenkte man sich zwar die Verschleißwertung. Dafür aber mussten sich alle Sechs sowohl auf der Rennstrecke als auch im Nassen sowie bei der Landstraßen-/Autobahnfahrt beweisen.
Am besten meisterten dabei die beiden Reifen von Bridgestone und Michelin die Herausforderungen in diesen drei Wertungsabschnitten, die wiederum unterteilt waren in mehrere Teildisziplinen wie Handlichkeit, Lenkpräzision, Kurvenstabilität, Haftung in Schräglage oder beim Beschleunigen, Kaltlauf, Grenzbereichsverhalten etc. und in denen es jeweils maximal 100 Punkte anzuhäufen gab. Das daraus resultierende Ideal von 300 Gesamtpunkten erreichten freilich weder der „Battlax Hypersport S20“ noch der „Pilot Power 3“, dennoch fuhren sie mit jeweils 271 Punkten das beste Ergebnis aller Probanden ein. Daher dürfen sich beide den Testsieg ans Revers heften, werden ihnen von der Motorrad-Redaktion doch gute Allroundeigenschaften sowie „überragende Eigenschaften bei Nässe“ attestiert – allerdings mit Abstrichen, wenn es um einen extrem sportlichen Einsatz geht. Wenn die Belastungen auf der Rennstrecke zu groß werden, mache sich dies bei beiden durch spürbare Walkbewegungen am Hinterrad bzw. eine nachlassende Kurvenstabilität bemerkbar, heißt es.
Eine ungleich bessere Figur in diesem Wertungsabschnitt macht demgegenüber der Pirelli-Reifen, wofür der das Prädikat „Kauftipp Rennstrecke“ erntet. „Sportliche Fahrer und hoch motivierte Hobby-Racer werden mit dem Pirelli voll auf ihre Kosten kommen. Für Alltagsfahrer, die auch im Regen unterwegs sind, gibt es bessere Alternativen“, so die Tester über den „Diablo Rosso II“, der beim Landstraßen-/Autobahneinsatz im hinteren Mittelfeld landet. Beim „Sport Attack 2“ von Conti ist es umgekehrt: auf der Landstraße top und auf der Rennstrecke Mittelmaß steht zusammen mit einer ebenfalls schwachen Vorstellung bei Nässe letztendlich dieselbe Gesamtpunktzahl von 260 unterm Strich wie bei dem Pirelli-Modell. „Der ‚Sport Attack 2’ überzeugt mit der besten Handlichkeit und sehr hoher Lenkpräzision, was ihn perfekt für sportliches Fahren auf trockener Landstraße macht. Nur Nässe mag er nicht“, heißt es zu dem Conti-Reifen.
Dicht dahinter kommt mit in Summe 258 Wertungspunkten der „SportSmart“ ins Ziel. „Der sehr sportlich ausgelegte Reifen kann seine Vorzüge auf der Rennstrecke ausspielen, auf der Landstraße fehlt es an Rückmeldung. Für den Alltagseinsatz gibt es empfehlenswertere Reifen“, fasst Motorrad die von dem Dunlop-Reifen an den Tag gelegten Leistungen zusammen. Wer allerdings beim Renntraining engagierter Gas geben wolle, werde bei ihm wie auch bei Pirellis „Diablo Rosso II“ selbst nach vielen Runden noch mit gleichbleibend hoher Stabilität verwöhnt. Die rote Laterne beim aktuellen Sportreifentest des Magazins hält damit der letzte noch verbliebene Kandidat: der „Sportec M5 Interact“ der Marke Metzeler kommt auf alles in allem 250 Punkte. „Die Konkurrenz ist stark, aber der ‚M5’ will auch in keiner Einzeldisziplin – ob auf der Landstraße, beim Renntraining oder im Regen – wirklich glänzen. Wir warten auf den Nachfolger“, schreibt das Blatt. christian.marx@reifenpresse.de
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