Zahlen zum dritten Quartal von Lanxess veröffentlicht
Der Spezialchemiekonzern und Zulieferer auch der Reifenindustrie Lanxess wähnt sich im laufenden Geschäftsjahr „weiter auf Rekordkurs“. Denn nach ohnehin bereits erfolgreichen Vorquartalen berichtet das Unternehmen mit Blick auf den Zeitraum Juli bis September 2011 nicht nur von einer anhaltend starken Nachfrage insbesondere nach Synthesekautschuk und Hightech-Kunststoffen, sondern auch von einem Rekordergebnis für das dritte Quartal. Immerhin konnte der Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 26 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro gesteigert werden, und beim EBITDA vor Sondereinflüssen legte man um 27 Prozent auf 311 Millionen Euro zu. Der Konzerngewinn im dritten Quartal 2011 wird mit 154 Millionen Euro beziffert, was einem Wachstum um 31 Prozent gleichkommt. Insofern bestätigt der Konzern mit Blick darauf ein weiteres Mal seine Jahresprognose, bei der von einem gegenüber dem Vorjahr rund 20 Prozent besseren EBITDA vor Sondereinflüssen bzw. einem in der Unternehmensgeschichte erstmaligen Überschreiten der EBITDA-Marke von einer Milliarde Euro ausgegangen wird. Als Anerkennung für diese als historisch bezeichnete Leistung hat der Lanxess-Vorstand beschlossen, das Budget für die Gewinnbeteiligung im laufenden Geschäftsjahr für alle berechtigten Mitarbeiter weltweit um weitere 20 Millionen Euro auf insgesamt 100 Millionen Euro zu erhöhen. „Ich danke allen Mitarbeitern für ein erneutes Rekordquartal. Durch ihren Einsatz konnten wir bereits in den ersten neun Monaten des Jahres 2011 das Gesamtergebnis des Vorjahres übertreffen“, sagt der Lanxess-Vorstandsvorsitzende Axel C. Heitmann. „Unser Fokus auf innovative Hightech-Produkte für die vier globalen Megatrends, insbesondere der Mobilität, hat sich erneut als richtig erwiesen“, ergänzt er.
Die Region EMEA (Europa ohne Deutschland, Mittlerer Osten, Afrika) trug im dritten Quartal 2011 mit einem Anteil von 28 Prozent demnach den größten Part zum Gesamtumsatz bei. Laut Lanxess wurde der Umsatz hier gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent auf 656 Millionen Euro ausgeweitet, während das Umsatzplus in der Region Asien-Pazifik mit 27 Prozent auf nunmehr 519 Millionen beziffert. Damit beträgt der Anteil dieser Region am Gesamtumsatz 22 Prozent. „Wesentlichen Anteil am Wachstum in dieser Region hatten China, Indien und Südkorea“, teilt das Unternehmen weiter mit. In Deutschland sei der Umsatz im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf 407 Millionen Euro gestiegen, was einem 18-prozentigen Anteil am Konzernumsatz entspricht. Dabei soll das Kautschukgeschäft des Konzerns insbesondere vom Nachfrageboom bei Winterreifen profitiert haben. Aus Nordamerika wird ein im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 401 Millionen Euro gestiegener Umsatz gemeldet, entsprechend einem Anteil am Gesamtumsatz in Höhe von 17 Prozent. „In Lateinamerika stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent auf 353 Millionen Euro und entsprach damit 15 Prozent des Konzernumsatzes. Brasilien war erneut der wichtigste Wachstumstreiber in dieser Region. Der Umsatz in den fünf BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) nahm gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent auf 588 Millionen Euro zu. Somit macht der Konzern 25 Prozent des Gesamtumsatzes in diesen entscheidenden Wachstumsmärkten“, ist einer entsprechenden Mitteilung darüber hinaus zu entnehmen.
Mit Blick auf die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche wird für das Segment Performance Polymers ein im dritten Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 1,4 Milliarden Euro um 48 Prozent höherer Umsatz berichtet. Gestiegene Rohstoffkosten seien dabei durch Preiserhöhungen von 36 Prozent kompensiert worden, heißt es. Sehr positiv auf die Umsatzentwicklung habe sich zudem das erworbene Keltan-EPDM-Kautschukgeschäft ausgewirkt. Unterm Strich steht bei dieser Geschäftseinheit letztlich ein EBITDA vor Sondereinflüssen in Höhe von 213 Millionen Euro, was einem Plus von 60 Prozent entspricht. „Lanxess beliefert mit seinen Synthesekautschuken und Hightech-Kunststoffen insbesondere die Reifen- bzw. Automobilindustrie, die unverändert vor allem in den BRICS-Staaten vom Megatrend Mobilität profitieren. Produkte von Lanxess verbessern nicht nur die Sicherheit von Reifen und Fahrzeugen, sondern reduzieren auch den Kraftstoffverbrauch und erhöhen damit die Umweltfreundlichkeit“, ist man bei dem Konzern überzeugt.
Der Umsatz des Segments Advanced Intermediates kletterte im dritten Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahr demnach um vier Prozent auf 371 Millionen Euro, wozu Preissteigerungen zur Kompensation höherer Rohstoffpreise maßgeblich beigetragen haben sollen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sei um drei Prozent gestiegen und wird nun mit 68 Millionen Euro beziffert. Der Umsatz des Segments Performance Chemicals wuchs im Berichtsquartal im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 523 Millionen Euro, wobei auch hier die gestiegenen Rohstoffkosten vollständig weitergeben konnten. „Die übernommene Darmex-Gruppe in Lateinamerika und das Materialschutzgeschäft von Syngenta führten ebenfalls zu einem positiven Umsatzbeitrag. Geringere Mengen und negative Währungseffekte ließen das EBITDA vor Sondereinflüssen gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent auf 75 Millionen Euro im dritten Quartal sinken“, so Lanxess.
Unabhängig davon geht der Konzern insgesamt für das vierte Quartal von einem „normalen saisonalen Geschäftsverlauf mit einem anhaltenden Abbau von Lagerbeständen bei Kunden“ aus. Erwartet wird außerdem, dass die seit September rückläufigen Rohstoffpreise – insbesondere für Butadien, einem der wichtigsten Rohstoffe des Konzerns – weiter nachgeben. Zudem wird mit einer weiterhin volatilen Wechselkursentwicklung gerechnet sowie damit, dass die hohe Staatsverschuldung in Europa und den USA die Unsicherheit der Verbraucher erhöht. Trotz dieser aktuell „herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen“ erwartet Lanxess ein stabiles Wachstum in den BRICS-Staaten. Außerdem könne der Konzern aufgrund seiner strategischen Aufstellung schnell und effizient auf neue Herausforderungen reagieren, so Heitmann. Man halte daher auch weiterhin an der Wachstumsstrategie fest, im Jahr 2015 ein EBITDA vor Sondereinflüssen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro zu erreichen. Deswegen investiere der Konzern kontinuierlich in neue und vorhandene Produktionsanlagen, um so Nachfragezuwächse zu decken. Allein für das laufende Jahr spricht der Konzern in diesem Zusammenhang von Gesamtinvestitionen in Höhe von 600 Millionen Euro. cm
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