Schaeffler-Gruppe zurück zu profitablem Wachstum
Schaeffler (Herzogenaurach) hat das Jahr 2010 mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. „2010 war ein sehr erfolgreiches Jahr für die Schaeffler-Gruppe. Mit einem Umsatzwachstum von 29,4 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro haben wir das Krisenjahr 2009 erfolgreich hinter uns gelassen“, so Dr. Jürgen M. Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Schaeffler GmbH, auf der heutigen Jahresbilanzpressekonferenz in Frankfurt/Main.
Und weiter: „Beide Sparten – Automotive und Industrie – verzeichneten einen signifikanten Umsatzanstieg im Jahr 2010. Dank unserer starken Marktposition in den regionalen Wachstumsmärkten und unserem klaren Fokus auf innovative Produkte und individuellen Kundenlösungen konnten wir das starke Marktwachstum im Automobil- und Industriegeschäft deutlich übertreffen.“
Der Umsatz in der Sparte Automotive stieg um 34 Prozent auf 6,341 Milliarden Euro (2009: 4,743 Milliarden Euro) an, während der Umsatz in der Sparte Industrie um 20 Prozent auf 3,012 Milliarden Euro (2009: 2,513 Milliarden Euro) zulegen konnte. Das operative Ergebnis (EBIT) der Unternehmensgruppe betrug 1,5 Milliarden Euro, was einer EBIT-Marge von 15,9 Prozent entspricht.
Das Konzernergebnis belief sich auf 63 Millionen Euro nach einem Nettoverlust im Jahr 2009 von 1,204 Milliarden Euro. Ohne den einmaligen Verwässerungseffekt von 396 Millionen Euro in Verbindung mit der Kapitalerhöhung der Continental AG vom Januar 2010 hätte das Konzernergebnis 459 Millionen Euro betragen, teilt das Unternehmen mit.
Die operative Stärke des Unternehmens zeigt sich auch im Free Cashflow, der sich um zwei Milliarden Euro auf 566 Millionen Euro erhöhte (2009: minus 1,4 Milliarden Euro). Darin enthalten sind Investitionen für den Aufbau neuer Kapazitäten in Höhe von 386 Millionen Euro.
Die Nettoverschuldung reduzierte sich um 6,1 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro (2009: 6,1 Milliarden Euro). CFO Klaus Rosenfeld: „Wir haben im Jahr 2010 große Fortschritte erzielt. Der Verschuldungsgrad – berechnet als Nettofinanzschulden im Verhältnis zum EBITDA der letzten zwölf Monate – konnte auf 2,7 zurückgeführt werden (2009: 5,6).“
Die Zahl der Mitarbeiter in der Schaeffler-Gruppe erhöhte sich um fast zehn Prozent auf 67.509 (2009: 61.536). Darunter waren 27.938 Mitarbeiter in Deutschland beschäftigt (2009: 26.670).
Der Ausblick für 2011 sei weiter positiv, heißt es in einer Erklärung an die Presse. Die weltweite Automobilproduktion werde in diesem Jahr weiter wachsen, wenn auch mit geringeren Wachstumsraten als im Jahr 2010. Man erwarte ein Wachstum der Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in der Größenordnung von fünf Prozent im Jahr 2011. Diese positive Entwicklung werde insbesondere getrieben durch die überproportional hohen Wachstumsraten in den Regionen Asien/Pazifik und Nordamerika. Für die Sparte Industrie werde ebenfalls erwartet, dass das positive Marktumfeld sich im Jahr 2011 fortsetzen wird. Die großen Wachstumstreiber sind nach wie vor die hohe Nachfrage nach Industriegütern auf den asiatischen Märkten sowie das hohe Wachstum in den Schlüsselindustrien Windenergie und Produktionsmaschinen.
Jürgen M. Geißinger: „Unser Ziel ist es, das Marktwachstum zu übertreffen. Dass wir dies können, haben wir bereits in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt. Wir sind gut in das Jahr 2011 gestartet. Für das Gesamtjahr 2011 erwarten wir ein Umsatzwachstum von acht bis zehn Prozent. Unser Umsatz wird auf dieser Basis zum ersten Mal über die Marke von zehn Milliarden Euro steigen. Wir sind zuversichtlich, dass wir – trotz Gegenwind bei den Rohmaterial- und Energiekosten – eine EBIT-Marge von über 13 Prozent erzielen werden. Damit werden wir auch in 2011 überdurchschnittlich profitabel sein.“
Das Unternehmen plant, etwa sechs bis acht Prozent des Umsatzes in neue Werke und Kapazitätserweiterungen zu investieren. Regional soll der Fokus dabei vor allem auf der Wachstumsregion Asien/Pazifik, wo die Schaeffler-Gruppe derzeit neue Werke errichtet, sowie auf Deutschland liegen.
Mit 1.641 angemeldeten Patenten in 2010 ist Schaeffler unter den innovativsten Unternehmen in Deutschland zu finden. Das Unternehmen legt auch in Zukunft ein hohes Augenmerk auf Forschung und Entwicklung. „Die großen Wachstumstrends in unseren Branchen sind und bleiben Energieeffizienz, Mechatronik, CO2-Reduzierung und E-Mobilität. Wir werden auch weiterhin etwa fünf Prozent unseres Umsatzes in Forschungs- und Entwicklungsprojekte investieren und damit unsere führende Technologiestellung auf diesen Gebieten untermauern und weiter ausbauen“, unterstreicht Dr. Geißinger. dv
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