Borbet kündigt Anerkennungstarifvertrag in Solingen

Schon seit einiger Zeit rumort es beim Räderhersteller Borbet im Werk Solingen. Unternehmen, Betriebsrat und Gewerkschaft sind sich nicht einig. Ein Grund: die Einführung eines Fünf-Schicht-Systems. Im Oktober 2019 hat das Arbeitsgericht Solingen den Betriebsrat dann auf Antrag des Räderherstellers aufgelöst, nachdem ein Mediationsverfahren gescheitert war. Dagegen wehrt sich der Betriebsrat. Ende Mai ist eine Verhandlung vom Landesarbeitsgericht angesetzt. Jetzt hat Borbet den Haustarifvertrag für die rund 700 Mitarbeiter am Solinger Standort zum 29. Juli 2020 gekündigt.

Burkhard Plett, Geschäftsführer Borbet Solingen GmbH: “Aufgrund der sich schon seit längerem abzeichnenden ungünstigen Marktveränderungen im internationalen Wettbewerb der Automobilzulieferindustrie, hat Borbet seit weit über einem Jahr mit dem Betriebsrat über eine Anpassung der aktuell übertariflichen Bezahlung im Schichtsystem und Rückführung an die tariflichen Regelungen verhandelt.  Leider gab es vom Betriebsrat kein nennenswertes Entgegenkommen und auch Versuche, eine Einigung über die IG Metall zu erreichen sind –  teils mit anwaltlichen Winkelzügen – immer wieder verzögert worden.”

Daraufhin und wegen der jetzt durch die Corona-Krise entstandenen extrem schwierigen wirtschaftlichen Situation habe sich die Borbet Solingen GmbH dann entschieden, den Anerkennungstarifvertrag zu kündigen, “da dass die Möglichkeit eröffnet, nach Ablauf der Kündigungsfrist von drei Monaten in einer Einigungsstelle zu einem Abschluss dieser Schichtsystemproblematik zu kommen”. Parallel habe der Räderhersteller bereits Ende April der IG Metall weitere Gesprächsbereitschaft signalisiert, auf die die IG Metall bisher nicht reagiert habe.  christine.schoenfeld@reifenpresse.de

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