Bis zu 20 Prozent weniger Radgewicht mit BBS Motorsporttechnik
Laut einer heutigen Ankündigung von BBS International ist das Unternehmen dank eines neuen Schmiedeverfahrens in der Lage, das Radgewicht um bis zu 20 Prozent zu verringern. Die Technologie wurde in der Formel 1 vorentwickelt. Ein typisches Schmiederad für die Straße wiegt in den Maßen 8,75×19 Zoll üblicherweise etwa 9,2 Kilogramm – jetzt sind das 7,4 Kilogramm, schreibt das Unternehmen. Die erste Anwendung im Nachrüstmarkt ist das sogenannte FI-Rad. FI, oder „Forged Individual“, bedeutet, dass Dimension und Belastbarkeit des Rades für ein bestimmtes Modell optimiert sind, beispielsweise für den Ferrari 430 oder den Porsche 911und Boxster.
BBS bringt bei den FI-Rädern das sogenannte Flow-Forging zur Anwendung. Basis ist ein Schmiederohling als weitere Verfeinerung im Vergleich zum Gussrohling. Flow-Forging ist eine Weiterentwicklung des Flow-Forming-Verfahrens, das die Marke seit zwei Jahrzehnten vorantreibt. Durch die Schmiedewirkung rotierender Werkzeuge erhält man ein sehr feines Gefüge und in Kraftrichtung verformte Körner. Dies erhöht die Materialfestigkeit und Stabilität des Bauteils deutlich, was in der Folge ein niedrigeres Gewicht erlaubt.
„Wir nutzen unsere Motorsportpartnerschaft mit Ferrari und Porsche und erhöhen damit auch unseren Erstausrüstungsanteil an den Serienrädern dieser Hersteller“, erklärt BBS-Geschäftsführer Norbert Zumblick. „Unsere Strategie, den Motorsport, den Nachrüstmarkt und die Erstausrüstung mit einer starken Markenklammer zu verbinden, kommt immer mehr in Schwung.“ Die neue Schmiedetechnologie untermauert somit auch den Slogan „Technik aus dem Motorsport“ getreu der Strategie von BBS: Zuerst ein Spitzenprodukt für die höchsten Anforderungen des Motorsports entwickeln und dann diese Topleistung für den Alltagsgebrauch auf der Straße verfügbar machen.
Zumblick geht dazu etwas mehr ins Detail: „Wenn man Gewicht reduzieren will, beginnt man zuerst mit den rotierenden Massen, zum Beispiel an den Rädern. Dort bringt das um die Hälfte mehr als bei statischen Teilen. Ein Formel-1-Rad mit aktuell 3,7 Kilogramm bringen wir auf 3,4 Kilogramm. Ohne jegliche Kompromisse bei Stabilität und Standzeit. Das ist ein weiterer Meilenstein für uns als langjähriger Formel-1-Lieferant. Zum Beispiel auch bei Ferrari. Dort liefern wir die Räder schon seit 1992. Kontinuierlich. Jedes einzelne Jahr.“
Ferraris Motorsport-Technikchef Aldo Costa fügt hinzu: „Unsere Arbeit mit BBS in der Entwicklung von Leichtbaurädern ist von großer Wichtigkeit. Wie immer repräsentiert die Formel 1 auch hier ein erstaunliches Technikgebiet voller Herausforderungen und wir sind fest davon überzeugt, dass alle Anstrengungen in diesem Segment sich schon bald auf die Produktionskomponenten für Straßenfahrzeuge auswirken.“
BBS beliefert in der aktuellen Saison ebenso die Teams von Brawn, Force India und Toyota und zählt damit mehr offizielle Formel-1-Kunden als jeder andere Radlieferant. Claude Surmont, bei BBS Leiter für Marketing und Motorsportvertrieb, fasst zusammen: „In diesem Jahr 2009, in dem wir das dreißigjährige Jubiläum des ersten Gesamtsiegs für BBS-Räder bei den 24 Stunden von Le Mans feiern, hat Peugeot dieses berühmteste Langstreckenrennen der Welt gewonnen. Wieder auf BBS. Neben dem Gesamtsieg und allen Pole Positions in der LMP1 gewannen wir ebenso die LMP2 mit Porsche, ferner die GT1-Klasse auf der Corvette und die GT2-Klasse auf Ferrari, ebenfalls mit ersten Startplätzen in diesen Klassen. BBS-Räder waren auf all den Fahrzeugen, die in diesem Jahr die wichtigsten Langstreckenrennen gewannen: die 24 Stunden von Daytona, die 24 Stunden vom Nürburgring und die 24 Stunden von Le Mans. Es hätte nicht besser laufen können.“
BBS liefert ferner sämtliche Räder für die Porsche Cup Serie seit dem Jahr 2000 ohne Unterbrechung. Seit 2009 sponsert BBS den mit 25.000 Euro dotierten „Rookie of the Year Award“ in der Porsche Mobil1-Supercup-Serie für den erfolgreichsten Einsteiger unter den Fahrern. „Wir bieten mit dem FI-Rad das neue Schmiedeverfahren der riesigen Gemeinde von Porsche-Enthusiasten an und bringen damit unser Engagement für die Markenpokalserie des größten Sportwagenbauers der Welt ein“, erläutert Zumblick. „Jetzt können Porsche-Fahrer auch ein BBS-Rad mit Motorsporttechnologie für ihr Straßenfahrzeug kaufen.“
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