Amazon greift die Automotive-Branche an
Der Marktplatz Amazon erweitert seine Vormachtstellung um den Automotive Aftersales-Market. Dies soll aus einer aktuellen Marktstudie von eTribes hervorgehen, wie das Unternehmen Speed4Trade jetzt mitteilt und dann auch gleich erklärt, warum dieser Schritt logisch erscheint und wie Händler und Hersteller mit einer starken Marktplatz-Anbindung und integrierten Prozessen als Gewinner dieser Entwicklung hervorgehen können.
„Die aktuelle eTribes-Studie ,Knut im Stau‘ nimmt die Automotive-Branche in Deutschland ins Visier. Dabei wird deutlich, dass ein populärer Online-Big-Player im Autoteilehandel an Fahrt aufnimmt: Amazon. Das Interesse des Markplatzriesen aus Seattle ist unbestritten. In den US-Online-Markt für Autoteile ist Amazon 2015 mit der Plattform Amazon Automotive‘ eingestiegen. Der Zeitpunkt scheint günstig gewählt, denn Marktverschiebungen zugunsten von Online-Händlern haben bereits stattgefunden. In Deutschland haben in den letzten 12 Monaten mehr als sechs Millionen Kunden Ersatzteile, Zubehör oder Reifen online gekauft. Das sind eine Million mehr als 2014. Mehr denn je werden online Preise verglichen, die Kundentreue ist gering“, heißt es aus dem Hause des Softwareanbieters.
Amazon gibt im eCommerce den Ton an: Weckruf für Teileanbieter
Ein Weckruf für Kfz-Teilehändler, -hersteller und Werkstätten. Im preisdominierten Online-Zeitalter habe Amazon das Zeug dazu, die Vormachtstellung einzunehmen. Die Chance bestehe darin, Amazon als Verkaufskanal in das eigene Business zu integrieren und dadurch an seinem Erfolg zu partizipieren, heißt es weiter. „Amazon gibt im eCommerce den Ton an. Der Marktplatz verfügt über mehrere Kundenvorteile auf dem Markt, darunter das Kundenbindungsprogramm ,Amazon Prime‘, das unter anderem mit schnellen Versandzeiten einen reizvollen Bestellgrund liefert. Die Anbieter selbst stärken ihr Leistungsportfolio unter anderem mit technischem Service, Kundendienst oder der Logistik des Online-Riesen“, so der Softwareanbieter.
Daher war der Zeitpunkt für Automotive-Teilehändler nie günstiger, um als Amazon-Verkäufer zu starten, bevor es andere tun. Ein Pluspunkt für die „ersten“ Verkäufer: Noch nicht im Amazon-Produktkatalog gelistete Artikel einstellen und damit Aufmerksamkeit erregen. Dazu Wolfgang Vogl, Director Business Development bei Speed4Trade: „Je früher ein Verkäufer einsteigt, desto höher sind seine Verkaufschancen und Margen. Und gerade in Nicht-fahrzeugspezifischen Produkten steckt großes Absatzpotential. Das können typische Verbrauchsgüter und Schnelldreher wie Motoröle oder Pflege- und Reinigungsmittel sein.“
Wie gelingt der erfolgreiche Teilehandel über Amazon?
Bleibt die Frage, wie Händler und Hersteller am erfolgreichsten einsteigen. Der professionelle Amazon-Teilehandel stehe und falle mit ausgereifter Integration und durchgängigen, automatisierten Prozessen. Durch diese erübrige sich das manuelle Handling über das Backend. Und hier will sich Speed4Trade ins Spiel bringen. Ihr Produkt Connect sei eine „umfangreiche, datengetriebene Produktsortimente ausgelegte eCommerce-Software für den Automotive Aftersales-Market“. Die Softwarelösung biete Schnittstellen zu den größten Marktplätzen der Welt und agiere im Zusammenspiel mit dem ERP-System (z.B. SAP). Die Amazon-Integration mit dieser Software ermögliche laut Unternehmensauskunft ein automatisiertes Listing und Abrufen von Aufträgen. „Zudem übergibt die Softwarelösung auch die KBA-Nummern, anhand derer Amazon eine Fahrzeugverwendungsliste erstellt – ein essenzieller Bestandteil fahrzeugspezifischer Teile. Dank unterstützter Länderplattformen und Multi-Account-Fähigkeit sind Händler optimal auf Internationalisierung und Expansion ausgerichtet“, heißt es weiter. cs
Sorry: Bla bla bla ist die Zusammenfassung davon.
Hier fehlt mir in den Aussagen von Speed4Trade die Klarstellung, dass nach einiger Zeit AMAZON die erfolgreichsten Artikel SELBER(!) zu Preisen UNTER dem günstigsten Anbieter verkauft. Daher: Je mehr Händler bei AMAZON einstellen, desto früher besiegeln sie ihr eigenes Schicksal.
Solche “Halbaussagen” von Speed4Trade dienen nur dem Speed4Trade-Eigennutzen (Softwareverkauf “Connect”) und besiegeln schneller das Schicksal der nicht weit genug blickenden Händler.
Danke, dass Sie den Beitrag basierend auf unserer Pressemitteilung gelesen und darauf reagiert haben. Unbestritten ist Ihre kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Handel auf Amazon berechtigt. Gleiches legt ja auch die Studie “Knut im Stau” auf die wir uns im Text beziehen) dar. Amazon sieht für sich enormes Potential in Kfz-Teilen und hat schon erste Schritte unternommen, eine Vormachtstellung im Teilehandel einzunehmen.
Und genau hier setzen wir an: Denn diese Entwicklung findet bereits statt und lässt sich nicht ignorieren. Händler wie Hersteller müssen sich damit auseinandersetzen – unabhängig davon, wie und ob es Amazon tatsächlich gelingt zum Vorreiter zu werden.
Zu unseren Kunden gehören viele Anbieter, die mit Amazon als Verkaufskanal erfolgreich sind und sehr gute Erfahrungen sammeln konnten. Grundsätzlich muss selbstverständlich jeder Anbieter für sich selbst entscheiden, welche Vertriebswege für seine Produkte Sinn machen. Oftmals ist es eine Kombination aus externen Verkaufsplattformen à la Amazon oder eBay sowie der eigenen Plattform (Online-Shop), um so das Risiko zu verteilen.