Continental: Integration von Bandvulc in Großbritannien kommt gut voran
Ein Dreivierteljahr, nachdem Continental die Bandvulc Group übernommen hat, kommt die Integration des britischen Runderneuerers in den deutschen Konzern immer besser voran. Im Gespräch mit unserer britischen Schwesterzeitschrift Tyres & Accessories erläuterten die Verantwortlichen beider Unternehmen für Großbritannien und Irland, was dabei im Vordergrund stehe.
Continental und die Bandvulc Group verbindet dabei bereits eine Jahrzehnte währende Partnerschaft. Folglich war es für Eingeweihte keine Überraschung, dass der deutsche Automobilzulieferer und Reifenhersteller über den Kauf des britischen Familienunternehmens mit Sitz in Ivybridge nahe Plymouth im Südwesten Englands verhandelt und eben kein anderer Marktteilnehmer (auch wenn es andere Interessenten gegeben haben soll). Nach Abschluss der Verhandlungen und der vollzogenen Übernahme im vergangenen Sommer hat der neue deutsche Eigentümer des britischen Runderneuerers und Flottendienstleisters die personellen Weichen für eine reibungslose Integration gestellt. Zwei Personalien sind dabei zentral, wie die Verantwortlichen im Gespräch mit Tyres & Accessories betonen: Einerseits die Ernennung von Arthur Gregg zum Integration Manager, andererseits die Anstellung von Matt Wilkinson als neuer Sales & Marketing Director Commercial mit Verantwortung für den britischen und den irischen Markt.
Obwohl beide Unternehmen bereits seit Jahrzehnten miteinander arbeiten und kulturell – wie es im Gespräch hieß – auf einer Wellenlänge lägen, unterstreicht Continental mit der Ernennung von Arthur Gregg, welche Bedeutung man dem übernommenen britischen Runderneuerer beimisst. Der neue Integration Manager war die vergangenen 14 Jahre direkt beim deutschen Hersteller tätig, zuletzt als Sales and Marketing Director der britischen Continental Tyre Group mit Verantwortung für Nutzfahrzeugreifen. Diese Funktion hat nach Greggs Ernennung zum Integration Manager Matt Wilkinson übernommen, der in der Zeit bis zum vergangenen Dezember jeweils zehn Jahre für Bridgestone (Europazentrale in Brüssel) und für Michelin tätig war.
Apropos Personal: Hatten die Mitarbeiter der Bandvulc Group spätestens bei Vollzug der Übernahme im vergangenen Sommer noch befürchtet, die neuen Eigentümer aus Deutschland würden früher oder später Stellen streichen, so hat sich statt dessen eine gegenteilige Entwicklung eingestellt. Standen vor der Übernahme 450 Mitarbeiter auf der Payroll der Bandvulc Group, so sind dies aktuell immerhin schon 460. Darin komme das natürliche Wachstum des Unternehmens zu Ausdruck, wie Bandvulc-Geschäftsführer Patrick O’Connell erläutert. Im Rahmen der Verhandlungen sei nie das Thema Stellenstreichungen diskutiert worden, so O’Connell weiter. Darin komme eben auch sehr zum Ausdruck, wie gut beide Unternehmen zueinander passten.
Während die Integration auf personeller Ebene demnach offenbar gut vorankommt, wurden auch Entscheidung in Bezug auf das Produktangebot in Großbritannien und Irland getroffen. Von besonderer Bedeutung dabei: Seit vergangenem Dezember ist die Bandvulc Group exklusiver Vertriebspartner für Lkw-Reifen der Marke Uniroyal. Die Marke aus dem Continental-Konzern war zuvor über eine Tochtergesellschaft des britischen Großhändlers Kings Road Tyres importiert worden. Darüber hinaus zeichnet sich zunehmend ab, dass weitere Produktneuheiten ins Bandvulc-Sortiment aufgenommen werden. Dazu gehören etwa neue Continental-Lkw-Reifen sowie die dazu passenden ContiRe-Heißrunderneuerten, die Bandvulc bereits für den britischen und den irischen Markt im Auftrag der Continental fertigte, und zwar exklusiv auf Continental-Karkassen. arno.borchers@reifenpresse.de
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!