Goodyear präsentiert Konzeptreifen IntelliGrip Urban und weiterentwickelten Eagle 360 Urban

Der Reifenhersteller Goodyear hat auf dem Genfer Autosalon seinen neuen Konzeptreifen namens „IntelliGrip Urban“ vorgestellt. Zudem gibt es die Weiterentwicklung von dem bereits im vergangenen Jahr vorgestellten Kugelreifen Eagle 360 zu sehen. Der heißt jetzt Eagle 360 Urban.

Das Konzept des IntelliGrip Urban sei zugeschnitten auf eine zukünftige Generation autonomer Elektrofahrzeuge, die beim sogenannten „Ridesharing“ – einer Art öffentlicher Fahrgemeinschaften – in den urbanen Zentren von morgen genutzt werden. „Die Technologie des Konzeptreifens IntelliGrip Urban zielt darauf ab, Betriebszeit und Energieeffizienz von Fahrzeugen zu steigern. Das ist für Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen von zentraler Bedeutung“, kommentiert Jürgen Titz, Vorsitzender der Geschäftsführung D-A-CH bei Goodyear.

In den Reifen eingebaute Sensortechnologie

Zukünftige Generationen autonomer Fahrzeugflotten bewegen sich in einer komplexen Umgebung mit anderen Fahrzeugen, Fahrern, Fußgängern und Daten die das Internet der Dinge ausmachen. Reifen wie der „IntelliGrip Urban“ könnten in diesem sich stetig entwickelnden Ökosystem eine ausschlaggebende Rolle spielen, heißt es in der Mitteilung Goodyears. Der Konzeptreifen verfüge über eine fortschrittliche Sensortechnologie, die Kontrollsysteme in autonomen Fahrzeugen unterstütze und so maßgeblich zur Fahrsicherheit beitrage. Indem der intelligente Reifen zum Beispiel Informationen zur Fahrbahnbeschaffenheit und zu den Witterungsbedingungen bereitstelle und an das Computersystem im Fahrzeug kommuniziere, könnten Geschwindigkeit, Bremsverhalten, Handling und Stabilität des Fahrzeugs optimiert werden. Die gesamte Flotte könne vom Informationsaustausch vom Reifen zum Fahrzeug über die Cloud profitieren.

„Der IntelliGrip Urban ist schmaler als ein Standardreifen und hat einen größeren Durchmesser („tall and narrow“), was den Rollwiderstand reduziert und die Energieeffizienz der Flotten erhöht“, heißt es aus dem Unternehmen. Die Form des Reifens verbessere zudem den Schutz vor Aquaplaning. Das ermögliche es den Entwicklern, die Zahl der Rillen in der Lauffläche zu verringern, was die Geräuschentwicklung reduziere und die Laufleistung des Reifens erhöhe.

Reifen mit einer Art Gehirn: Eagle 360 Urban

Mit dem Eagle 360 Urban entwickelt Goodyear sein Konzept aus dem letzten Jahr entscheidend weiter, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. 2016 hatte der Hersteller einen vernetzten Kugelreifen präsentiert, der in alle Richtungen manövrieren kann. „Das erhöht nicht nur die Sicherheit beim Fahren, sondern sorgt auch für ein ruhiges und geschmeidiges Fahrgefühl. Darüber hinaus hilft die Manövrierbarkeit in alle Richtungen dabei, den immer knapper werdenden Raum in den Städten von morgen bestmöglich zu nutzen“, heißt es bei Goodyear. In diesem Jahr habe Goodyear dem Kugelreifen eine Art Gehirn gegeben. Zusammen mit einer bionischen Außenhaut und einer veränderungsfähigen Lauffläche könne der Eagle 360 Urban die Informationen, die er sammelt, direkt in die Fahrpraxis umsetzen. „Der Reifen wird so zum Bestandteil von einer Art Nervensystem, welches das Auto von morgen steuert, und nimmt am Internet der Dinge teil. Er kann sich blitzschnell auf neue Situationen und im Sinne von Mobilität als Service auf die situativen Bedürfnisse von Flotten und ihren Nutzern einstellen“, heißt es weiter.

Goodyear Eagle 360 Urban Wet Tread

Goodyear Eagle 360 Urban Wet Tread

Die bionische Außenhaut des Konzeptreifens bestehe aus extrem elastischen Polymeren. Sie verfüge über eine Flexibilität ähnlich der menschlichen Haut und könne sich ausweiten und wieder zusammenziehen. Unter der äußeren Schicht sitze ein schaumartiges Material, das stark genug sei, um trotz des Fahrzeuggewichts flexibel zu bleiben. „Antriebselemente unter der Haut, die wie Muskeln funktionieren, bewegen mithilfe eines elektrischen Impulses die einzelnen Sektoren im flexiblen Laufflächendesign. Auf diese Weise fügen sie bei Nässe Vertiefungen hinzu und straffen die Lauffläche wieder, wenn es trocken ist. So entsteht ein maßgeschneidertes Laufflächendesign, mit dem sich der Eagle 360 Urban optimal an die jeweilige Fahrbahnbeschaffenheit und an die Witterungsbedingungen anpassen kann“, so Goodyear. Auch diese Informationen und das daraus abgeleitete Fahrverhalten könne der Reifen mit anderen Fahrzeugen und allen anderen Teilnehmern im Internet der Dinge teilen.

Selbstheilungseffekt wie bei menschlicher Haut

Wenn die bionische Außenhaut des Reifens verletzt wurde, könnten die Sensoren in der Lauffläche den Schaden sofort lokalisieren. Dann drehe sich der Reifen auf eine neue Aufstandsfläche. Damit reduziere sich der Druck auf die beschädigte Stelle, sodass ein Selbstheilungsprozess starten könne. cs

 


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