Kommentar: Aber Weihnachten ist bekanntlich nicht Ostern

Wie es aus der ATU-Zentrale in Weiden in der Oberpfalz heißt, wolle man auf den morgen bundesweit beginnenden Weihnachts-Lockdown anders reagieren, als man dies im März beim ersten Lockdown getan hatte. Wie der Filialist dazu mitteilt, sollen nun alle 530 deutschen ATU-Standorte trotz Lockdown geöffnet bleiben. „Damit leistet ATU einen wichtigen Beitrag, um die Autofahrer rund um die Weihnachtsfeiertage mobil zu halten“, kommentiert dazu jetzt Matthieu Foucart, Vorsitzender der ATU-Geschäftsführung. Lediglich der Produktverkauf in den Filialen müsse beschränkt werden. Aber Weihnachten ist bekanntlich nicht Ostern.

Denn, das Mobilitätsversprechen mochte ATU im Frühjahr nicht einhalten. Damals hatte der Filialist sämtliche Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter Verweis auf den wichtigen und richtigen „Gesundheitsschutz“ vorübergehend geschlossen. Damit aber hatte er in den Augen vieler als nahezu einziges Unternehmen am Markt ohne Not gehandelt, durften Kfz-Werkstätten und Reifenhandelsbetriebe mit entsprechenden Hygiene- und Sicherheitskonzepten doch weiterbetrieben werden.

Dass die Motivation, die zur vorübergehenden Schließung der Standorte im Frühjahr geführt hat, also höchstwahrscheinlich um den Faktor Kosteneinsparung ergänzt werden muss und somit doch einer gewissen „Not“ folgte, schien ATU nur wenige Monate später eindrücklich zu belegen. Im August hatte die ATU-Geschäftsführung in einer internen „Sonderinformation“ mitgeteilt, man wolle „bis zu 45 Standorte“ schließen, „die nicht profitabel arbeiten und/oder keine nachhaltige Zukunftsperspektive haben“.

Insofern gilt: Mit Corona lässt sich vieles begründen, und zwar auf vielfache Art und Weise. Bleiben Sie gesund! arno.borchers@reifenpresse.de

 

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