Kommentar: Nutzen Sie Ihre Zeit!
Das Reifenjahr hat üblicherweise zwei wichtige Phasen. Und wir meinen dabei nicht die beiden Saisonspitzen, wie Sie vermutlich jetzt glauben. In den Wochen um Ostern herum und in den Wochen vor Weihnachten muss der Reifenhandel und muss der Reifenhändler mit seiner Mannschaft schlichtweg funktionieren. In diesen Wochen kommt es nur darauf an, die Reifen auf die Räder und diese auf die Autos zu bringen. Es ist die Zeit der Massenproduktion, in der ein Rädchen im Betrieb ins andere greifen muss, wollen Sie Ihre Wettbewerbsfähigkeit im zunehmend angebots- und kanalüberladenen Markt nicht aufs Spiel setzen. Es ist nicht die Zeit für viel anderes.
Dieser Text ist als Editorial „Lieber Leser“ in der aktuellen Februar-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG erschienen, die hier auch als E-Paper erhältlich ist. Sie sind noch kein Abonnent? Kein Problem. Das können Sie hier ändern.
Wir meinen hier genau die Phasen dazwischen. Während Sie – und auch wir in der Redaktion der NEUE REIFENZEITUNG – sich die Wochen im Sommer zum Erholen vor dem großen Sturm im Herbst genehmigen sollten, ist genau jetzt die Zeit für weitreichende Entscheidungen Ihren Betrieb betreffend.
Sie sollten sich jetzt beispielsweise fragen, ob Sie das Geschäft zusammen mit den richtigen Partnern aufseiten Ihrer Lieferanten und Dienstleister betreiben. Eine Frage, die im Laufe der vergangenen Jahre zunehmend an Dringlichkeit gewonnen hat. Gerade im Zuge der weitreichenden Digitalisierung fast aller Prozesse im Reifenmarkt, insbesondere, was das eigentliche Verkaufen bzw. die Verkaufsanbahnung im Internet betrifft, fällt es Einzelkämpfern zunehmend schwer, im Wettbewerb gegen kampferprobte Verbundgruppen verschiedenster Couleur zu bestehen.
Auch auf die Gefahr hin, dass wir uns an dieser Stelle und in dieser Zeitschrift wiederholen: Die Auswahl an starken Partnern ist mittlerweile dermaßen vielfältig, sodass für jedes Anlehnungsbedürfnis eine mehr oder weniger starke Schulter parat steht. Sie müssen sich nur entscheiden! Und wenn Ihnen jetzt das Schlagwort von der unternehmerischen Selbstbestimmung und Unabhängigkeit durch den Kopf geht, müssen Sie sich fragen lassen: Ist es das alles wert? Natürlich ist man gerührt, wenn der Kapitän mit stolz erhobenem Haupt auf der Brücke am Ruder steht und mit seinem Schiff langsam (und allein) untergeht. Das Gute daran: Die anderen haben dann mehr Platz zum Manövrieren und werden nicht durch das unberechenbare Umherlavieren eines einzelnen gestört. Aber im ernst. Sie können auch auf der Brücke stehen und Ihren Kurs wählen, während andere Ihnen sagen, wie Sie am besten von A nach B kommen. Und Sie sind dann immer noch Kapitän – oder Unternehmer, wie Sie wollen.
Neben der Frage nach den richtigen Partnern wird die Frage nach dem Personal und der damit möglichen betrieblichen Ausrichtung immer wichtiger. Die Zeiten, in denen Sie Personal passend zu Ihrem Geschäftsmodell schlichtweg auswählen und einstellen konnten, sind leider vorüber. Auch wenn Sie sich heute beispielsweise mit aller Gewalt als Autoservicedienstleister in Ihrem lokalen Markt positionieren wollen, wird dies nur begrenzt funktionieren, solange Sie nicht das dazu notwendige sach- und fachkundige Personal haben. Das Zauberwort heißt dabei: Schulung. Es gibt im Markt ein mittlerweile dermaßen breites Schulungsangebot, dass es mitunter schwer ist, zwischen guten und schlechten Angeboten zu unterscheiden. Auch dabei hilft Ihnen eine Vernetzung mit anderen; können Sie Mitarbeiter nicht auf dem Markt einkaufen, müssen Sie eben vorhandenes oder neues Personal entsprechend befähigen. Das wird Sie etwas kosten, bringt Ihnen aber auch endlich weiter.
Sich mit Blick auf einen solchen Entscheidungsnotstand bei der Wahl der richtigen Partner und der Einstellung und/oder Schulung von Mitarbeitern aber resignierend von den drängenden Fragen Ihres Betriebs abzuwenden, kostet Sie nur Zeit und Nerven. Und dann ist auf einmal schon wieder die Saison ausgebrochen und hält Sie mit alltäglichen Dingen beschäftigt – dem Tagesgeschäft. Nutzen Sie Ihre Zeit! arno.borchers@reifenpresse.de
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