Continental forciert die Entwicklung des automatisierten Fahrens

Continental weitet seine weltweiten Entwicklungsaktivitäten für die sichere Einführung des automatisierten Fahrens aus. So testen die Ingenieure ihre Versuchsfahrzeuge auch auf Autobahnen in Niedersachsen. Die Entwickler erproben die Systeme der Versuchsfahrzeuge unter Realbedingungen im Autobahnverkehr von Deutschland. Überwacht und bedient werden die Prototypen immer von einem Entwicklungsexperten auf dem Fahrersitz. Continental entwickelt an Sensorik, Fahrzeugrechnern, Bediensystemen und Software für das automatisierte Fahren vor allem in Japan, China, USA und Deutschland.

Neben der Serienreife des hochautomatisierten Fahrens arbeitet Continental parallel am vollautomatisierten Fahren auf der Autobahn für das Jahr 2025. Bereits das hochautomatisierte Autobahnfahren soll die zeitweise Beschäftigung der Autofahrer mit fahrfremden Tätigkeiten ermöglichen. Bei vollautomatisierter Fahrt soll dies für Teilstrecken auch ganz ohne den Fahrer als sogenannte Rückfallebene möglich sein. Zusätzlich setzt Continental auf das autonome Fahren. Mit seiner Versuchsplattform „CUbE“ testet das Technologieunternehmen Systeme für fahrerlose Robo-Taxis in der Stadt. Auch das automatisierte und autonome Parken wird zur Serienreife entwickelt. Das Ziel ist eine nahtlose, automatisierte Mobilität ohne Unfälle.

Für die Versuchsfahrten des Versuchsträgers „Cruising Chauffeur“ bietet sich in Zukunft das Testfeld Niedersachsen in besonderer Weise an. Die geplanten Strecken umfassen nicht nur Autobahnabschnitte, sondern für spätere Testintervalle auch Landstraßen und Routen durch die Stadt. Nachdem sich Continental in den vergangenen Jahren auf automatisiertes Fahren auf der Autobahn konzentriert hat, führt der nächste Schritt mittelfristig auf die komplexere Landstraße. „Auf der Landstraße müssen unsere Systeme mit querendem Verkehr, unterschiedlichsten Randbegrenzungen und wie in der Stadt mit Fußgängern und Radfahrern zurechtkommen. Entsprechend hoch werden die Ansprüche an unsere Systeme“, erläutert Lauxmann die Anforderungen an die Technik.

Während aller Tests von Continental übernehmen die Testingenieure eine entscheidende Rolle. Nachdem die Systeme und Algorithmen in intensiven Simulationen anhand von großen Datenmengen im Vorfeld aufgezeichneter Straßensituationen ihre Funktion unter Beweis gestellt haben, wird die Hard- und Software in den Versuchsfahrzeugen installiert. Ab dann übernimmt der Testingenieur. Er überprüft die Grundfunktionalität und testet zuerst auf den Continental-Testumgebungen und dann auf öffentlicher Straße die Funktionen. „Zu unseren Tests gehört immer die Zusammenarbeit von verschiedenen Bausteinen: Umfelderfassung, System-Architektur, Vernetzung, der Mensch-Maschine-Dialog, Aktuatoren, Fahrfunktion und das Verhalten im Fehlerfall. Alles muss aufeinander abgestimmt werden – unter allen erdenklichen Außenbedingungen. Das schafft schließlich Akzeptanz für die neue Technik“, erklärt Oliver Fochler, Testingenieur bei Continental. Der Bereich des assistierten und automatisierten Fahrens wächst bei Continental rapide.

Der „Cruising Chauffeur“ besticht nicht nur mit seiner feinfühligen Benutzerführung. Diese erkennt auch, ob der Fahrer im Falle eines Falles rechtzeitig die Fahraufgabe wieder übernehmen könnte. Der „Cruising Chauffeur“ sieht außerdem im Straßenverkehr deutlich mehr, als heutige Fahrer und Mitfahrer. Continental empfiehlt seinen Kunden eine Kombination aus Kamera-, Radar- und Lidar-Sensoren für bestmögliche Ausfallsicherheit bei Tag und Nacht, bei Regen oder Nebel. Die Fahrzeugelektronik setzt die getrennt aufgenommenen Bilder und Daten zu einem sogenannten Umfeldmodell zusammen. So werden auch bei starkem Gegenlicht vorausfahrende Fahrzeuge und Fahrbahnmarkierungen erkannt oder bei Nebel zum Beispiel Baustellenabsperrungen. ab

 

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