Großbritannien mehr denn je kein Winter- oder Ganzjahresreifenmarkt

Großbritannien ist seit jeher kein besonders saisonaler Reifenmarkt; Winterreifen haben dort nie eine Bedeutung erlangen können, wenn man von einigen entlegenen Orten in den schottischen Highlands einmal absieht. Auch Kampagnen, die Produkte über die Bezeichnung „Cold Weather Tyres“ populärer zu machen, haben nicht gefruchtet. Einer aktuellen GfK-Studie zufolge gehen die Absätze von Winterreifen in Großbritannien sogar immer weiter zurück.

Lag der Anteil von Winterreifen im Consumer- und LLkw-Segment zwischen Juli 2012 und Juni 2013 noch bei 1,8 Prozent, so fiel er für die Zeit zwischen Juli 2016 und Juni 2017 auf nur noch 1,5 Prozent zurück. Winterreifen definiert die GfK dabei als Reifen mit Schneeflockensymbol. Ganzjahresreifen hingegen – das sind der GfK-Definition folgend Reifen mit M+S-Markierung, aber ohne Schneeflocke – erlangten in demselben Zeitraum eine größere Bedeutung auf dem britischen Markt. Der Studie zufolge stieg deren Anteil im Consumer- und LLkw-Segment von 2,2 auf jetzt 4,0 Prozent. Die GfK stuft dabei allerdings den Michelin CrossClimate als Ganzjahresreifen ein, obwohl er sowohl eine M+S-Markierung als auch ein Schneeflockensymbol vorzuweisen hat. Betrachtet man lediglich das Pkw-Segment, so machen Winterreifen lediglich einen Anteil von einem Prozent und Ganzjahresreifen einen Anteil von drei Prozent aus.

Zum Vergleich dazu: In Deutschland gibt der BRV den Anteil an Winterreifen im Pkw-Segment mit knapp 45 Prozent an, während der Anteil an Ganzjahresreifen auf immerhin rund 15 Prozent geschätzt wird.

Unterdessen nimmt in beiden Produktgruppen die Bedeutung von Premiumreifen zu und liegt aktuell bei 47,9 Prozent bei Winterreifen und bei 44,1 Prozent bei Ganzjahresreifen. Unterdessen stammen auch 41,5 Prozent der Ganzjahresreifen der GfK-Studie zufolge aus dem Budgetsegment. ab