‚Historischer’ Auftrag: Continental will Geschichte und Tradition neu beleben

Die Continental will ihre Geschichte und Tradition sowie die Auseinandersetzung damit neu beleben. Prof. Dr. Paul Erker (München) wurde zu Beginn des Jahres damit beauftragt, eine entsprechende historische Studie durchzuführen. Die wesentlichen Ergebnisse seiner Arbeit sollen mit Blick auf das 150-jährige Jubiläum des Unternehmens im Jahr 2021 veröffentlicht werden. Ein weiterer Teil seines Auftrags betrifft die Unterstützung beim Ausbau und der Modernisierung des Firmenarchivs. Dieses soll mit Hilfe digitalisierter Dokumente und Materialien bis zum Jubiläumsjahr für Forschung und Wissenschaft zugänglicher gestaltet werden, als es das heute ist. Das Unternehmen wendet für das gesamte Historienprojekt in den kommenden fünf Jahren über eine Million Euro auf, heißt es dazu in einer Mitteilung.

„Als 145 Jahre altes Unternehmen hat Continental viele Veränderungen durchlebt und selbst mitgeprägt. Die Geschichte lehrt uns: Nur wer fest in seiner Herkunft und in seinen Werten wurzelt, kann seine Zukunft mit Zuversicht erfolgreich gestalten“, so Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender von Continental, zum Projektstart. Er fügte hinzu: „Unser Unternehmen wächst seit Jahren schneller als der Markt. Es vereint über 100 unterschiedliche Firmenkulturen, die in den vergangenen Jahrzehnten auf unterschiedlichen Wegen unter dem Dach von Continental zusammengekommen sind. Der Rückgriff auf unsere Firmengeschichte und deren Belebung in der Gegenwart sollen beides stärken: unsere Zuversicht und unser Verantwortungsbewusstsein.“

Professor Erker lehrt Unternehmensgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und ist einer der renommiertesten Experten auf diesem Gebiet. Er kennt die Autozulieferbranche und Continental schon viele Jahre. Bereits vor 20 Jahren hat er eine Forschungsarbeit über das Hannoveraner Unternehmen veröffentlicht (Buchtitel: „Wachsen im Wettbewerb. Eine Zeitgeschichte der Continental AG“, Düsseldorf, 1996).

„Der jetzige Auftrag ist für mich nicht einfach eine Fortsetzung meiner damaligen Arbeit. Denn anstelle einer klassischen Unternehmensgeschichte werden dieses Mal Schlüsseldokumente mit Interviews von Zeitzeugen und sachthematischen Analysen miteinander verknüpft. Dazu gehört explizit unter anderem eine eingehende Untersuchung der Geschichte von Continental und ihrer Tochtergesellschaften in der Zeit des Nationalsozialismus“, sagte er und fügte hinzu: „Es geht dabei nicht wie sonst so oft um eine lineare Erfolgsgeschichte. Vielmehr wird die Bedeutung von Umwegen, Rückschlägen, Krisen und Zäsuren als Ausgangspunkte für den weiteren Erfolgsweg untersucht. Mit diesem Konzept beschreitet Continental zweifellos innovative Wege in der Darstellung ihrer Unternehmensgeschichte“, so Erker.

Die Entwicklung von Continental solle auf diese Weise sowohl für Fachleute als auch für ein breites Publikum „neuartig, interessant und lebendig aufbereitet werden. Continental sichert Professor Erker dabei wissenschaftliche Unabhängigkeit sowie den uneingeschränkten Aktenzugang zu. Darüber hinaus verknüpft Continental im Zuge der historischen Aufarbeitung ihre an vielen Orten gewachsenen Firmenarchive miteinander. Mit der geschaffenen Transparenz will Continental gezielt ihre Kommunikation zur Unternehmensgeschichte vertiefen und intensivieren“, heißt es dazu abschließend. ab

 

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