Stammsitz Clermont-Ferrand wird von Michelin mit 90 Millionen Euro „umgekrempelt“
In der Auvergne, in der Stadt Clermont-Ferrand, schlägt das Herz Michelins, mit diesem Ort fühlt sich der Konzern zutiefst verbunden, hier ist er verwurzelt. Von den 2.400 Konzernmitarbeitern der „Group Engineering“ arbeiten 1.100 in Frankreich, davon wiederum 970 in Clermont-Ferrand. Da schleichen sich über die Jahre Strukturen ein, die nicht mehr zeitgemäß sind, auch im vielgepriesenen Forschungs- und Entwicklungszentrum von Ladoux vor den Toren der Stadt. Der weltweit zweitgrößte Reifenhersteller hat jetzt ein Investitionsprogramm bis zum Jahr 2020 in Höhe von 90 Millionen Euro aufgelegt, um die drei innerstädtischen Standorte Cataroux, Combaude und Gravanches nachhaltig zu stärken.
Im Rahmen dieser Reorganisation sollen zwar bis zum Ende 2018 insgesamt 164 Positionen in Clermont-Ferrand entfallen, Entlassungen wird es freilich nicht geben. Für die auf den Stellen beschäftigten Mitarbeiter soll es einen „internen Mobilitätsplan“ geben, für Micheliner, die kurz vor dem Eintritt in den Ruhestand stehen, eine entsprechende Vorruhestandsregelung, so sie die denn wünschen.
Der Standort Combaude, der auch durch die Aufgabe der Runderneuerung bis Ende 2017 viel Platz bietet, soll bei der Entwicklung neuer Produkte künftig eine stärkere Rolle spielen; dabei werden von Michelin das Designen von Heizformen und hochtechnologische Verstärkungen mit textilen Rohstoffen hervorgehoben, ferner die Beibehaltung der logistischen Aktivitäten. Die Investitionen in Cataroux dienen neuen Produktionsprozessen speziell von Rennreifen und ihrer Komponenten; darüber hinaus hat der Standort die Aufgabe, Forschung und Entwicklung industriell zu unterstützen. Im Werk Gravanches, in dem Michelin High-Performance-Pkw- und Van-Reifen – in der Vergangenheit auch nach dem geheimnisumwitterten Produktionsverfahren C3M – mit den nach Michelin-Angaben modernsten Prozessen fertigt, sollen die Investitionen einer nochmaligen Erhöhung der bereits „hohen technischen Natur der Produkte“ dienen. detlef.vogt@reifenpresse.de
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