ATG-Chef wünscht viel Glück

Angesprochen auf einen Kommentar zur wenige Stunden zuvor bekannt gewordenen Akquisition des Mitbewerbers Mitas durch den anderen Mitbewerber Trelleborg, hat der CEO der israelisch-indischen Alliance Tire Group (ATG) Yogesh Mahansaria „viel Glück“ für das Unterfangen gewünscht – ob da Ironie im Spiele war, blieb unklar. ATG bzw. Mahansaria gemeinsam mit Europa-Präsident Peter Baur und Angelo Noronha (Chief Marketing & Sales bei ATG Europe) haben die Agritechnica genutzt, um im Rahmen einer Pressekonferenz Unternehmen und neue Produkte vorzustellen.

Mahansaria berichtet von der sechs Jahrzehnte währenden Wachstumsgeschichte des Unternehmens, das er seit dem Juli 2007 führt und das mit dem Anlaufen des indischen OTR-Werkes Dahej aktuell in eine neue Dimension katapultiert wird: Ende 2016 soll – entsprechend 57.000 Jahrestonnen – die volle Kapazitätsauslastung erreicht sein. Man sei der schnellstwachsende OHT-Reifenhersteller (Off Highway Tire), der nach Zahlen der NEUE REIFENZEITUNG damit (noch) knapp hinter dem indischen Erzrivalen BKT im internationalen Ranking platziert ist (nach Umsatz im Jahre 2014) und mehr als 4.000 Mitarbeiter hat. Den derzeitigen Erstausrüstungsanteil beziffert der ATG-Chef mit dreißig Prozent, die Produktsegmentierung in 61 Prozent Landwirtschafts-, 32 Prozent Baumaschinen- und sieben Prozent Forstreifen.

In Europa, wo ATG 45 Prozent des Konzernumsatzes generiert, sind die Verhältnisse etwas andere. Die Alliance Tire Europe BV (Halsteren/Niederlande) aber ist genauso wachstumsorientiert wie ihre Muttergesellschaft: Nach 103 Millionen Euro im Jahre 2010 und 188 Millionen (2015) soll sich der Umsatz bis zum Jahre 2020 innerhalb eines Jahrzehntes fast verdreifachen. Beitragen dazu soll auch die stark gestiegene Anzahl der Distributeure in Europa: Waren es im Jahre 2008 noch um die 40, so sind es heute 85 in 40 Ländern, die entweder direkt aus einem der drei Reifenwerke (neben Dahej auch Tirunelveli in Indien sowie in Israel Hadera) beliefert werden oder aus einem der vier europäischen Läger (zwei in Italien, je eines in Großbritannien und den Niederlanden; darüber hinaus ist in Deutschland der langjährige Partner Bohnenkamp immer gut bestückt). Dass man zwölf Landwirtschaftsreifenspezialisten (von 50 Mitarbeitern insgesamt in Europa) draußen im Markt habe sei ein Alleinstellungsmerkmal für ein nicht in Europa produzierendes Unternehmen. 75 Prozent des Europa-Umsatzes entfallen auf Landwirtschaftsreifen, bei Schlepperreifen liege der Marktanteil bei zehn, bei Flotationreifen bei satten 35 Prozent.

Europas Verkaufschef Angelo Noronha betont die Wichtigkeit der Agitechnica, die für ATG die ideale Plattform ist, Endverbrauchern wie Erstausrüstungskunden die neuesten Produkte vorzustellen. Man habe den richtigen Produktmix, um sowohl im Ersatzgeschäft wie in dem mit den Fahrzeugherstellern zu wachsen.

Die VF-Technologie kommt auch radialen Flotationreifen wie dem Alliance 380 zugute

Die VF-Technologie kommt auch radialen Flotationreifen wie dem Alliance 380 zugute

Ob VF- (Very High Flexion) oder IF-Technologie (Improved Flexion), ob in der Domäne radialer Flotationreifen – auf dem Messestand in unmittelbarer Nachbarschaft zu Europas größtem Alliance-Partner Bohnenkamp waren die Ausstellungsstücke gezielt ausgewählt: Für Sprayer das VF-Exponat 354 Agriflex+ in 480/95 R50 und für Erntemaschinen das IF-Exponat in 1050/50 R32; Schlepper ab 180 Pferdestärken können mit dem Agristar XL in 900/60 R42 ausgerüstet werden. Dass die VF-Technologie angesichts hoher Lasten gerade bei radialen Flotationreifen ihr Potenzial entfalten kann, belegt der Alliance 380 in 650/55 R26.5. Neu sind die Größe 24R20.5 des MPT-Reifentyps 390 und der 885 Flotation Radial auf 25.5-Zoll-Rädern. detlef.vogt@reifenpresse.de

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