Michelin Homburg unterzeichnet ersten grenzüberschreitenden Ausbildungsvertrag

Zwei französische Jugendliche unterzeichneten am Freitag ihre Ausbildungsverträge im Homburger Michelin-Werk. Sie sind die ersten Franzosen, die ihre Ausbildung im saarländischen Reifenwerk antreten. Das Homburger Reifenwerk, die Industrie und Handelskammer des Saarlandes (IHK), die Fachstelle für grenzüberschreitende Ausbildung (VAUS) und die Arbeitsagentur Saar haben gemeinsam die Rahmenbedingungen für die grenzüberschreitende Ausbildung geschaffen. „Michelin ist ein innovatives Unternehmen auf allen Ebenen. Wir freuen uns, dass wir als eine der ersten Firmen in der Grenzregion Saarland-Lothringen diese neue Ausbildung mit auf den Weg gebracht haben, um so nachhaltig die Entwicklung von Fachkräften auch über die Landesgrenzen hinaus zu fördern und für die Zukunft sicherzustellen“, erläutert Thomas Hoffmann, Personalleiter im Homburger Michelin-Werk.

Auch der französische Generalkonsul im Saarland, Frédéric Joureau, unterstützt das Engagement der Akteure. „Es freut mich als Vertreter Frankreichs im Saarland ganz besonders, dass Michelin die deutsch-französische Freundschaft und Kooperation immer wieder mit Leben füllt“, so der Generalkonsul. Auch Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke begrüßt das Engagement des Unternehmens: „Michelin ist Vorreiter in Sachen nachhaltiger Personalpolitik. Für das saarländische Wirtschaftsministerium ist diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit von enormer Bedeutung: Nicht nur die individuellen Kompetenzen, sondern auch unser grenzübergreifender Wirtschaftsraum werden gestärkt.“

Jährlich werden in der Michelin-Ausbildungswerkstatt junge Menschen in den Berufen Elektroniker/in, Industriemechaniker/in, Maschinen- und Anlagenführer/in, Zerspanungsmechaniker/in und Industriekauffrau/-mann ausgebildet. Mit über 55 Prozent französischen Mitarbeitern lebe das saarländische Reifenwerk tagtäglich deutsch-französische Kooperation. „Ich denke, dass es für mich einfacher ist, mich in ein französisch geprägtes Unternehmen einzufinden als in ein rein von der deutschen Kultur geprägtes. Michelin hat mich bereits bei der Vorbereitung bestens unterstützt. Auch von der Produktion im Reifenwerk konnte ich mir bereits selbst ein Bild machen“, äußerte sich Luc Haxair, der im August die grenzüberschreitende Ausbildung bei Michelin beginnen wird.

Im August beginnt die zweijährige Ausbildung zum Elektrotechniker, bei der die jungen Franzosen gleichzeitig das französische Diplom BTS (Brevet de technicien supérieur) und den deutschen Abschluss Elektroniker für Betriebstechnik erlangen werden. Die grenzüberschreitende Berufsausbildung ist in 14-tägige Blöcke aufgeteilt, die abwechselnd stattfinden. Zwei Wochen werden die Jugendlichen bei Michelin in Homburg in der Praxis ausgebildet. Dabei stehen die Ausbildungsinhalte der deutschen Ausbildungsordnung im Vordergrund. Für den theoretischen Teil besuchen die französischen Jugendlichen in den beiden anderen Wochen die Berufsschule Centre de Formation des Apprentis de l’Industrie de Moselle (CFAI) in Yutz (Nahe Metz). ab

 

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