Geringeres Altreifenaufkommen in Deutschland
„2014 sind weniger neue und runderneuerte Reifen auf die Fahrzeuge montiert worden. Deshalb ist auch die Menge der Altreifen geringer ausgefallen als noch im Jahr zuvor“, stellt Helmut Hirsch, Geschäftsführer der Gesellschaft für Altgummi-Verwertungs-Systeme mbH (GAVS), fest.
Die beim Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V. (wdk, Frankfurt am Main) angesiedelte GAVS ermittelt alljährlich das Altreifenaufkommen in Deutschland. Mit rund 570.000 Tonnen lag die Gesamtmenge 2014 um zwei Prozent unter dem bereits niedrigen Vorjahresvolumen. „Seit nunmehr vier Jahren in Folge ist die Anzahl der ersetzten Reifen rückläufig und zudem sind die Importe gebrauchter Reifen im letzten Jahr knapp unter der Einfuhrmenge von 2013 geblieben“, erklärt Hirsch den Mengenrückgang.
„Bei der Weiterverwendung und der Verwertung demontierter Reifen setzt sich in Deutschland der Trend zur stofflichen Nutzung der Ressource Altreifen fort“, so der GAVS-Geschäftsführer. „In den letzten Jahren ist eine merkliche Erweiterung von Anlagenkapazitäten zur stofflichen Verwertung zu registrieren, und es gibt – wenn auch in übersichtlicher Größenordnung – Ansätze, marktfähige Pyrolysematerialien zu produzieren“, charakterisiert Hirsch die Entwicklung. „Diese Entwicklung ist marktgetrieben, d. h. die hier engagierten Unternehmen sehen wachsende Marktpotenziale für Altgummi-Rezyklate.“
Die Außenhandelsstatistik unterstreicht den hohen Stellenwert des Verwertungsstandortes Deutschland. Wie schon im Jahr zuvor sind mehr Altreifen im Inland verblieben. Die Ausfuhr gebrauchter Fahrzeugreifen ging 2014 um rund 15 Prozent zurück. Die Importe behaupteten sich dagegen knapp auf Vorjahresniveau.
Abschließend verweist Hirsch auf die europäischen Normungsaktivitäten bei CEN (Comité Européen de Normalisation): „Die Schaffung eines Standards für Altgummigranulate verbessert für Hersteller und Abnehmer die Klarheit und Transparenz bei der qualitativen Beschreibung der Rezyklate. Das unterstreicht, Altgummigranulate sind ein qualitätsbestimmtes Material.“ Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V. (wdk) vertritt 130 Unternehmen mit 75.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von zwölf Milliarden Euro. dv
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