AutoBild-Ganzjahresreifentest: 2x „vorbildlich“, 1x „nicht empfehlenswert“

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Die Zeitschrift AutoBild hat sich für ihre morgen am Kiosk erscheinende Ausgabe zehn Ganzjahresreifenmodelle in der Dimension 185/60 R15 vorgenommen und sie hinsichtlich ihrer Qualitäten auf Schnee, bei Nässe und bei Trockenheit getestet. In jeder der drei Unterkategorien mussten sich Dunlops „SP Sport 01 A/S“, Falkens „Euro AllSeason AS200“, Goodyears „Vector 4Seasons“, Hankooks „Optimo 4S“, Kumhos „Solus HA31“, Maloyas „Quadris“, Nexens „N’Priz 4S“, Pirellis „Cinturato AllSeason“, Uniroyals „AllSeasonExpert“ sowie Vredesteins „Quatrac Lite“ montiert an einem VW Polo in je vier Einzeldisziplinen beweisen, wobei Dinge wie Bremsen und Handling jeweils die am stärksten gewichteten Kriterien darstellen.

Grundsätzlich sehen die Tester Ganzjahresreifen als Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen für Fahrer von Klein- und Kompaktwagen, die jährlich nicht mehr als rund 10.000 Kilometer abspulen und die sich dem als lästig beschriebenen saisonalen Reifenwechsel entziehen wollen. „Sie überzeugen aber nicht mit Spitzenleistungen in allen Fällen“, so die Tester unter Verweis darauf, dass allein schon die Physik Ganzjahresreifen Grenzen setze. Gleichwohl zeigt der aktuelle Produktvergleich des Magazins, dass die einzelnen Kandidaten unterschiedlich gut mit den verschiedenen Anforderungen auf schneebedeckten, nassen und trockenen Fahrbahnen zurechtkommen.

In Summe am besten hat demnach das Pirelli-Modell den AutoBild-Test gemeistert, weswegen er Sieger des Vergleichs wird und das Prädikat „vorbildlich“ einheimst. Ihm werden stabile Seitenführung und beste Handlingqualitäten auf nasser Strecke ebenso attestiert wie gute Sicherheitsreserven bei Aquaplaning und präzises Lenkverhalten mit angenehmer Rückmeldung auf nasser und trockener Piste. Dicht hinter dem „Cinturato AllSeason“ kommt der „Vector 4Seasons“ von Goodyear als Zweiter ins Ziel. Da bei ihm ebenfalls keine gravierenden Schwächen im Testprotokoll vermerkt sind, wird auch er als „vorbildlich“ eingestuft. Lediglich bei Nässe schneidet er eine Spur schlechter ab als das Pirelli-Modell, dafür leicht besser auf Schnee.

Eine „leichte Aquaplaningschwäche“ ist offenbar der Grund dafür, dass Vredesteins „Quatrac Lite“ Dritter und insgesamt als „gut“ eingestuft wird. Dahinter folgt eine größere Gruppe „befriedigender“ Ganzjahresreifen, wobei jeder für sich die eine oder anderer individuelle Schwäche bzw. teilweise auch mehrere davon aufweist. Beim „AllSeasonExpert“ ist es demnach ein „verzögertes Einlenkverhalten“ und beim „SP Sport 01 A/S“ sind es eine „eingeschränkte Seitenführung und verlängerte Bremswege auf nasser Strecke“ zusätzlich zu einer „leichten Komfortschwäche“.

Falkens „Euro AllSeason AS200“ werden mäßige Traktion und Seitenführung auf Schnee, leicht verlängerte Trockenbremswege und ein erhöhter Rollwiderstand angekreidet. Letzteres gilt gleichermaßen für den Hankook-Reifen, der zudem mit einer eingeschränkten Nasshaftung mit zu langen Bremswegen und untersteuerndem Fahrverhalten auffällig geworden sein soll. Platz acht und neun machen das Kumho- und Nexen-Modell unter sich aus, wobei Ersterer als „Winterspezialist mit besten Schneeeigenschaften“ zu überzeugen weiß, dem aber nur befriedigende Ergebnisse bei Nässe und Trockenheit bzw. ein untersteuerndes Fahrverhalten, eine verzögerte Lenkansprache sowie verlängerte Nass- und Trockenbremswege die Gesamtbilanz verhageln.

Beim „N’Priz 4S“ ist es im Prinzip ähnlich: „Überzeugenden Schneeeigenschaften“ auf der Habenseite stehen als Malus „untersteuerndes Handling und deutlich verlängerte Bremswege auf nasser und trockener Piste, nur befriedigende Sicherheitsreserven bei Aquaplaning“ gegenüber. Wegen – so die Tester – „stark eingeschränkter Wintertauglichkeit“ trotz M+S-Kennung wird Maloyas „Quadris“ schließlich letzter des Vergleichs und muss sich mit dem Urteil „nicht empfehlenswert“ zufriedengeben. Gleichwohl werden ihm gute Aquaplaningqualitäten und gute kurze Trockenbremswege bescheinigt. christian.marx@reifenpresse.de

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