Fünf Conti-bereifte Teams bei der Tour de France
In diesem Jahr steht die 101. Auflage des weltweit größten Sportevents nach Olympischen Spielen und eben der Fußball-WM bevor: die Tour de France. 22 Teams mit 198 Fahrern gehen am 5. Juli wieder auf die dreiwöchige große Rundfahrt. Erneut vertrauen fünf dieser 22 Teams auf Continental-Material. Nachdem die Profi-Formationen von BMC Racing Team, Lotto-Belisol, Lampre Merida und Orica GreenEdge wie schon im Vorjahr mit den Pneus aus der Reifenschmiede in Korbach ausgerüstet werden, kommt mit dem spanischen Movistar-Team 2014 eine weitere Equipe hinzu.
Wie die Tour selbst, so kann auch Continental auf eine mehr als 100jährige Tradition in der Produktion von Fahrradreifen zurückblicken. Denn genau so lange stellt das Unternehmen in seinem Werk im mittelhessischen Korbach handgefertigte Sportreifen für Fahrräder her. Die Erfahrungen aus dem Hightech-Segment fließen auch in die Produktion von Rennreifen für den Amateursport mit ein. Dazu gehören etwa Schlauchreifen aus einer Tour-erprobten Flüssigkristallfaser. Diese hat die Eigenschaft, sehr schnittfest zu sein. Aufgrund dessen ist sie besonders geeignet, „Plattfüße“ durch das Eindringen scharfkantiger Gegenstände zu vermeiden.
Die Reifen-Experten von Continental rüsten die Teams bei großen internationalen Ereignissen ohne Ausnahme mit so genannten Schlauchreifen aus. Das unterscheidet sie von den Hobby-Radlern. Anders als bei den konventionellen Drahtreifen, die einen eigenen Schlauch ummanteln, sind die Pneus für die Tour-de-France-Teams zu einer geschlossenen, einteiligen Hülle vernäht. Dadurch wird der Reifen nicht nur leichter, sondern auch besonders flexibel. Er ist in der Lage, sich den jeweiligen Bedingungen an zu passen.
Auch in punkto Luftdruck unterscheiden sich Reifen für den sportlichen Alltagsgebrauch und für die höchsten Anforderungen ganz erheblich. Dem Schlauchreifen kann auch ein sehr hoher Luftdruck keinen Schaden zufügen. Die Freizeit-Sportler befüllen ihre Reifen in der Regel mit einem Druck von bis zu höchstens sechs bar. Bei den Weltklasse-Leuten aus den Proteams können dagegen schon einmal Luftruckwerte von etwa 15 bar an der Tagesordnung sein.
Der extrem hohe Luftdruck bewirkt zweierlei: Zum einen sinkt dadurch der Rollwiderstand, wodurch der Fahrer weniger Energie aufbringen muss. Das summiert sich bei Tagesetappen, die mitunter mehr als 200 Kilometer lang sind und steilste Anstiege oder unruhigstes Pflaster aufweisen, ganz erheblich. Schlauchreifen haben im Vergleich zum konventionellen Pneu für den Alltagssportler aber auch noch einen weiteren Vorteil: Da diese Reifen fest auf die Felge geklebt sind, können sie auch als eventuelle Folge eines Druckverlustes nicht abspringen.
Die fünf Tour-de-France-Teams rüstet Continental alle mit drei verschiedenen Reifenmodellen aus: Ein stabiler und leistungsstarker Allrounder ist die geeignete Grundlage, um bei Flachetappen oder auch im Gebirge gut unterwegs zu sein, wenn die Witterung nicht „verrückt spielt“. Aber im Radsport geht es mitunter auch zu wie im Motorsport: Dann können keine „Slicks“ mehr aufgezogen werden. Wird der schmutzige Asphalt nach heftigen Regengüssen seifig und schmierig, müssen auch bei den Profi-Mannschaften speziell geschnittene Regenreifen her.
Ein ganz spezieller Fall sind die Zeitfahren, der Kampf gegen den Sekundenzeiger: Beim Einzelzeitfahren – oder auch beim „contre la montre par Equipes“, dem Mannschaftszeitfahren – sind ganz leichte Reifen gefragt. Zeitfahren sind eine Art „Radsport aus dem Windkanal“: Extrem leichte Zeitfahrmaschinen, windschlüpfrige Helme, dünnste, aber witterungsbeständige Kleidung. Und dazu entsprechendes Material auf den Felgen: Bei der „Königsdisziplin“ Zeitfahren ist jedes Gramm weniger, das mitgeschleppt werden muss, von größter Bedeutung für den Ausgang. dv
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