Nicht alle Pkw-Märkte im Aufwind

Erstmals nach fast vier Jahren hat der westeuropäische Pkw-Markt im Dezember 2013 wieder zweistellig zugelegt: Der Absatz stieg um knapp 13 Prozent auf 881.900 Neuzulassungen. Einen zweistelligen Zuwachs hatte es in Westeuropa zum letzten Mal im März 2010 gegeben. Aus einigen anderen globalen Pkw-Märkten kommen ebenfalls ermutigende Zahlen, aus anderen aber auch ernüchternde Meldungen, die der Verband der Automobilindustrie (VDA) präsentiert.

„Besonders erfreulich ist, dass die bisherigen Krisenstaaten wieder den Vorwärtsgang eingelegt haben: In Griechenland stiegen im Dezember die Neuwagenverkäufe um 16 Prozent, in Spanien um 18 Prozent und in Portugal sogar um 36 Prozent. Der Erholungsprozess in Europa kommt offenbar in Gang, die Menschen fassen wieder Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung – und damit steht der Neuwagen ganz oben auf der Einkaufsliste der Bürger“, betont VDA-Präsident Matthias Wissmann. Frankreich legte um gut 9 Prozent zu. In Großbritannien war mit plus 24 Prozent der höchste monatliche Zuwachs im Gesamtjahr 2013 zu verzeichnen. In Deutschland erhöhten sich die Neuzulassungen um gut 5 Prozent. Italien drehte nach elf „Minus-Monaten“ im Dezember erstmals ins Plus (+1 Prozent).

Auch in vielen kleineren EU-Staaten kletterte der Neuwagenabsatz zweistellig nach oben, so in Belgien (+12 Prozent), Österreich (+13 Prozent), Norwegen (+22 Prozent) und Dänemark (+33 Prozent). In den Niederlanden verdoppelte sich sogar der Pkw-Absatz (+115 Prozent).

„Während im ersten Halbjahr 2013 der Neuwagenabsatz in Westeuropa noch um fast 7 Prozent unter dem Vorjahreswert lag, stieg die Nachfrage im zweiten Halbjahr um 4 Prozent. Im Gesamtjahr 2013 erreichte der westeuropäische Pkw-Markt ein Volumen von knapp 11,6 Mio. Neuwagen. Damit lag er nur noch rund 2 Prozent unter dem Niveau von 2012“, so Wissmann.

In den neuen EU-Ländern verbuchten die Pkw-Neuzulassungen im Dezember ebenfalls einen zweistelligen Zuwachs: Mit 66.200 Einheiten stieg die Nachfrage um gut 17 Prozent. Im Gesamtjahr 2013 erreichte der Pkw-Absatz dort mit 754.100 Einheiten in etwa das Vorjahresniveau.

In China setzte der Pkw-Markt im Dezember seinen Erfolgskurs fort. Das Verkaufsvolumen erreichte rund 1,7 Mio. Fahrzeuge, ein Drittel mehr als im Vorjahresmonat. Im Gesamtjahr 2013 übertraf der Pkw-Absatz das Vorjahresniveau um fast ein Viertel (+23 Prozent), insgesamt wurden 16,3 Mio. Neufahrzeuge verkauft.

Der US-Markt legte im Gesamtjahr 2013 um knapp 8 Prozent auf gut 15,5 Mio. Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) zu und erreichte damit das beste Ergebnis seit 2007. Im Dezember wurde mit fast 1,4 Mio. Light Vehicles jedoch nur das Vorjahresniveau erreicht.

In Japan erhöhten sich die Pkw-Neuzulassungen im Dezember mit 359.200 Einheiten um mehr als ein Viertel (+26 Prozent). Im Gesamtjahr erreichte der japanische Pkw-Markt mit knapp 4,6 Mio. Neuwagen das Vorjahresniveau.

Auf dem indischen Pkw-Markt lagen die Neuwagenverkäufe im Dezember unter dem Niveau des Vorjahres (-9 Prozent), es wurden 186.200 Einheiten abgesetzt. Im Gesamtjahr 2013 sank das Absatzvolumen um gut 7 Prozent auf knapp 2,6 Mio. Einheiten.

In Russland deutete sich zum Jahresende eine leichte Entspannung an: Mit 264.300 verkauften Einheiten erhöhte sich die Nachfrage nach Light Vehicles im Dezember um gut 4 Prozent. Im Gesamtjahr 2013 war noch ein Rückgang um über 5 Prozent auf rund 2,8 Mio. Einheiten zu verzeichnen.

In Brasilien gingen im Dezember die Neuzulassungen (Light Vehicles) um gut 2 Prozent auf 336.200 Einheiten zurück. Im Gesamtjahr 2013 wurde mit knapp 3,6 Mio. Neufahrzeugen nahezu das Vorjahresniveau erreicht (-1 Prozent). dv

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