Die Werksteams starten bei der Monte auf Michelin
Die morgen startende Rallye Monte Carlo gehört in die Riege der Motorsportklassiker. Im Hinterland des Mittelmeer-Fürstentums entscheidet häufig die richtige Reifenwahl über Triumph und Niederlage. Denn innerhalb weniger Kilometer kann sich das griffige, schwarze Asphaltband in den Seealpen in eine weiße Winterlandschaft mit rutschigen Schneepisten verwandeln – die Rallye ist für ihre Wetterkapriolen berüchtigt. Der Werksteams von Volkswagen, Citroën, Ford und Hyundai starten dabei allesamt auf Michelin.
Während der Veranstaltung verfügen die RC1-Piloten in ihren rund 300 PS starken „World Rally Cars“ über ein Kontingent von 40 Reifen. Damit ist die „Monte“ das einzige Event im WM-Kalender, bei dem die Top-Piloten aus vier unterschiedlichen Reifentypen auswählen dürfen. Bei allen anderen Läufen stehen lediglich zwei Laufflächenmischungen zur Wahl.
Aufgrund der besonders anspruchsvollen Herausforderungen ermöglicht das Reglement den auf Reifen der Franzosen vertrauenden Teams beim Saisonauftakt sowohl die Verwendung des weichen Pilot Sport S2 sowie des superweichen Pilot Sport SS2 als auch von speziellen Winterreifen mit und ohne Spikes (Pilot Alpin 4 und Pilot Alpin 4 mit Spikes). Erstmals kommt dabei ein neuer Spikereifen zum Einsatz, der eigens für die Rallye Monte Carlo entwickelt worden ist: Jeweils 200 Stahlstifte – jeder davon ist 15 Millimeter lang – sollen für bestmöglichen Grip auf vereisten Pisten sorgen. Zum Vergleich: Bei der letztjährigen Ausgabe der „Monte“ hatte das Reglement pro Reifen noch 240 Spikes erlaubt.
Bei trockenem und regennassem Asphalt setzen Sébastien Ogier, Mikko Hirvonen, Jari-Matti Latvala, Robert Kubica und Co. hingegen auf die profilierten Pilot Sport. Zur Wahl stehen hierbei die weiche S2-Laufflächenmischung sowie die extra für die „Monte“ entwickelte superweiche SS2-Spezifikation. Letztere stellt ihr Potenzial vor allem auf feuchter Fahrbahn und bei niedrigen Temperaturen unter Beweis.
Während der gesamten Rallye dürfen die Teams acht Mal die Reifen wechseln. Die besondere Herausforderung: Die Wahl der Bereifung muss oft bereits Stunden vor dem Start der eigentlichen WP (Wertungsprüfung) feststehen. Damit bleibt den Fahrern immer ein gewisses Restrisiko, plötzlich doch nicht optimal gewappnet zu sein.
Eine weitere Besonderheit dieser Rallye: Die Kombination verschiedener Reifentypen und das Montieren der beiden zulässigen Reservepneus zwischen zwei Wertungsprüfungen ist durchaus gestattet – was taktischen Spielereien und cleveren Schachzüge mit exotischen Überkreuzbereifungen, achs- oder seitengetrennten Lösungen nochmals Tür und Tor öffnet. dv
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