Sind die EU-Reifenlabels ein Qualitätskriterium für Winterreifen?
Reichen die Kriterien des neuen EU-Reifenlabels für die Kaufentscheidung des Endverbrauchers aus? – Laut Bridgestone gebe das Label diesen „zumindest einen ersten Überblick über drei relevante Produktmerkmale. Es kann sie für die Bedeutung des Reifens in den Bereichen Fahrsicherheit (Nasshaftung) und Umweltschutz (Rollwiderstand und Geräusch) sensibilisieren“, heißt es dazu in einer Mitteilung. „Herstellereigene Reifentests und unabhängige Testinstitute prüfen jedoch eine Vielzahl zusätzlicher Kriterien wie zum Beispiel Aquaplaning, Trockenbremsen, Verschleiß und Fahrkomfort. Das EU-Label ist daher eher als eine ergänzende Orientierungshilfe zu sehen“, so Bridgestone weiter. Wichtig sei darüber hinaus der Hinweis, „dass die EU-Verordnung zwar auch für Winterreifen gilt – allerdings ohne entsprechenden Leistungsparameter wie Bremsleistung auf Eis und Schnee abzubilden. Für die Bewertung, ob ein Reifen wintertauglich ist, sollten Verbraucher daher nach wie vor einen Blick auf weitere Testergebnisse werfen“, empfiehlt Wilfried Rulands, Leiter Marketing und Kommunikation für Bridgestone Deutschland, Österreich und Schweiz.
Cornelius Blanke, Leiter Unternehmenskommunikation beim ADAC Hessen-Thüringen, empfiehlt, sich an dem wesentlich umfangreicheren Informationsgehalt des ADAC-Reifentests zu orientieren. Beide Experten sehen zudem die Überwachung des Reifenlabels als noch zu klärenden Punkt. Erst einmal handele es sich um eine Selbstdeklaration der Hersteller, basierend auf den Ergebnissen akkreditierter Testlabore, deren Kontrolle in Deutschland den Bundesländern obliegt. Wie die Kontrolle im Detail erfolgen soll, sei derzeit noch nicht eindeutig festgelegt. „Eine regelmäßige Überprüfung und Marktüberwachung der angegebenen EU-Labelwerte ist sicherlich mehr als sinnvoll“, so Cornelius Blanke. ab
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