Vor allem leichtere Lkw sind laut TÜV Süd schlecht gewartet
Im Rahmen der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover will der TÜV Süd nicht nur erste Zwischenergebnisse des „Bestof9“ genannten Lkw-Praxisdauertests präsentieren, sondern bei der Messe wurde auch der erste TÜV-Mängelreport speziell für Fahrzeuge angefangen bei Transportern bis hin zu Schwerlastzugmaschinen vorgestellt.
Veröffentlich in der Fachzeitschrift Verkehrsrundschau, basiert er demnach auf mehr als 1,2 Millionen Datensätzen von Hauptuntersuchungen (HU) im Zeitraum von Januar 2010 bis Dezember 2011, welche die TÜV-Gesellschaften entsprechend ausgewertet haben. „Nach dem Auto- und dem Busreport liefert nun auch der Lkw-Report unabhängige Ergebnisse zum Zustand der Fahrzeuge auf unseren Straßen – ein wichtiger Beitrag für die Verkehrssicherheit. Die Resultate zeigen uns, dass immer noch zu wenig gewartet wird“, sagt Dieter Roth, Seniorprojektmanager Truck Services beim TÜV Süd. Die Auswertung hat nämlich zutage gefördert, dass bereits ab einem Fahrzeugalter von fünf Jahren jeder fünfte Lkw sicherheitsrelevante Mängel aufweist, die zu einer Verweigerung der HU-Plakette führen. Mit Blick auf die Resultate der vier Gewichtsklassen, in die der Report unterteilt ist, hat sich zudem gezeigt, dass kleine Transporter bis 3,5 Tonnen früh an Rost an tragenden Teilen leiden. Fehleranfällig sind demnach zudem Bremsanlagen dieser Fahrzeuggruppe. Bei den Lkw bis 7,5 Tonnen sind neben der Beleuchtung vor allem Achsprobleme besonders auffällig: Bereits zur ersten Hauptuntersuchung bringen mehr als 24 Prozent der 7,5-Tonner Mängel mit in die Prüfgasse.
Besser schneiden Lastwagen der Gewichtsklasse bis 18 Tonnen ab, denn von ihnen schaffen mehr als 80 Prozent die HU gleich beim ersten Anlauf. Auftretende Mängel werden hier in erster Linie rund um die Beleuchtung festgestellt. „In dieser Klasse gehören Wartungsverträge bereits zum Standard. Das wirkt sich positiv auf den Verschleiß aus“, erklärt Roth dieses Phänomen. Trotzdem sieht die Mängelbilanz für schwere Lkw über 18 Tonnen schlechter aus, was der TÜV Süd damit begründet, dass Verteilerverkehr und Langstrecke eben ihre Spuren hinterlassen. „Bereits nach einem Jahr haben die Laster durchschnittlich rund 90.000 Kilometer auf der Uhr. Die Folge sind auffallend viele Mängel beim Lenkungsspiel, an der Hinterachse und bei der Beleuchtung. Dazu kommt überdurchschnittlich viel Kritik an der Betriebsbremsanlage“, so das Unternehmen, das vor diesem Hintergrund einem professionellen Fuhrparkmanagement das Wort redet. Verwundern dürfte das freilich nicht, hat TÜV Süd über seine Töchter FleetCompany und Fleet Logistics doch selbst ein entsprechendes Angebot vom Rechnungskomplettservice über das Tankkartenmanagement bis hin zur Fahrzeug- und Komponentenauswahl (Reifen oder Start-Stopp-Automatik), zur Telematik gestützten Tourenplanung sowie Fahrerschulung in petto. cm
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