Zwei ContiTech-Akquisitionen
ContiTech bleibt auf Expansionskurs. Das Technologieunternehmen, das zum Automobilzulieferer Continental gehört, hat eine Vereinbarung über den Erwerb des Bremsenformteilegeschäfts der Freudenberg Sealing Technologies (Weinheim) unterzeichnet. Außerdem wurde der britische Fördergurthersteller Specialised Belting Supplies Ltd (SBS, Thetford) übernommen.
„Beide Unternehmen sind von strategischer Bedeutung für uns“, so ContiTech-CEO Heinz-Gerhard Wente in Hannover. „Im Automobilbereich verbessern wir vor allem unsere Position im Markt Frankreich und Südeuropa und erweitern gleichzeitig unser Sortiment um gefragte Sicherheitsteile für Bremsanwendungen. Im Fördergurtgeschäft eröffnen wir uns zusätzliche Chancen im weltweit wachsenden Markt der Steil- und Senkrechtförderung für Schüttgüter.“
Für den effektiven Übergang des Bremsenformteilegeschäfts von Freudenberg Sealing Technologies auf ContiTech steht noch die Zustimmung der Kartellbehörden aus. Freudenberg entwickelt und produziert mit rund 500 Mitarbeitern Bremsenformteile in Andrezieux (Frankreich), Queretaro (Mexiko) und Oberwihl (Deutschland). Specialised Belting Supplies Ltd. produziert mit rund 50 Mitarbeitern Spezialfördergurte am Standort Thetford (UK). Mit der Fertigungstechnologie des Unternehmens sieht sich ContiTech künftig in der Lage, auch besonders temperaturbeständige Wellenkantengurte zu produzieren. Zum Kaufpreis der beiden Übernahmen vereinbarten die beteiligten Unternehmen Stillschweigen.
Beide Zukäufe sind Teil der Expansionsstrategie von ContiTech, zu der auch der Bau neuer Werke zählt. „Wir setzen vermehrt auf Wachstum in den zukunftsorientierten Industrien und in internationalen Märkten“, erklärt Wente, der auch dem Continental-Vorstand angehört. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Investition in den Aufbau einer Greenfield-Fabrik für Ölförderschläuche in Brasilien. „Mit rund 17 Millionen Euro ist es unsere größte Einzelinvestition in diesem Jahr“, sagt Wente. Darüber hinaus plant ContiTech im russischen Kaluga ein neues Werk für Klimaleitungen, das 2013 seine Produktion aufnehmen soll. Mehr als zehn Millionen Euro investiert das Unternehmen in ein neues Werk für Schlauchleitungen in Serbien. Rund fünf Millionen Euro fließen bis Ende 2012 in eine neue Produktion für Kautschukmischungen in Ungarn.
Investitionen in bestehende Standorte
„Auch in diesem Jahr halten wir an unserem Investitionsbudget für neue und bereits vorhandene Fabriken und Anlagen fest, sofern die weltwirtschaftliche Situation stabil bleibt“, unterstreicht der ContiTech-CEO. So flössen unter anderem Millionen in die deutschen Standorte Hannover, Korbach, Karben, Northeim, Oppenweiler und Waltershausen. dv
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