Goodyear mit Rekordumsatz, aber in den roten Zahlen
Der US-Reifenhersteller The Goodyear Tire & Rubber hat mit einem Umsatz von 5,53 Milliarden Dollar (nach 5,4 Mrd.) zwar einen neuen Rekord für ein Jahresauftaktquartal aufgestellt, ist in den drei Monaten aber in die Verlustzone gerutscht. Der Fehlbetrag belief sich auf elf Millionen Dollar nach einem Gewinn von 103 Millionen Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr prognostiziert das Management ein globales Reifenabsatzminus von zwei Prozent, in der Periode Januar bis März belief sie sich auf acht Prozent auf entsprechend 43 Millionen Einheiten.
Im Heimatmarkt Nordamerika, der für 45 Prozent des Konzernumsatzes steht, konnte Goodyear den Umsatz um acht Prozent auf 2,5 Milliarden $ steigern. Das Absatzminus von acht Prozent (plus elf Prozent Erstausrüstung einerseits, minus 14 Prozent im Ersatzgeschäft andererseits) auf 15,8 Millionen Stück reflektiert unter anderem das deutlich verbesserte Mix, Goodyear nennt um 21 Prozent höhere Preise pro Reifen gegenüber Vorjahr. Die operative Marge konnte von 1,7 auf 3,2 Prozent verbessert werden.
Im regionalen Geschäftsbereich EMEA (Europe, Middle East, Africa), der für etwa 35 Prozent vom Konzernumsatz steht, hat Goodyear mit 18 Millionen Stück 1,7 Millionen Reifen weniger abgesetzt als vor Jahresfrist. Der Quartalsumsatz lag bei 1,938 Milliarden Dollar und konnte somit nicht ganz gehalten werden. Die operative Marge sank von 7,8 auf 4,6 Prozent. Das OE-Geschäft war schleppend, im Ersatzmarkt mit einem Minus von elf Prozent ebenfalls schwach. Beklagt wird die mangelnde Produktivität am Standort Frankreich.
In der Region Lateinamerika, die für etwa 9,5 Prozent des Unternehmensumsatzes steht, waren der Umsatz auf 521 Millionen Dollar und der Stückabsatz auf 4,3 Millionen Einheiten mit jeweils elf Prozent negativ. Die operative Marge sank von 11,5 auf 10,6 Prozent. Der OE-Absatz ging um elf, der in den Ersatzmärkten um zwölf Prozent zurück. Beklagt werden eine schwache Nachfrage und verschärfter Wettbewerb.
Auch in der Wachstumsregion Asien Pazifik ist es Goodyear nicht gelungen, den Absatz (4,9 nach 5,1 Millionen Stück) zu halten. Immerhin konnten der Ertrag pro Reifen um neun Prozent und der Umsatz der Region, in der zehn Prozent des Konzernumsatzes bestritten werden, von 551 auf 577 Millionen Dollar gesteigert werden. Während in der Erstausrüstung sieben Prozent mehr Reifen abgesetzt wurden, musste das Ersatzgeschäft ein elfprozentiges Minus hinnehmen. Die operative Marge lag bei 11,6 Prozent und konnte damit gegenüber Vorjahr (12,2%) fast gehalten werden. Beklagt werden die schwache Nachfrage in einigen Ländern der Region und eine temporäre Werksschließung wegen der Flutkatastrophe in Thailand. dv
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