Nach erstem Quartal europäischer Pkw-Markt 7,7 Prozent im Minus
Selbst wenn sich die Neuzulassungszahlen in Deutschland bis dato noch im Plus – 1,3 Prozent nach drei Monaten – präsentieren, lässt sich die Schwäche des gesamteuropäischen Marktes nicht wegdiskutieren. Schließlich ist die Zahl der neu auf europäische Straßen gekommenen Autos nach den jüngsten Zahlen der ACEA (Association des Constructeurs Européens d’Automobiles) im ersten Quartal 2012 um 7,7 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum ein Jahr zuvor geschrumpft. Denn abgesehen von Deutschland und Großbritannien, wo bezüglich der Pkw-Neuzulassungen in den ersten drei Monaten dieses Jahres ein leichtes Plus von 0,9 registriert wurde, zeigen alle anderen Volumenmärkte eine rückläufige Entwicklung: Die ACEA beziffert das Minus für Spanien mit 1,9 Prozent, während die Bremsspuren in Italien und Frankreich angesichts Neuzulassungsrückgängen in Höhe von 21,0 respektive 21,6 Prozent schon deutlich ausgeprägter sind. Ingesamt wurden im März demnach 1,45 Millionen Pkw neu zugelassen in der EU, für den Zeitraum Januar bis März wird deren Zahl mit gut 3,3 Millionen beziffert.
Schwer zu sagen, wie viele davon tatsächlich Endverbrauchern bzw. dem Privatmarkt zuzurechnen sind. Allein mit Blick auf Deutschland präsentiert das auf Informationen zum Flottenmarkt spezialisierte Unternehmen Dataforce jedenfalls Zahlen, wonach in der ersten drei Monaten 2012 die den Fahrzeugherstellern und dem Handel zuzurechnenden Neuzulassungen mit 4,1 bzw. sogar 6,8 Prozent deutlich stärker angestiegen sind als der deutsche Gesamtmarkt. Die Entwicklung bei diesen sogenannten „strategischen Neuzulassungen“ ist für Robert Rademacher, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK), Ausdruck eines „überhitzten Wettbewerbs“. Seinen Worten zufolge entfällt in Deutschland rund die Hälfte der mehr als 475.000 dem gewerblichen Markt zuzurechnenden Zulassungen im ersten Quartal 2012 auf Autohersteller und den Autohandel. Insofern sei die vermeintliche Stärke dieses Teilsegmentes „zu einem großen Teil nicht echt“. Daraus folgt, dass es um den deutschen Pkw-Gesamtmarkt wohl ebenfalls schlechter bestellt ist als die offiziellen Zahlen auf den ersten Blick vermuten lassen, wenn hinter immerhin etwa 230.000 Neufahrzeugen kein „echter Käufer“ steht. cm
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