Kurzarbeit droht Michelins Pkw-Werken in Deutschland
Den Beschäftigten in den deutschen Michelin-Werken in Bad Kreuznach und Bamberg droht einem Bericht der Allgemeinen Zeitung zufolge Kurzarbeit. Eine Michelin-Sprecherin bestätigte dies und erklärte die Maßnahme mit dem „stark rückläufigen Pkw-Absatz in Westeuropa“ und dem milden Winter, der zu vollen Lagern und zögerlichen Sommerreifenbestellungen geführt habe; beides hätte „tiefe Spuren“ beim Reifenhersteller hinterlassen, so die Zeitung. Wie die Zeitung „aus gut unterrichteter Quelle“ erfuhr, heißt es dort, habe das Unternehmen die Produktion von Pkw-Reifen in diesem Jahr bereits derart zurückgefahren, dass jetzt in den beiden Pkw-Reifen-Werken kurzgearbeitet werden soll.
Eine Sprecherin des Bad Kreuznacher Werkes bestätigte, dass Michelin am Standort bis Ende April insgesamt rund zehn produktionsfreie Tage fest eingeplant habe, die die Mitarbeiter entweder über Arbeitszeitkonten oder über Urlaub ausgleichen sollen. „Wie die geplante Produktionsabsenkung im Mai und Juni umgesetzt werden soll, wird derzeit zwischen Werksleitung und Betriebsrat verhandelt“, sagte die Sprecherin gegenüber der Lokalzeitung. Der Bad Kreuznacher Betriebsratsvorsitzende Uwe Kumpa verwies unterdessen auf die noch laufenden Gespräche: „Wir prüfen derzeit die verschiedenen Möglichkeiten, um die Produktionsabsenkung aufzufangen. Kurzarbeit ist eine davon, es gibt aber noch andere. Es ist noch nichts entschieden.“ Der Zeitung zufolge sei aber wohl damit zu rechnen, dass Michelin demnächst Kurzarbeit anmelden werde. Wie es weiter laut der Allgemeinen Zeitung heißt, soll Michelin die Produktion von Pkw-Reifen in der gesamten Gruppe seit Jahresbeginn bereits um 1,7 Millionen Stück zurückgefahren haben. In Bad Kreuznach, wo im Dreischichtbetrieb gearbeitet wird, beträgt die Produktionsabsenkung bis April rund 300.000 Reifen; in den beiden Folgemonaten soll in ähnlicher Größenordnung reduziert werden.
Auch für den Standort Bamberg geht man davon aus, dass demnächst Kurzarbeit angemeldet werden muss; eine Stellungnahme dazu gibt es indes nicht. ab
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