“Bilderproduziermaschine Fulda Challenge” läuft wieder auf Hochtouren
Die deutsche Goodyear-Dunlop-Gruppe hat vor mehr als einem Jahrzehnt mit der „Fulda Challenge“ ein Event ins Marketingsortiment aufgenommen, das deutschland- und europaweit seines Gleichen sucht – in der Reifenbranche sowieso. Die Großveranstaltung fand bis Ende vergangener Woche nun zum elften Mal im Yukon Territory statt und bewies wieder einmal, welche Bedeutung der „arktische Zehnkampf“ im hohen Norden Kanadas als ‚Bilderproduziermaschine‘ für die Reifenmarke Fulda und den gesamten deutschen Goodyear-Dunlop-Konzern hat. Während die 16 teilnehmenden Sportler also um Punkte und den hoch dotierten Gesamtsieg kämpften, berichteten Journalisten verschiedenster Medien in Wort, Ton und Bild nach Deutschland und sorgen dort dafür, dass nicht nur das Event und seine Protagonisten, sondern insbesondere die Reifenmarke Fulda bekannter wird – eine Rechnung, die seit Jahren aufgeht, ist man in Fulda und Hanau überzeugt.
Für die Verantwortlichen des Unternehmens und der Marke ist der Wert der Fulda Challenge nur schwer zu beziffern, so weitreichend ist mittlerweile das mediale Echo auf die Großveranstaltung am Yukon-Fluss. Es werden Kamerateams großer deutscher Privatsender für einige Tage eingeflogen, Reporter zahlreicher Printmedien kommen und gehen und Fotografen schwirren von morgens früh bis abends spät um die Athleten herum – später am Tage per Laptop und WLAN in ihre Redaktionen berichtend, so in der kanadischen Wildnis denn Internet verfügbar war. Alle leisten sie unschätzbare Dienste für die Reifenmarke Fulda, indem sie ihren Zuschauern und Lesern ein Abenteuer-/Extremsportevent präsentieren, das nur ein Ziel hat: der Marke Fulda als Bilderproduziermaschine dienlich zu sein. Und dies hilft am Ende allen im Markt, die Fulda-Reifen verkaufen.
Die Fulda Challenge sei denn auch für die Reifenmarke „extrem vorteilhaft“, befindet Dr. Rainer Landwehr. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Goodyear Dunlop Tires Germany konnte sich dieses Jahr erstmals persönlich ein Bild von dem Großevent seiner Reifenmarke Fulda im Yukon Territory machen. Es sei „extrem kompliziert und teuer“, so Landwehr im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG, bis die ganze Logistik der Fulda Challenge stehe.
Allein für die offizielle Abschiedsfeier nach sechs Veranstaltungstagen – sie fand in diesem Jahr in Inuvik weit jenseits des nördlichen Polarkreises bei Temperaturen von 40 Grad unter Null statt – schaffte das vielköpfige Organisationsteam über neun Tonnen an Equipment in einem speziell wärmeisolierten Lkw in den hohen Norden Kanadas. Außerdem wurde für diese Feier eine Tänzertruppe aus Berlin sowie Sängerin Kate Hall (im Übrigen die Verlobte von Fulda-Challenge-Teilnehmer Detlef „D!“ Soost) ins Yukon für einen Kurzauftritt geflogen. Von den 30 Fahrzeugen, einem Ärztestab und der Ausrüstung für Teilnehmer und Mitreisende einmal ganz zu schweigen. Dennoch, so betont Dr. Landwehr weiter, habe die „Fulda Challenge einen echten Wert als Marketingplattform“. Im Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens und der Reifenmarke werde die Großveranstaltung durch zahlreiche Maßnahmen – mehr und mehr auch im Sommer – zur Unterstützung der Marke Fulda genutzt.
Auch für Frank Hohmann passt das, was die Teilnehmerteams während der Fulda Challenge sowie die Fulda-Reifen in Deutschland an den Autos der Kunden leisten müssen „so brutal gut zusammen“, und zwar Leistung und Performance – eine Nachricht, die die Berichterstattung über das Event nach Deutschland trägt. Die Teilnehmer leisteten unter extremen arktischen Bedingungen Hochleistungen und legten dabei – von Wettkampf zu Wettkampf – Hunderte Kilometer auf Fulda-Reifen zurück. „Es ist hier [im Yukon Territory; Anm. d. Red.] alles soviel extremer; wenn der Reifen hier funktioniert, dann funktioniert er überall“, so Hohmann weiter. Das Mitglied der Geschäftsleitung der Goodyear Dunlop Tires Germany und dort als Direktor verantwortlich für Marketing und strategische Entwicklung unterstreicht dabei, dass es in elf Jahren noch nie eine Reifenpanne während der Fulda Challenge gegeben habe. Und dass Hohmann das Extreme der Veranstaltung nicht aus dem gut beheizten Auto heraus beurteilt, zeigte er anlässlich des als Halbmarathon angelegten aber auf Anraten des Ärzteteams auf sechs Kilometer gekürzten Laufevents am Polarkreis, den er bei Temperaturen von beinahe 40 Grad unter Null gemeinsam mit den 16 Athleten bestritt.
Für den Marketingverantwortlichen im deutschen Goodyear-Dunlop-Konzern hat sich die Fulda Challenge in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt. Insbesondere was die Auswahl der Athleten betrifft, habe man aus der jüngeren Vergangenheit gelernt. Setzte man zuletzt noch viel auf bekannte deutsche Fernsehgrößen, um das Interesse der Medien in Deutschland an dem arktischen Zehnkampf der Fulda Challenge zu wecken und zu schüren, so war das Teilnehmerfeld des diesjährigen Events wieder deutlich homogener. Dies war der Stimmung unter den Athleten, Teammitgliedern und Mitreisenden durchaus zuträglich.
Mediales Zugpferd und der Megastar der Veranstaltung war ganz klar Detlef „D!“ Soost. Der deutsche Tänzer, Choreograf und Chef-Juror der beliebten Castingshow „Popstars“ (ProSieben) bildete dabei mit Olympiasiegerin Claudia Nystad (Skilanglauf) das Promiteam der Fulda Challenge schlechthin. Mochte man vorab als TV-Konsument noch den Verdacht gehegt haben, Soost würde auch bei der Fulda Challenge eine ihm ansonsten überall zugebilligte Sonderstellung annehmen, so sah man sich im Yukon Territory doch durchaus überrascht. In Soost hat die Veranstaltung einen hoch motivierten, nahbaren und unterhaltsamen Sportler gefunden, der mit wenigen Fingerzeigen 16 Leute in Formation tanzen lassen kann, ohne dabei selber aus der Reihe zu tanzen.
Aber auch das zweite Promiteam der diesjährigen Fulda Challenge hat sich weniger durch große Fernsehrollen für die Teilnahme qualifiziert. In Deutschland eher unbekannt, sind Bergsteigerin Evelyne Binsack als erste Schweizerin auf dem Mount Everest und Renzo Blumenthal als ehemaliger Fußballprofi und „Mister Schweiz“ in ihrem Heimatland doch nationale Größen und dort folglich im Mittelpunkt des medialen Fokus‘.
Die Auswahl der Athleten hat sich demnach deutlich verändert seit der Jubiläums-Fulda-Challenge in 2010. Aber auch aufseiten der einzelnen Wettbewerbe, die die 16 Sportler während der Woche im Yukon Territory bewältigen mussten, habe man durchaus „Optimierungen umgesetzt“, gibt Frank Hohmann zu Protokoll. Dass dabei gerade neu ersonnene Events wegen der zum Teil extremen Temperaturen nicht stattfinden konnten, wurde von vielen bedauert. Insbesondere Kameraleute und Fotografen hatten sich auf den „Helicopter Drop“ oder das „Buggy-Kite-Surfen auf der Ice Road“ gefreut, versprachen diese Events doch spektakuläre Bilder, die man nach Deutschland übertragen wollte; die spontan anberaumten Ersatzevents boten indes eher Altbekanntes und wenig Spektakuläres.
Dennoch: „Die diesjährige Fulda Challenge war viel anspruchsvoller als zuvor“, meint auch Frank Hohmann im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG, und „sie sollte sich evolutionär weiterentwickeln“. Eine konkrete Richtung konnte der Marketingverantwortliche der deutschen Goodyear-Dunlop-Gruppe dabei natürlich noch nicht nennen. Allerdings werde man künftig noch stärker versuchen, die Fulda Challenge als Winterreifenevent per se noch stärker auch in den Sommer zu übertragen, damit der Hersteller und die Marke das ganze Jahr über von der medialen Aufmerksamkeit der Fulda Challenge profitieren können. Insbesondere seien hier die Qualifikationsrunden zu nennen, die regelmäßig im Sommer stattfinden.
Die Ereignisse der Fulda Challenge werden indes nicht nur durch die Berichterstattung darüber nach Deutschland transportiert. In diesem Jahr hatte die Verkaufsleitung des deutschen Goodyear-Dunlop-Konzerns und der Marke Fulda – Frank Titz (Direktor Consumer-Reifen und Mitglied der Geschäftsführung der Goodyear Dunlop Tires Germany) und Dieter Schölling (Sales Director Fulda Plus) – wieder einige Gäste aus dem Reifenhandel ins Yukon Territory eingeladen. 18 Reifenhändler konnten sich dabei vor Ort ein Bild davon machen, was mit dem Geld geschieht, das sie beim Endverbraucher ‚einsammeln‘, um es an den Reifenhersteller ‚weiterzureichen‘, dessen Produkte sie vermarkten. Aber auch den Reifenhändlern blieb eine erzwungene Verbeugung von den extremen klimatischen Bedingungen im hohen Norden Kanadas nicht erspart. Kaum waren sie eingetroffen, saßen sie auch schon in Inuvik am Ort des großen Finales der diesjährigen Fulda Challenge fest. Während die Athleten, Teammitglieder und Mitreisenden mit einer Charter-Maschine den hohen Norden Kanadas verließen, sollten die Fulda-Handelspartner – soeben mit derselben Maschine eingetroffen – die Fahrzeuge der Teams übernehmen und damit wieder gen Süden fahren. Diese Pläne jedoch machte ein Blizzard auf dem Dempster Highway zunichte, die einzige Straße aus dem Nirgendwo Kanadas ins zivilisierte Irgendwo des Yukon Territory. Das Challenge-Team jedoch flog dem Wetter einfach davon und darf sich nun auf die zwölfte Auflage des arktischen Extremsportevents im Januar 2012 freuen. arno.borchers@reifenpresse.de
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!