Preisexplosion in Europa treibt Delticom-Zahlen weiter in die Höhe
Es ist gerade einmal zehn Tage her, da veröffentlichte der Internet-Reifenhändler Delticom eine deutlich verbesserte Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftjahr. Nun legt das Hannoveraner Unternehmen noch einmal nach, hebt seine Prognosen erneut an und erklärt dies mit dem Beginn des Winters, der auch in ansonsten milderen Regionen Europas mit heftigen Schneefällen in den zurückliegenden Tagen den Endverbrauchern die Notwendigkeit von Winter- bzw. Ganzjahresreifen vor Augen führte. In Deutschland komme die Neuregelung der Straßenverkehrsordnung hinzu: Seit dem 4. Dezember gilt die neue situative Winterreifenpflicht. Darüber hinaus sei ein „verknapptes Warenangebot“ zu verzeichnen, „da die Reifenhersteller in diesem Jahr die Produktion nach rezessionsbedingten Kapazitätsanpassungen erst vergleichsweise spät hochgefahren haben. Bedingt durch die Knappheit sind die Verkaufspreise europaweit in den letzten Tagen überdurchschnittlich angestiegen.“ Die als „unvorhersehbar“ beschriebenen „Entwicklungen der letzten Tage“ hätten nun das Management bei Delticom veranlasst, mit einer Umsatzsteigerung im laufenden Jahr von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. Bis zum 29. November war man noch von einer Umsatzsteigerung von 15 Prozent ausgegangen; diese Prognose wurde dann auf 20 Prozent Umsatzsteigerung korrigiert.
Delticom hatte in 2009 311,3 Millionen Euro umgesetzt. An der nochmaligen Prognoseänderung zeigt sich, mit welchen dramatischen Umsatzsteigerungen das Unternehmen allein aufgrund der deutlich höheren Preise auf den Ersatzmärkten in Europa rechnet. Die neuerliche Umsatzprognose beinhaltet also eine Steigerung von über 31 Millionen Euro gegenüber der bis vor zehn Tagen noch gültigen Annahme eines Plus’ von 20 Prozent – eine solche Ankündigung am 342. Tag des Jahres zeigt, welche Preise derzeit am Markt aufgerufen werden können. „Das vorteilhafte Preisniveau in den zurückliegenden Monaten und insbesondere im vierten Quartal wird die Profitabilität deutlich über Vorjahresniveau ansteigen lassen. Aus Sicht des Managements gilt eine EBIT-Marge um elf Prozent nun als erreichbare Zielgröße“, schreibt der Internet-Reifenhändler weiter. Bislang war man von „um zehn Prozent“ ausgegangen; im vergangenen Jahr waren es 9,4 Prozent.
Im kommenden Geschäftsjahr wird sich das Wachstum aus 2010 „nicht einfach fortschreiben“ lassen, ist man in Hannover indes überzeugt. „Vielmehr muss nach drei außergewöhnlichen Jahren in Folge mit negativen Basiseffekten gerechnet werden. Unter der Annahme eines normalen Geschäftsverlaufs wird das Wachstum in 2011 vergleichsweise geringer ausfallen. In einem ausgewogenen Marktumfeld sollten sich auch Nachfrage, Verfügbarkeit und Preisniveau wieder normalisieren.“ ab
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