Beste Nachwuchsgesellen des Vulkaniseur-/Reifenmechanikerhandwerks gekürt
Am 19. Oktober fand der diesjährige Bundesleistungswettbewerb für das Vulkaniseur- und Reifenmechanikerhandwerk statt. Sechs der zuvor acht ermittelten Landessieger des Gewerks stellten sich in den Schulungsräumen der Münchener Stahlgruber-Stiftung der Entscheidung um den deutschlandweit besten Junghandwerker des Jahres. Der Einladung des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) waren die Junggesellen aus Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein gefolgt – zwei davon spezialisiert in der Fachrichtung Vulkanisationstechnik, die anderen in Reifen- und Fahrwerkstechnik.
Unter den kritischen Augen der zweiköpfigen Jury mussten sie innerhalb von acht Stunden einen zweiteiligen Arbeitsauftrag bewältigen. Im ersten Teil, einer nachgestellte Werkstattsituation mit Schwerpunkt Service, galt es einen Pkw-Reifen mit Laufflächenschaden unter Beachtung der geltenden Richtlinien instand zu setzen. Nach der Beurteilung, Bearbeitung, Vermessung, Reparatur und Fertigstellung des Reifens musste dieser montiert und ausgewuchtet werden (inklusive Rundlaufprüfung). Teil zwei verlangte von den Junghandwerkern das Freilegen des Reifenaufbaus durch abgestuftes Aufschneiden der Lauffläche, ohne dabei die Seitenwand freizulegen und die restlichen Reifenteile zu verletzen.
Nach kurzer Einweisung begannen die Konkurrenten mit ihrer Arbeit an den von der Stahlgruber-Stiftung hergerichteten Arbeitsplätzen und den von Goodyear Dunlop Germany zur Verfügung gestellten Dunlop-Reifen des Typs „Winter Response“ in der Größe 155/80 R13. Die Bewertungskommission, besetzt mit Stephan Immler – Vulkaniseurmeister, Reifen Immler (Immenstadt) – und Dirk Hübener – Vulkaniseurmeister und Dipl.-Ing. (FH), Reifen Hübener (Wolfenbüttel) – sollen angesichts des großen handwerklichen Geschickes, mit denen die Teilnehmer sich konzentriert der Aufgabe widmeten, beeindruckt gewesen sein. Durch die zweiteilige Prüfung sei bis zum Schluss bezüglich des letztlichen Ergebnisses alles offen, denn ein durchschnittliches Ergebnis in der einen Aufgabe konnte durch gute oder sehr gute Leistungen in der anderen verbessert werden.
Gleichwohl stand nach Ende des Arbeitstages am frühen Abend dann der Gewinner fest: Patrick Bock konnte den Bundessieg mit insgesamt 91 von 100 erreichbaren Punkten nach Hause tragen. Er ist diesjähriger Landessieger Schleswig-Holstein in der Fachrichtung Reifen-/Fahrwerkstechnik und beschäftigt bei der Möller Reifen- und Autoservice GmbH in Quickborn. Ivan Babic, Landessieger Nordrhein-Westfalen in der Fachrichtung Vulkanisationstechnik von der Good Tread GmbH in Mülheim, wurde mit 85 Punkten Zweiter. Als Drittplatzierter ging Michael Thiermann, Landessieger Bayern von Nabholz Autoreifen (München), aus dem Wettkampf hervor, Dimitrios Nikteridis (Baden-Württemberg/Reiff Reifen- und Autotechnik, Ludwigsburg) wurde Vierter und den fünften Rang teilen sich die Landessieger aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen in der Fachrichtung Reifen-/Fahrwerkstechnik, Florian Röhrs (Reifen Gruhn, Hermannsburg) und Thilo Krone (Profil Reifenhandel Horstmann + Zwanka, Hiddenhausen).
Wie schon in den Jahren zuvor überreichte Jens Ludwig, Key-Account-Manager bei Dunlop, dem Bundessieger einen von seinem Haus gestifteten Scheck über 550 Euro, während der BRV-Vorsitzende Peter Hülzer seine Leistung darüber hinaus durch die Bereitstellung eines kostenlosen Platzes im nächsten BRV-Juniormanagerlehrgang belohnte. Dem zweiten und dritten Bundessieger spendiert der BRV eine Teilnahme am nächsten BRV-Reifenfachverkäuferlehrgang. Außerdem gab es noch Sachpreise für alle.
„Für alle Beteiligten war es ein ereignisreicher Tag in München. Zwar fehlten diesmal komplett die sonst gewohnt starken Mitbewerber aus den ostdeutschen Bundesländern, doch das tat der Spannung keinen Abbruch. Die Teilnehmer zeigten mit Bravour, dass sie das anspruchsvolle Reifenhandwerk beherrschen“, so Stephan Immler, Vorsitzender der Bewertungskommission. „Die Topleistungen und das große Engagement der Wettbewerber sind ein eindrucksvoller Beitrag zur Zukunftssicherung unseres Handwerks! Der BRV gratuliert ihnen herzlich zu ihrer hervorragenden Arbeit und richtet einen ausdrücklichen Dank an die Bewertungskommission, die Stahlgruber-Stiftung sowie den Sponsor Dunlop“, zieht auch Peter Hülzer ein positives Fazit des diesjährigen Bundesleistungswettbewerbs im Reifenhandwerk. cm
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!