“Unerwartete Schwierigkeiten” rund um Conti-Schaeffler-Zusammenschluss
Dass mit einem Zusammenschluss von Continental und Schaeffler wohl nicht vor 2011 zu rechnen sei, hatte das Handelsblatt unter Berufung auf Aussagen von Dr. Jürgen Geißinger schon Anfang des Jahres gemeldet. Nunmehr berichtet die Zeitung von “unerwarteten Schwierigkeiten” rund um das Vorhaben, die im Zuge des Auslotens der Möglichkeiten für ein wie auch immer geartetes Zusammengehen durch einen “kleinen, hochkarätig besetzten Kreis” zutage getreten sein und unter Umständen für weitere Verzögerungen sorgen können sollen. Das favorisierte Fusionsmodell – eine Verschmelzung des operativen Geschäftes beider Seiten in einer gemeinsamen operativen Gesellschaft mit einer darüber platzierten neuen Holding – funktioniere nicht, heißt es. Nach Prüfung des Umwandlungsrechts bestünde Insidern zufolge über einen Zeitraum von fünf Jahren eine Gesamtschuldnerhaftung für die neue Holding und die neue gemeinsame operative Gesellschaft, schreibt das Blatt. Insofern könne durch die neue Struktur nicht das eigentlich angestrebte Ziel erreicht werden, die mit gut zwölf Milliarden Euro bezifferte Schaeffler-Schuldenlast aufzuteilen, ohne mit der operativen Einheit Contis Kreditgrenzen zu sprengen. “Konkret heißt das, die operative Conti-Schaeffler-Gesellschaft müsste weiterhin für die Kredite geradestehen, die eigentlich bei der Familienholding abgeschirmt werden sollen – Contis Banken und freie Aktionäre hätten für Schaefflers Schulden geradezustehen”, ist dem Bericht weiter zu entnehmen. Insofern lasse sich die nötige Aufteilung der Schuldenlast auf dem geplanten Weg nicht realisieren, was den Druck auf Schaeffler erhöhe, einen Investor an der Holding zu beteiligen, sich von einem Teil der Conti-Aktien zu trennen, Continental-Unternehmensteile abstoßen, einen Teilbörsengang der Reifensparte anzuschieben … – sieht alles nach einer nie enden wollenden Geschichte aus. cm
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