“M-Power”, Deutschland-Lager u.v.m. neu bei Marangoni
Im Rahmen der Reifenmesse konnte die Marangoni-Gruppe gleich mit einer ganzen Reihe von Neuerungen aufwarten. Thema am Stand in Essen war unter anderem einerseits das Projekt „We care: gemeinsam wachsen“ von Marangoni Retreading Systems. Andererseits zeigte die Neureifensparte in Form des „e-comm“ oder des „M-Power“ neue Reifen für Transporter und das Sportwagen- bzw. SUV-Segment. Außerdem – so Dirk Rohmann von der in Wedel (bei Hamburg) beheimateten Marangoni Tyre GmbH – kann das Unternehmen seit Kurzem mit einem eigenen Lager hierzulande aufwarten: Untergebracht ist es in von Reifen Meisen (Solingen) nicht mehr genutzten Räumlichkeiten. Rohmann legt in diesem Zusammenhang Wert auf die Feststellung, dass es sich dabei ganz klar um ein Lager von Marangoni handelt, das dem Reifenhersteller viel mehr Möglichkeiten rund um eine zeitnahe Belieferung seiner Kunden biete. „Als sich uns diese Gelegenheit bot, haben wir zugeschlagen“, sagt er.
Produziert werden Marangoni-Neureifen bekanntlich im italienischen Anagni (nahe Rom). Die Produktionskapazität des Werkes liegt seit Jahren unverändert bei rund drei Millionen Reifen, wobei dort nicht nur die unter dem eigenen Markennamen vermarkteten Produkte vom Band laufen, sondern auch Fremdmarken – Rohmann nennt Bridgestones Dayton-Reifen als Beispiel – hergestellt werden. Freilich stammen „e-comm“ und „M-Power“ ebenso von dort. Während der Transporterreifen schon zum Ende des vergangenen Jahres im europäischen Markt eingeführt wurde und Unternehmensangaben zufolge nunmehr die Komplettierung des „e-comm“-Lieferprogramms (erhältlich ist er in 16 Größen angefangen bei 175/65 R14C bis hin zu 215/75 R16C) im Vordergrund steht, wurde der fürs sportliche Fahren gedachte „M-Power“ erstmals einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert.
Anfänglich kommt dieser speziell für Sportwagen der Luxusklasse entwickelte UHP-Reifen in 14 Größen (19 und 20-Zoll) in den Handel, von denen fünf ausdrücklich für SUVs bestimmt sind. Doch schon Anfang 2011 will man die Dimensionspalette um weitere 15 Größen in 18 und 19 Zoll ergänzen. Der Neue soll – erklärt Andrea Vassura, Vertriebsleiter Marangoni Car Tyre – „herausragende Lenkeigenschaften mit Komfort, Sicherheit und Energieersparnis verbinden“. Im ihm stecke die gesamte, avantgardistische Technologie der Marangoni-Gruppe, die das Unternehmen unter dem Begriff „M-Tech“ zusammenfasst. Dahinter steht unter anderem ein asymmetrisches Laufflächenprofil mit optimierten Verbindungen zwischen den Profilblöcken und vier Längsrillen für eine wirksame Reduzierung des Aquaplaningrisikos bei Nässe. Des Weiteren kann der „M-Power“ mit dem sogenannten „Marangoni Advanced Wear Indicator“ aufwarten, der das Abnutzungsniveau des Reifens anzeigt bzw. an dem sich ablesen können lassen soll, wann der beste Zeitpunkt zum Umsetzen der Reifen erreicht ist und wann der Reifen gewechselt werden sollte.
Die Runderneuerungssparte der Italiener konnte in Essen ebenfalls mit Neuem aufwarten. Aufseiten der Produkte wurden unter anderem die „Energeco+“-Ringlaufstreifen vorgestellt. Dank speziell konzipierter Mischungen sowie optimierter Profile werden Fuhrparkbetreibern bei deren Einsatz Kraftstoffeinsparungen bzw. sinkende Betriebskosten versprochen. Zugleich berichtet Marangoni Retreading Systems über eine weltweit weiter steigende Zahl von Partnern, die bei der Runderneuerung auf die Lösungen des Unternehmens zurückgreifen. Beispielhaft genannt werden Runderneuerer wie etwa ATT mit Sitz in Johannesburg (Südafrika) oder die britischen Truck Tyre Specialists, die in jüngerer Vergangenheit jeweils „Ringtread“-Fertigungslinien eingerichtet haben sollen. Zur – wie es heißt – „strategischen Differenzierung“ ihrer Produktion.
Freilich ist Marangoni im Runderneuerungsmarkt mehr als „nur“ Ringlaufstreifen. Zum Portfolio des Anbieters gehören neben anderem darüber hinaus auch sogenannte „Unitread“-Laufstreifen, mit denen man vor allem die Ansprüche einer eher preissensiblen Kundschaft erfüllen will. Sie ergänzen die ansonsten aus „Ringtread“-, „Kontur“- und „Profil-Liner“-Laufstreifen bestehende Palette der Italiener um ein Angebot zu nach eigenen Worten „wettbewerbsfähigen Preisen und mit einem Qualitätsniveau, das sich für jene Anwendungsbereiche runderneuerter Reifen eignet, die keine hohen Belastungen vorsehen und daher keine Top-Produkte erfordern“. Die Fertigung der bereits in fünf Werken – Ferentino (Italien), Hamburg (Deutschland), Belo Horizonte (Brasilien), Rosario (Argentinien) sowie im Rahmen eines Off-takes in China – produzierten „Unitread“ Laufstreifen soll nunmehr auch auf den Marangoni-Standort in Nashville (USA) ausgedehnt werden, wie im Rahmen der Messe zu erfahren war. Das als bereits weit fortgeschritten beschriebene Projekt umfasst demnach Investitionen in Höhe von rund zweieinhalb Millionen Euro bzw. 3,3 Millionen US-Dollar. Die anvisierte Fertigungskapazität wird dabei mit etwa 1.000 „Unitread“-Laufstreifen pro Tag beziffert, der Produktionsstart wird für Anfang 2011 erwartet.
Der Name eines anderen Projektes im Segment Runderneuerung, das der Konzern angestoßen hat, lautet „We care: gemeinsam wachsen“: Über die Lieferung von Materialien hinaus will man die Runderneuerung dabei durch Technologien, Services und Programme stärken. Realisiert werden soll damit einerseits die maximale Qualität von Produkten und Prozessen sowie einer hohe Bedienersicherheit aufseiten der Partner, andererseits eine Senkung der Betriebskosten für den Endkunden sowie die Einhaltung technischer und umweltpolitischer Vorschriften durch beide Seiten. „We care“ umfasse beispielsweise etwa auch Maschinen und Technologien für Anlagen jeder Dimension mit hoher Produktionsleistung, Flexibilität und Automation. Besondere Aufmerksamkeit werde innerhalb der „We-care”-Programme zudem auf das Flottengeschäft bzw. auf Dienstleistungen gelegt, welche die Partner für Betrieb und Ausbau der Fuhrparks ihren Kunden zur Verfügung stellen können. „Der Hauptzweck ist eine stärkere Kundenbindung“, so Marangoni Retreading Systems mit Blick auf Dinge wie den „Ring24“-Pannendienst für Reifenschäden, Reifenmanagementlösungen mittels elektronischer Inspektions- und Datenverarbeitungssysteme sowie einen sogenannten „Fleet Cost Simulator“, der Flottenbetreibern Kostenoptimierungspotenziale aufzeigen können soll. Mit dem Projekt „We care: gemeinsam wachsen” wolle man abgesehen von dem bereits im Namen erkennbaren Ziel des gemeinsamen Wachstums die eigene Marktposition definieren, seine Produkte bei den Partnern herausstellen und sich klar von den Mitanbietern absetzen, sagt das Unternehmen. cm
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