Leichtgewicht für Supersportler: Michelins „Power Pure“
„Mehr Fahrspaß dank einem Kilogramm Gewichtsersparnis gegenüber Wettbewerbsreifen“, verspricht Michelin für seinen neuen „Power Pure“ genannten und für die aktuellen Supersportmaschinen gedachten Motorradreifen. Bei diesem Modell hat der Hersteller eigenen Aussagen zufolge konsequent auf ein niedriges Gewicht gesetzt, weshalb bei ihm die sogenannte „Light Tire Technology“ (LTT) zum Einsatz kommt. Diese beinhaltet den Michelin-Entwicklern zufolge eine gleichzeitige Optimierung sowohl des Aufbaus als auch der Kontur und der Komponenten des Reifens. „Zum Einsatz kommen modernste Hightech-Materialien, wie zum Beispiel synthetische Aramidfasern in der Karkasse. Diese finden auch in der Raumfahrt Anwendung und ermöglichen eine hohe Widerstandsfähigkeit. Bei unveränderter Profiltiefe kann so ein erheblicher Gewichtsvorteil erreicht werden“, so das Unternehmen, das bei einem internen Vergleich mit den wichtigsten Wettbewerbsprodukten – genannt werden Bridgestones „Battlax BT-016“, Dunlops „Qualifier 2“, Metzelers „Sportec M3” sowie Pirellis „Diablo Rosso“ – bezogen auf einen Reifensatz der Größen 120/70 ZR17 und 190/50 ZR17 ein durchschnittlich ein Kilogramm geringeres Gewicht für eine „Power-Pure“-Reifenpaarung ermittelt hat.
Mit einer solchen Ersparnis verbindet der französische Hersteller einen bedeutenden, für jeden Motorradfahrer spürbaren Vorteil. „Eine Ersparnis von einem Kilogramm bei einem 200-Kilogramm-Supersportler erscheint zunächst wenig, jedoch wird dieses Kilogramm bei Teilen eingespart, die nicht von der Federung profitieren, den sogenannten ungefederten Massen. Je geringer diese Massen sind, desto einfacher lässt sich das Motorrad von der einen in die andere Schräglage bringen. Zudem, da bei den rotierenden Massen auch die Verteilung der Masse im Rad eine große Rolle spielt, bringt ein Kilogramm weniger bei den Reifen genauso viel Handlingvorteil wie eine Einsparung von drei Kilogramm bei den Rädern oder vier Kilogramm bei den Bremsscheiben“, erklärt Michelin. Mit geringeren ungefederten Massen wird also ein Plus an Agilität, ein besseres Einlenkverhalten und damit letztlich mehr Fahrspaß verbunden.
Für den neuen Reifen hat das Unternehmen nach eigenen Worten aber auch seine mit dem Akronym 2CT – steht für 2 Compound Technology – genannte Mehrkomponentenlaufflächenmischungstechnologie weiterentwickelt. Gegenüber dem „Power-Pure“-Vorgänger „Pilot Power 2CT“ wurde beispielsweise beim Vorderradreifen der Anteil der weicheren Mischung jeweils links und rechts zu den Reifenflanken hin von zweimal zehn auf zweimal 25 Prozent, also von insgesamt 20 auf 50 Prozent erhöht. Beim Hinterradreifen beanspruchen die beiden Bereiche mit der weicheren Mischungsspezifikation links und rechts von der Laufflächenmitte nunmehr jeweils 40 Prozent und damit zusammen 80 Prozent der Reifenbreite für sich, während es beim „Pilot Power 2CT“ noch zweimal elf Prozent bzw. insgesamt 22 Prozent waren. Mit dieser Maßnahme wird ein verbesserter Grip bereits bei geringen Schräglagen sowie höhere Kurvengeschwindigkeiten verbunden. Beispielsweise bei 36 Grad Schräglage verfüge man daher am Vorderrad über 27 Prozent und am Hinterrad über 100 Prozent Softgummi in Kontakt mit der Fahrbahn, während es beim „Power-Pure“-Vorgänger null bzw. acht Prozent seien, rechnet Michelin vor. Die verschleißfestere Mischung in der Mitte der Lauffläche soll hingegen weiterhin eine möglichst hohe Laufleistung gewährleisten und zusätzlich noch das Feedback bei hartem Beschleunigen und abruptem Abbremsen verbessern.
Damit der Reifen auch im Nassen nicht ins Schwimmen gerät, hat Michelin dem „Power Pure“ darüber hinaus ein Profildesign spendiert, das an das „Fontaine“ genannte Profilmuster von Michelin-Motorsportreifen angelehnt ist. Dies ermögliche somit gute Leistungseigenschaften bei Nässe, während die profillosen Bereiche in der Reifenmitte und zu den Reifenschultern hin gleichzeitig ordentlich Grip beim Beschleunigen und bei hohen Schräglagen sicherstellen sollen. Den Negativprofilanteil am Vorderrad des neuen Reifens, der in sieben Dimensionen erhältlich ist und für den bereits über 300 Reifenfreigaben vorliegen, beziffert Michelin mit zwölf Prozent, den am Hinterrad mit zehn Prozent. cm
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