Übernimmt Pirelli Amtel-Fabrik in Russland? – Spekulationen
Nachdem Pirelli Tyre das angekündigte Bauprojekt im russischen Togliatti entgegen den ursprünglichen Planungen noch nicht begonnen hat, schießen Spekulationen in Russland derzeit ins Kraut. Wie es dazu in einer Veröffentlichung von RosInvest.com heißt, könnte der italienische Reifenhersteller eventuell an den beiden stillstehenden Reifenfabriken der insolventen Amtel-Gruppe (ehemals Amtel-Vredestein) Gefallen finden. „Die Italiener haben Interesse daran gezeigt, die Reifenfabriken in Kirov und Voronezh zu kaufen“, heißt es dort in einem kürzlich erschienenen Bericht. Dies sei „günstiger und schneller“ als ein geplanter Neubau, für den Pirelli rund 250 Millionen Euro vorgesehen hatte.
Dass der italienische Hersteller überhaupt noch gemeinsam mit dem Joint-Venture-Partner Rostekhnologii (Russian Technologies) gemeinsame Baupläne verwirklichen könnte, scheine laut RosInvest aktuell „sehr unwahrscheinlich“. Andererseits könnte sich die Übernahme einer der beiden – oder beider – Amtel-Reifenfabriken als „riskanter Kauf“ erweisen, heißt es dort weiter unter Hinweis auf die verschiedenen Forderungen an den insolventen Schuldner und Fabrikbesitzer Amtel, dessen Schulden in Höhe von rund 700 Millionen Dollar sowie involvierter Gerichte. Außerdem sei weiterhin auch der größte russische Reifenhersteller Sibur-Russian Tyres an den Produktionsstätten des ehemaligen Wettbewerbers interessiert. Während Pirelli RosInvest zufolge im vergangenen Jahr noch 800.000 Reifen nach Russland exportieren konnte, brach der Export im Zuge der globalen Rezession im ersten Halbjahr 2009 auf nur noch 40.000 Reifen ein.
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