“Cultor” kommt – CGS ordnet Multi-Marken-Strategie neu
Die Premiummarke bei CGS ist unzweifelhaft Continental, den Mediumbereich deckt Mitas ab, auf der Budgetschiene hieß erst die Hausmarke Uniroyal, dann – vor etwa vier Jahren – erfolgte der „Switch“ auf Semperit, exklusiv in deutschan Landen vermarktet von Großhändler Meyer Lissendorf, jedenfalls im Segment Landwirtschaftsreifen. Und jetzt erfolgt nur so kurze Zeit nach diesem „Switch“ ein weiterer Kurswechsel: Die Grasdorf Wennekamp GmbH hatte zu Beginn der Agritechnica einen Reifen auf dem Stand, den man selbst beim Hersteller CGS zu diesem Zeitpunkt noch verschwieg und erst Tage später „die Katze aus dem Sack“ ließ: Denn der Reifen trägt einen Markennamen, der jetzt erst eingeführt werden muss: Cultor.
Diese Marke ersetzt Semperit. Mit der Präsenz des Reifens auf dem Stand von Grasdorf Wennekamp dürfte darüber hinaus auch schon zum Auftakt der Agritechnica klar gemacht worden sein, dass es mit der Exklusivität für Meyer Lissendorf vorbei ist. Auch dürfte klar sein, wozu diese weitere Marke des Ersatzgeschäftes gedacht ist: Einerseits macht es für den Hersteller CGS wirtschaftlich keinen Sinn, für eine Budgetmarke (die Markenrechte für Semperit hat der Continental-Konzern) auch noch Lizenzgebühren zu zahlen; andererseits dürfte Cultor – der Blick aufs breite Sortiment verrät, dass es sich nicht um einen Nischenspieler handeln soll – damit die preisliche Positionierung der zweiten CGS-Marke Mitas nach unten absichern bzw. sogar dazu beitragen, dass Mitas sukzessive nach oben verschoben und näher an die Premiummarke Continental herangeschoben wird. Denn irgendwann – auch wenn das Datum noch fern sein mag – wird auch der gegenwärtige Lizenzvertrag zwischen CGS und dem Continental-Konzern zur Nutzung des Markennamens auslaufen. Und da ist es auch nur folgerichtig, dass alle drei Marken Vollsortimenter sind.
Die Premiummarke des Anbieters CGS heißt Continental. Und von dieser Marke hatte CGS im Spätsommer gerade erst ein Produkt vorgestellt, das hinsichtlich Geräuschentwicklung erst einmal Maßstäbe setzen dürfte: den SilentSpeedTyre (SST, wir berichteten ausführlich). Gerade noch rechtzeitig zur Messe konnte CGS Tyres den Kunden und der Presse das Ergebnis eines unabhängigen Tests der DLG in die Hand drücken, das die überragenden Qualitäten des SST hinsichtlich Geräuschminimierung bestätigt. Als Schulnote gab’s für die Leistung in diesem Fach ein glattes „sehr gut“.
Dass darüber hinaus die Produktpflege der gängigen Palette stetig vorangetrieben wird, war die Botschaft dieser Marke auf der Agritechnica: Neue Größen bzw. Ausführungen gibt’s zum Beispiel beim SuperVolumeTyre (SVT), und auch beim „Klassiker“ unter den Allroundern AC 75 findet weiterhin „Feintuning“ statt und sind auch noch im Frühjahr 2010 weitere Größen zu erwarten.
Die zweite Marke im Portfolio heißt Mitas, für sie gilt das Gleiche, nicht nur hinsichtlich neuer Größen, sondern rechtzeitig zur Messe konnte für das Produkt RD-03 auch die Lieferfähigkeit dieser Neuerung vermeldet werden. Darüber hinaus wartet Mitas in Form des Reifentyps „Agriterra 02“ mit der brandneuen zweiten Generation eines Flotationreifens radialer Bauart auf, der bei hoher Lastkapazität bis zu 65 km/h schnell bewegt werden kann. Der neue Reifen hat ein tieferes Profil und eine größere Kontaktfläche, ein Plus an Haltbarkeit und längere Lebensdauer seien garantiert, teilt das Unternehmen mit. Und natürlich hat die größere Kontaktfläche bodenschonende Qualitäten zur Folge. In der ersten Hälfte des Jahres 2010 gehen vom „Agriterra 02“ erst einmal die beiden Größen 600/55 R26.5 und 710/50 R26.5 in Produktion.
Im Vergleich zu dem derzeitigen Produktprogramm der Marke Semperit, bei dem es sich ausschließlich um Landwirtschaftsreifen handelt, bietet die neue Marke Cultor – wie Mitas – ein umfangreiches Angebot an Landwirtschafts- und Industriereifen. Das Cultor-Radialreifenprogramm für die Landwirtschaft umfasst Hinterachsbreitreifen (Cultor Radial-70) sowie Standardhinterachsreifen (Cultor Radial S). Zum Diagonalreifenprogramm für die Landwirtschaft gehören der Standardreifen (Cultor AS-Agri), der Implementreifen für gezogene Achsen (Cultor AW-Impl), der Implementtreibachsreifen für selbst fahrende Geräte (Cultor AS-Impl) sowie der Vorderachsreifen (Cultor AS-Front). „Der Hauptgrund für die Einführung einer neuen Marke als Ersatz für die Marke Semperit ist, dass wir unseren Kunden damit ein deutlich breiteres Reifenprogramm bieten können, als uns dies aufgrund der Einschränkungen durch das Lizenzabkommen mit der Continental AG möglich gewesen wäre. Das neue Cultor-Programm bietet unseren Kunden mehrere Vorteile, vor allem jedoch eine breitere Produktpalette und konkurrenzfähige Preise. Produkteigenschaften – wie die Qualität der Reifen – werden denen von Semperit entsprechen oder sie sogar übertreffen“, erklärt Andrew Mabin, Director Marketing and Sales.
Der Vertrieb des Cultor-Reifenprogramms erfolgt in ganz Europa über Großhändler und größere Reifenhändler. Einige deutsche Großhändler, speziell Grasdorf Wennekamp und Meyer Lissendorf, werden sowohl Landwirtschaftsreifen als auch Industriereifen der Marke Cultor vertreiben. Das Programm wird hauptsächlich im serbischen Werk Ruma produziert, das CGS Tyres im Jahr 2008 von GPX International übernommen hatte. Die ersten Landwirtschaftsreifen stehen ab sofort zur Verfügung, das komplette Programm Anfang 2010.
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!