Continental-Werk Stöcken nur zu 27 Prozent ausgelastet
Die geplante Schließung der Lkw-Reifenfabrik in Hannover-Stöcken wird durch den Continental-Konzern zu allererst mit dem immensen Nachfrageeinbruch erklärt, dem das Werk „mit den höchsten Kosten“ (Continental-Vorstand Dr. Hans-Joachim Nikolin) nun zum Opfer falle. Dass die Kapazitäten des Werkes nicht ausgelastet waren, musste angenommen werden. Nun nennt die Continental dazu allerdings Zahlen, die das ganze Ausmaß der Überkapazitäten beleuchten.
Während die Continental für den Standort Hannover-Stöcken offiziell eine Produktionskapazität von 1,4 Millionen Lkw-Reifen nennt, geht man aktuell noch von einer Jahresproduktion von 380.000 Lkw-Reifen aus. Dies sagte eine Unternehmenssprecherin Agenturmeldungen zufolge. Die Auslastung des Stammwerkes liegt in 2009 den Annahmen nach also bei nur rund 27 Prozent. Im Januar war der Hersteller noch davon ausgegangen, im aktuellen Jahr rund 930.000 Lkw-Reifen in Stöcken fertigen zu können (66 Prozent Auslastung).
Die sich ständig weiter eintrübenden Marktbedingungen seien auch der Grund dafür, warum das im Januar verabredete Eckpunktepapier, in dem die Werksleitung den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen gegen Lohnverzicht zugesichert hatte, nicht gelte. Die Grundlage für das Papier sei eine höhere Werksauslastung gewesen; da der dramatische Markteinbruch aber die Annahmen vom Januar überholt hat, sei das Papier auch vom Continental-Vorstand nicht unterschrieben worden.
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