ATU erfährt Einbußen bei Umsatz und Gewinn
Deutschlands größte Werkstattkette ATU musste im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Rückgang beim Umsatz in Höhe von 6,5 Prozent hinnehmen. Während das Weidener Unternehmen in 2007 noch einen Umsatz von 1,38 Milliarden Euro generierte, waren dies im vergangenen Jahr nur noch 1,29 Milliarden Euro. Der EBITDA in Höhe von 77 Millionen Euro fiel gegenüber dem Vorjahr (105 Millionen Euro) ebenfalls deutlich geringer aus, und zwar um 26,7 Prozent. Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung schreibt, habe man damit indes „die den Banken im Herbst kommunizierten Ziele für das Gesamtjahr 2008 in Höhe von 71 Millionen Euro deutlich übertroffen“.
Die im vergangenen Jahr begonnene Restrukturierung bei ATU verlaufe „sehr erfolgreich. Durch die eingeleiteten Maßnahmen konnte das um Einmal-Effekte bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im vierten Quartal 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 55 Prozent auf 59 Millionen Euro gesteigert werden“, schreibt das Unternehmen weiter. Auch sei der Liquiditätsbestand zum Jahresende 2008 auf 128 Millionen Euro angestiegen. Darüber hinaus bestünden weitere freie Kreditlinien in Höhe von 30 Millionen Euro. Außerdem habe das Unternehmen seine Schulden weiter deutlich reduzieren können. So sanken die Netto-Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 115 Millionen Euro auf rund 500 Millionen Euro.
„Die positiven Zahlen sind das Ergebnis der im vergangenen Jahr eingeleiteten Umstrukturierung. In 2008 gelang es, durch strikte Kostensteuerung und straffes Working- Capital-Management das Ergebnis deutlich zu verbessern. Die Filialexpansion wurde 2008 mit nur noch 17 Neueröffnungen deutlich verlangsamt“, heißt es weiter; ATU verfügt derzeit über knapp 650 Filialen mit 13.000 Mitarbeitern. „Wir sind mit dem abgeschlossenen Jahr sehr zufrieden. ATU hat sich in einem sehr schwierigen Marktumfeld äußerst robust behauptet. Unser Unternehmen befindet sich in einer wetterfesten Position, um die Wirtschaftskrise zu meistern“, erklärt Dr. Michael Kern, der Vorsitzende der A.T.U-Geschäftsführung.
Das Handelsblatt titelt unterdessen mit heutigem Datum: „ATU droht der Totalschaden“. Danach kämpfe die Werkstattkette ATU ums Überleben. Unterm Strich stehe bei ATU erneut ein deutlicher Verlust. „Grund hierfür ist vor allem das schwächelnde Kerngeschäft mit Autoreparaturen. Außerdem erhöht die Abwrackprämie jetzt noch zusätzlich den Druck auf das Unternehmen“, so die Zeitung weiter. „2009 wird ein ganz schwieriges Jahr“, sagte ein ATU-Sprecher gegenüber der Zeitung. Seit der Übernahme durch Finanzinvestoren drückt ATU eine hohe Schuldenlast. Für zusätzlichen Druck sorgten die beiden sehr schneearmen Winter 2006 und 2007. Das Geschäft mit Winterreifen, wichtiges Standbein von ATU, lag brach und kam erst in dieser Saison wieder in Schwung. Die Besitzer KKR und Doughty Hanson mussten im vergangenen Jahr 140 Millionen Euro nachschießen, um die Pleite zu vermeiden.
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