Bridgestone-Zahlen: Europa einziger Verlustbringer
Aufgrund der weltweit schwachen Nachfrage und der harten Landeswährung musste Bridgestone im vergangenen Geschäftsjahr deutliche Verluste bei Umsatz und Gewinnen hinnehmen. Wie der japanische Reifenkonzern heute meldet, ging der Umsatz im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 3.234,4 Milliarden Yen (25,4 Milliarden Euro) zurück. Auf Euro-Basis lag der Jahresumsatz in 2007 noch bei 21,6 Milliarden Euro, sodass sich sogar ein stattlicher Zuwachs von 17,6 Prozent errechnen ließe, der allerdings ausschließlich durch den Wechselkurs bedingt ist. Gleichzeitig fiel der operative Gewinn um 47 Prozent auf 131,5 Millionen Yen, während der Nettogewinn im Berichtszeitraum sogar um 92 Prozent auf jetzt 10,4 Millionen Yen absackte. Immerhin: Bridgestone konnte das vergangene Geschäftsjahr mit einem Nettogewinn abschließen, auch wenn dies in Euro „nur“ 82 Millionen waren. Bridgestone erwirtschaftet einen Großteil seines Umsatzes auf den Ersatzmärkten, was den Konzern weniger anfällig für die Flaute auf dem Neuwagenmarkt macht, so ein Analystenkommentar zur Vorlage des Jahresberichtes. Für das laufende Jahr rechnet Bridgestone mit weiter fallenden Umsätzen und Gewinnen. Der Umsatz, so die Prognose, werde um 22 Prozent zurückgehen, während der Nettogewinn noch einmal um 71 Prozent sinken, aber nicht in die roten Zahlen abdriften soll.
Ein Blick in die Geschäftsentwicklung der beiden Geschäftsfelder „Reifen“ und „Verschiedene Produkte“ zeigt keine nennenswerten Unterschiede. Was sich allerdings bei der Betrachtung der unterschiedlichen Regionen zeigt, ist, dass Bridgestone lediglich auf dem europäischen Markt im vergangenen Jahr einen operativen Verlust hinnehmen musste, und zwar über 4,8 Milliarden Yen (37,7 Millionen Euro). Auch fiel der Umsatz in Europa mit acht Prozent überdurchschnittlich stark (konzernweit: -5 Prozent); er lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 474,8 Milliarden Yen (3,728 Milliarden Euro). Wie der Hersteller in seinem Zahlenwerk betont, sei das Geschäft in Europa zu allererst wegen der starken Wechselkursverschiebungen zulasten des Euroraumes gesunken. Auch seien in Europa natürlich weniger Reifen in der Erstausrüstung und auf den Ersatzmärkten verkauft worden.
Wie Bridgestone unterdessen ankündigt, wolle man auf die „unvorhersehbar schnelle Veränderung der Nachfrage- und Wettbewerbsstruktur“ durch die „verstärkte Vermarktung strategischer Produkte“ reagieren. Was dies im Einzelnen bedeuten könnte, wird nicht ausgeführt, außer dass künftig verstärkt auf umweltfreundliche Produkte und Abläufe gesetzt werden soll. Außerdem sollen Investitionen „rationalisiert“ und Kosten verbessert werden. In Europa könnte dies außerdem den Fokus auf Notlauf- und UHP-Reifen werfen, von denen Bridgestone im vergangenen Jahr mehr als in 2007 vermarkten konnte.
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