Schaeffler verhandelt über Milliardenbürgschaft
Der Bund ist grundsätzlich weiter bereit, an der Lösung der Probleme beim Autozulieferer Schaeffler mitzuwirken. Die beteiligten Unternehmen würden in den nächsten Wochen ein tragfähiges und zukunftsweisendes Konzept vorlegen, das mit den wichtigsten beteiligten Banken abgesprochen sei, teilte das Ministerium von Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) gestern mit. „Das ist eine Voraussetzung für weitere Verhandlungen mit Bund und Ländern unter der koordinierenden Federführung des Bundes", hieß es weiter. Die Gespräche mit Vertretern von Schaeffler, Continental und den betroffenen Ländern am Mittwochabend seien konstruktiv verlaufen.
Zuvor hatte sich indes Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) ausdrücklich gegen staatliche Hilfen für Schaeffler ausgesprochen. „Es ist nicht Aufgabe des Staates, in solchen Fällen einzugreifen, in denen unternehmerische Entscheidungen möglicherweise nicht durchdacht genug waren“, wird Steinbrück von Reuters zitiert. Medienberichten zufolge sei es bei dem Treffen am Mittwochabend in Berlin um Kreditbürgschaften über fünf Milliarden Euro gegangen. Auf die Frage, ob die Regierung einen Rettungsschirm über die Schaeffler-Gruppe aufspannen werde, fand Steinbrück deutliche Worte: „Ein ganz klares Nein.“ Weiter sagte der Minister: „Wir können es doch keinem Menschen erklären, Unternehmen, hinter denen Milliarden-Vermögen stehen, mit Steuergeldern zu unterstützen.“
Unterdessen ist man beim Wettbewerber Bosch überaus hellhörig geworden und wolle „im Zweifel alle Hebel in Bewegung setzen“, so das Handelsblatt unter der Überschrift „Schaeffler bringt Bosch auf die Palme“. Bosch werde auch politischen Einfluss gegen eine etwaige Staatsbeteiligung an Schaeffler geltend machen. Offiziell wollte sich Bosch zu dem Thema nicht äußern.
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