Schaeffler reicht EU-Kartellanmeldung ein
Im Fusionskontrollverfahren zur Übernahme der Continental AG hat die Schaeffler-Gruppe eigenen Aussagen zufolge von der zuständigen EU-Kommission nun „grünes Licht“ für die formelle Anmeldung des Zusammenschlusses erhalten. Daher wolle man jetzt sofort die zur formellen Einleitung der fusionskontrollrechtlichen Prüfung erforderlichen offiziellen Dokumente einreichen. „Nach der Anmeldung hat die EU-Kommission in einer ersten Prüffrist (‚Phase I’) 25 Werktage Zeit zu entscheiden, ob der Zusammenschluss genehmigt oder ein ausführliches Prüfungsverfahren (‚Phase II’) eingeleitet wird. Die Schaeffler-Gruppe ist zuversichtlich, dass eine Genehmigung innerhalb der ‚Phase I’ erfolgt“, heißt es in einer Mitteilung des Familienunternehmens aus Herzogenaurach. „Wir werden unsere Strategie wie geplant umsetzen und die Übernahme nach der Freigabe durch die EU-Kommission vollziehen“, sagt Dr. Jürgen M. Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schaeffler-Gruppe. Durch die Kombination von Schaeffler und Continental wird aus seiner Sicht einer der weltweit führenden Automobilzulieferer entstehen.
„Wir werden der Automobilindustrie für jeden Markt und für jede Anwendung passende Lösungen bieten – von der Einzelkomponente bis zur Systemlösung“, ist er überzeugt. Auch angesichts der aktuellen Marktsituation verspricht er sich von der raschen Zusammenführung der Stärken beider Unternehmen im Automotive-Bereich einen Wettbewerbsvorteil. Leitlinie dabei sei die Verbindung von „Schaefflers Stärken bei mechanischen, mechatronischen und Präzisionskomponenten für Motor, Getriebe und Fahrwerk mit Continentals Stärken bei Elektronik-, Software- und Systemlösungen für Motor, Fahrwerk und Innenraum“. Schaeffler und Continental werden seinen Worten zufolge gemeinsam Systeme zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs – beispielsweise Hybrid- oder elektrische Antriebe – entwickeln. Durch die gemeinsame Weiterentwicklung der elektromechanischen Ventilsteuerung von Schaeffler, der Einspritztechnik von Continental und der Abgasnachbehandlung sollen sich Möglichkeiten bieten, die Effizienz von Verbrennungsmotoren erheblich zu verbessern und dabei die Emissionen deutlich zu senken.
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