Rekordbesucherzahl bei der IAA Nutzfahrzeuge
„Diese IAA ist die bislang erfolgreichste Nutzfahrzeugmesse. Sie hat in allen Disziplinen neue Maßstäbe gesetzt und unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Sie hat sich als weltweit wichtigste Leitmesse für Mobilität, Transport und Logistik stärker denn je positioniert und ihre Spitzenstellung weiter ausgebaut. Sie ist das Schaufenster für die innovative Leistungsfähigkeit unserer Branche“, so Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), im Rahmen der IAA-Abschlusspressekonferenz. Mit fast 300.000 Gästen aus 110 Ländern (Fachbesucheranteil: 94 Prozent) habe die diesjährige Messe alle bisherigen IAA Nutzfahrzeuge übertroffen und eine neue Rekordmarke gesetzt.
„Gegenüber der IAA vor zwei Jahren, die bislang die erfolgreichste war, konnten wir noch einmal um rund 33.000 Besucher oder gut zwölf Prozent zulegen. Diese IAA hatte mehr Aussteller, mehr Weltpremieren und mehr Fläche als jede andere zuvor“, sagt Wissmann. Und sie ist noch internationaler geworden: Unternehmen aus 48 Ländern präsentierten ihre Innovationen (2006: 45), darunter 258 Weltpremieren. Von den 2.084 Ausstellern (plus 34 Prozent) insgesamt kamen 1.188 aus dem Ausland, das sind 52 Prozent mehr als vor zwei Jahren. 275.000 Quadratmeter beträgt die Ausstellungsfläche (plus zehn Prozent). „Angesichts der aktuellen konjunkturellen Entwicklung, die durch eine Normalisierung nach vier Boomjahren charakterisiert ist, kamen viele Unternehmen anfangs mit einer gewissen Skepsis nach Hannover. Die Stimmung hat sich allerdings von Tag zu Tag verbessert. Wir wissen, dass wir gesamtwirtschaftlich raueren Zeiten entgegen gehen. Für die Nutzfahrzeugbranche aber haben wir hier in Hannover von den Ausstellern nicht nur Moll gehört, sondern auch viel Dur“, beschreibt Wissmann die Stimmung auf der diesjährigen IAA.
Die mehr als 1.200 Aussteller sind mit dem Verlauf der diesjährigen IAA Nutzfahrzeuge jedenfalls „zufrieden“, erklären die Veranstalter unter Verweis auf zahlreiche Aufträge und Abschlüsse, die im Rahmen der Messe vergeben bzw. getätigt worden seien. Positiv wertet Wissmann denn auch das Ergebnis der Besucherbefragung, wonach jeder zweite Fachbesucher in den nächsten sechs bis zwölf Monaten Investitionen im Nutzfahrzeugbereich plant. „Diese IAA ist eine IAA der Innovationen. Sie hat gezeigt: Die Nutzfahrzeugindustrie ist führend in der Umwelttechnologie. Hier auf der IAA war zum ersten Mal auf breiter Front erkennbar: Das Nutzfahrzeug öffnet sich den alternativen Antrieben, zum Beispiel mit Hybridantrieb bei Stadtbussen und Transportern im Cityverkehr“, hebt der VDA-Präsident hervor. Im Mittelpunkt der Anstrengungen von Herstellern und Zulieferern stehe die Nachhaltigkeit im Verkehr und damit der Klimaschutz bzw. die Reduzierung des Kraftstoffverbrauches sowie der Kohlendioxidemissionen. Laut dem VDA sind seit Anfang der 90er Jahre im Straßengüterverkehr die Kohlendioxidemissionen pro Tonnenkilometer um ein Drittel gesenkt worden, und bis zum Jahr 2020 sei – erklärt Wissmann – eine weitere Reduktion um ein Fünftel durchaus realistisch.
„Schon heute erfüllen – noch vor dem verbindlichen Inkrafttreten – in Deutschland bereits über drei Viertel aller neu zugelassenen Lkw über zwölf Tonnen die anspruchsvolle Abgasstufe Euro V, beim Bestand ist es rund ein Fünftel. Wir kommen also schneller voran, als der Gesetzgeber vorschreibt“, unterstreicht Wissmann. Mit der in wenigen Jahren verbindlichen Abgasstufe Euro VI sollen die Emissionen des Nutzfahrzeuges für Stickoxide gegenüber 1990 sogar um bis zu 97 Prozent sinken. „Diese Industrie hat ihre Hausaufgaben gemacht. Was wir jetzt brauchen, sind nachhaltige Investitionen in den Erhalt und Ausbau unserer Verkehrsinfrastruktur, die mit dem gestiegenen Transportaufkommen keineswegs Schritt hält. Moderne Motoren sind das Eine, staufreie Straßen sind das Andere. Die Politik ist aufgefordert, die bestehende Finanzierungslücke für Infrastrukturmaßnahmen rasch und dauerhaft zu schließen“, so der VDA-Präsident.
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