„M709” Highlight der Bridgestone-Präsenz bei der Nfz-IAA
Bei Flotten genießt Bridgestone eigenen Aussagen zufolge einen guten Ruf in Bezug auf kosteneffektive Leistung sowie hohe Laufleistung seines Angebots an Lkw- und Busreifen. „Infolgedessen stiegen die Verkaufszahlen bei diesen Premiumprodukten beständig, sowohl bei den Erstausrüstungen als auch im Ersatzgeschäft“, sagt das Unternehmen, das im Rahmen der IAA Nutzfahrzeuge denn auch einen aktuellen Querschnitt seiner Produktpalette präsentierte. Im Mittelpunkt dabei stand allerdings der neue Supersingle „Greatec Mega Drive M709“ für die Antriebsachse. Mittels dieses Einzelreifens, der schon seit Juli 2008 als Option für die Erstausrüstung des neuen Actros von Mercedes-Benz freigegeben ist, kann die traditionelle Zwillingsbereifung auf Nutzfahrzeugen ersetzt werden. Allerdings hatte der Bridgestone-Stand in Hannover durchaus noch mehr zu bieten wie unter anderem die Reifentypen „M749“, „R249“ oder „R168“ für den Fernverkehrseinsatz sowie die entsprechenden Gegenstücke „Qualitread M749“ bzw. „Qualitread R168“ und die Bandag-Profile „BTR-WB (E)“ bzw. „BDR-HG“ für die Runderneuerung.
Der „Greatec Mega Drive M709“ gilt dabei bereits als die zweite Generation von Bridgestone-Supersingles, für welche der Hersteller Vorteile in Sachen Kosteneffizienz verspricht. Denn dessen geringeres Gewicht gegenüber dem Gewicht der Zwillingsbereifung ermögliche eine höhere Zuladung und reduziere dadurch die Kosten des Betreibers je transportierter Tonne. Ebenso werde die ungefederte Masse der Reifen reduziert, was zu einer Verbesserung der Dynamik und des Handlings führe, argumentiert man bei Bridgestone. Darüber hinaus wird eine geringere Reifenwartung als zweiter Kostenvorteil des Einzelreifens identifiziert. „Zeitaufwendiges Reifendrehen ist nicht notwendig, die Wartung des Luftdrucks ist ohne einen inneren Zwillingsreifen einfacher, und es sind weniger Karkassen zu lagern, zu verwalten, Profile nachzuschneiden oder rundzuerneuern“, heißt es vonseiten des Unternehmens. Die Kosteneffizienz des „Greatec“ werde außerdem noch durch einen geringeren Rollwiderstand erhöht, was außerdem zu einem niedrigeren Kohlendioxidausstoß und Kraftstoffverbrauch führe. Schließlich ist der Rollwiderstand zweier Supersingles kleiner, weil bei der Rollbewegung nur zwei Reifen statt ansonsten vier bei der Zwillingsbereifung walken.
Freilich haben die Bridgestone-Ingenieure bei der Entwicklung des „M709“ nicht nur an die Kosten, sondern selbstverständlich auch an die Fahrsicherheit gedacht. „Die größere Sicherheit in der Anwendung ist einer der wesentlichen Vorteile bei Einzelreifen, da sie zusammen mit einem Luftdruckkontrollsystem (Tyre Pressure Monitoring System – TPMS) montiert werden müssen. Dies ermöglicht dem Fahrer, den Luftdruck der Reifen in Echtzeit zu prüfen, da er Warnmeldungen bei zu niedrigem Luftdruck in den Reifen erhält. Auf diese Weise kann er sofort korrigierende Maßnahmen ergreifen, und das Risiko einer Panne während der Fahrt wird reduziert. Mit dem TPMS ist es auch einfacher, den optimalen Luftdruck aufrechtzuerhalten, was dank des geringeren Spritverbrauchs, weniger Emissionen und der längeren Lebensdauer des Reifens finanzielle und umweltschonende Vorteile mit sich bringt“, so der Anbieter. Dank der geringeren Breite der Einzelreifen im Vergleich zum Zwillingsreifen haben die Nutzfahrzeughersteller mehr Platz zwischen den Rädern, was sich in puncto Designfreiheit auszahle oder dazu nutzen lasse, im Sinne eines besseren Fahrzeughandlings die Spurweite der Antriebsachse zu vergrößern.
Einen positiven Einfluss auf die Fahrsicherheit schreibt Bridgestone zudem noch der Verwendung neuester Laufflächen- und Konstruktionstechnologien zu. So erhöhe unter anderem eine größere Anzahl von Profilblöcken gleichzeitig die Anzahl an Kantenelementen und Laufflächenlamellen. „Auf diese Weise werden Nässeverhalten und Traktion des Reifens optimiert. Das Handling verbessert sich, da ein präziseres Bremsen, Kurvenverhalten und Manövrieren ermöglicht wird“, verspricht der Reifenhersteller. Des Weiteren soll das Laufflächendesign des neuen „Greatec Mega Drive M709“ mit einem Profilblock in Diamantform die umlaufende Blockbewegung reduzieren und den Widerstand gegen ungleichmäßigen Sägezahnabrieb erhöhen. Umstützung in Bezug auf eine lange Lebensdauer des Reifens wird darüber hinaus noch der neuen Laufflächenmischung sowie dem Einsatz der neuesten „Waved-Belt“-Technologie von Bridgestone nachgesagt. Letztere sorge für eine bessere Bodendruckverteilung auf der Straße und trage damit ebenfalls dazu bei, Nutzungsdauer und Haltbarkeit der Karkasse zu verbessern.
Dass sich Bridgestone den Bedürfnissen der Transportindustrie annimmt, manifestiert sich allerdings nicht aufseiten der Produkte durch Reifen wie den „M749“, „R249“, „R168“ oder eben auch den „M709“ oder das Engagement im Segment Runderneuerung. Ein weiterer Baustein ist das Ende 2005 gestartete „Total Fleet Management“, das Transportunternehmen bei der Geschäftsoptimierung unterstützen soll. Als nach eigenem Verständnis starke Nummer zwei auf dem europäischen Markt für Lkw- und Busreifen will Bridgestone nicht mehr nur reiner Reifenlieferant sein, sondern auch serviceorientierter Partner, der seine Kunden hilft, über den gesamten Lebenszyklus des Reifens die Fahrzeugproduktivität zu steigern und die Kosten pro Kilometer zu senken. „Es geht nicht darum, einfach Standardantworten zu geben. Die Kunden fordern für ihre spezifischen Anforderungen maßgeschneiderte Lösungen, ganz gleich, wo sie sich in Europa befinden“, sagt Hirotaka Migita, Direktor des Bereichs Lkw und Bus bei Bridgestone Europe, unter Verweis auf die vier „Total Fleet Systems“, „Total Tyre Management“, „Total Retread Systems“ sowie „Total Tyre Range“ genannten Komponenten des „Total-Fleet-Management“-Pakets.
Hinter „Total Fleet Systems“ verbirgt sich dabei ein Reifenmanagementprogramm, dessen Herzstück ein internetbasiertes System für papierloses Flottenmanagement ist und Aufgaben wie Kilometerverträge, Zentralfaktura sowie Reifennutzung und -kosten umfasst. Für dieses System, mit dessen Hilfe im zurückliegenden Jahr laut Bridgestone mehr als 200.000 Jobs online bearbeitet und über 180.000 Reifen aufgezogen wurden, sollen bereits um die 200 Flotten registriert sein. Der Service wird unterstützt von Bridgestones „Total Tyre Inspection“ – einer exklusive Reifenmanagementsoftware, welche die Daten in Echtzeit verfolgt und dabei hilft, die Reifenleistung zu steigern, inklusive der Analyse von Kosten/km und km/mm für die gesamte Flotte oder einzelner Fahrzeuge sowie Berichterstellung. Schon 250 Kunden nutzen demnach dieses Angebot, um damit mehr als 4.500 Fahrzeuge pro Monat zu überprüfen. Unter dem „Total Tyre Management“ versteht Bridgestone den über das Truck-Point-Netzwerk mit seinen 2.200 Partnern in 28 Ländern angebotenen europaweiten Reifenservice für Flotten. Unter der Bezeichnung „Service Europe“ wird rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche ein nationaler und internationaler Reifenpannendienst über das Truck-Point-Netz angeboten.
Bridgestone ist übrigens dazu übergegangen, die Leistungsstufen der Truck-Point-Händler mit der Einführung eines Akkreditierungssystems zu standardisieren: „Truck Point Expert Dealer“. Um die Servicestandards von unabhängiger Seite bestätigen zu lassen, werden die Händler durch Lloyds Register Quality Assurance (LRQA) bewertet, die in 30 Ländern und in der gesamten Transportbranche als eine für ihre Professionalität und Objektivität anerkannte Organisation gilt. Die Leistungskriterien decken alle wichtigen Betriebsbereiche ab, einschließlich Ausstattungsstufen, Lagerbestand, Karkassenmanagement, Serviceerbringung, Ausbildung sowie Leistung im Pannendienst. Nach dem erfolgreichen Testlauf des Akkreditierungsprogramms in Großbritannien im Jahr 2006 wird es nun auf ganz Europa ausgedehnt. In Frankreich begann es 2007, gefolgt von Deutschland und den Niederlanden im Jahr 2008. Spanien und Belgien werden sich 2009 dem Programm anschließen. Mehr als 120 Händler wurden bisher von LRQA zertifiziert, Ziel ist es, bis Ende 2008 über 200 Truck-Point-Expert-Händler zu verfügen.
Ein Stück weit näher am Reifen als am Service sind demgegenüber wieder die beiden weiteren Bausteine „Total Retread Systems“ sowie „Total Tyre Range“. Ersterer hat – wie an der Namensgebung unschwer zu erkennen ist – mit dem Thema Runderneuerung und somit folglich mit den in diesem Marktsegment von Bridgestone angebotenen Marken Qualitread und Bandag zu tun. „Die Qualitread-Runderneuerungen bieten beste Leistung und Sicherheit zu einem Bruchteil der Kosten eines Neureifens, und die Produktpalette umfasst dieselben, neuesten Laufflächenprofile wie die Bridgestone-Premiumreifen für viele Einsatzbereiche und Achspositionen“, so der Hersteller unter Verweis darauf, dass alle Qualitread-Runderneuerungen speziell für die Karkassen von Bridgestone und Firestone entwickelt sind. Die Bandag-Integration in das „Total-Retread-System“ versteht Bridgestone dabei als Möglichkeit, die Anforderungen des europäischen Transportmarktes noch besser erfüllen zu können. Dass die Wahl eines Reifens bzw. Profils von dessen Einsatzzweck abhängt, dem will man in diesem Zusammenhang mit „Total Tyre Range“ Rechnung tragen. Oder anders formuliert: Bridgestone hat nach eigenem Verständnis für Nutzfahrzeuge in jedwedem Einsatzbereich den passenden Reifen im Angebot, sodass sich mittels der richtigen Wahl mehr Sicherheit, höhere Laufleistung sowie geringe Kosten realisieren lassen – als Hilfestellung dazu ist ein Reifensuchmodul unter www.bridgestonetruck.eu konzipiert.
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