Die Dunlop-Datensammler beim DTM-Rennen auf dem Nürburgring
Wenn die DTM am kommenden Wochenende auf dem Nürburgring Station macht, betreten die Mitarbeiter des Dunlop-Renndienstes bekanntes Terrain. Die legendäre Rennstrecke in der Eifel ist die zweite Heimat der Reifen-Spezialisten aus Hanau. „Wir können auf umfangreiches Datenmaterial von allen DTM-Rennen und -Testfahrten sowie aus anderen Serien zurückgreifen“, sagt Michael Bellmann, Leiter Motorsport bei Dunlop. „Daher können wir den Teams von Audi und Mercedes-Benz wertvolle Unterstützung bei der Einstellung auf unterschiedliche äußere Bedingungen geben.“
Das ist ein großer Vorteil zumal das Rennen in dem rauen Landstrich in den vergangenen Jahren immer wieder durch wechselnde Wetterverhältnisse gekennzeichnet war. Wenn die Testsessions verregnet sind, das Rennen aber eher bei trockenen Bedingungen gestartet wird, dann sind die von den Teams ermittelten Daten nur noch bedingt zu gebrauchen. Doch die Reifenexperten verfügen über einen exzellenten Erfahrungsschatz und haben aufgrund zahlreicher Einsätze am Nürburgring ein sehr gutes und detailliertes Bild von der Strecke.
Umfangreiches Datenpaket für Analyse- und Entwicklungszwecke
Der Grand-Prix-Kurs zählt zu den weniger aggressiven Strecken im DTM-Kalender. Zugleich bietet die 3,629 Kilometer lange Variante über die Kurzanbindung eine homogene Mischung aus schnellen und langsamen Kurven. Da gilt es, einerseits die Balance zwischen Vorder- und Hinterachse zu finden und andererseits die optimale Betriebstemperatur des Reifens nicht zu unter- oder überschreiten. Als ideal gilt eine Temperaturverteilung in der Lauffläche von innen hundert Grad, in der Mitte 85 Grad und außen 80 Grad – gemessen an der Box. Dort wird, sobald ein DTM-Auto hereinkommt, der Luftdruck geprüft und die Reifentemperatur abgelesen.
Pünktlich ab den Testsessions steht für die Dunlop-Ingenieure das Wechselspiel von Fahren, Datensammlung und -analyse sowie der Informationsaustausch mit den Teams auf dem Programm – bis nach dem Rennen entsteht für jede Veranstaltung ein umfangreiches Datenpaket für Analyse- und Entwicklungszwecke. In diesem permanenten Entwicklungs- und Kontrollprozess werden mehr als tausend Daten an einem Rennwochenende erfasst. „Wenn man unsere Arbeit mit den ersten DTM-Jahren vergleicht, stellt man fest, dass sich sowohl Fahrzeughersteller als auch Dunlop wesentlich mehr auf Daten stützen und weniger intuitiv arbeiten als früher“, sagt Dunlop-Manager Michael Bellmann.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen
Bereits vor der Veranstaltung werden verschiedene Szenarien durchgespielt, um auch auf mögliche Wetterkapriolen schnellstmöglich reagieren zu können. Die Strategien sind bis ins Detail geplant. Antworten auf knifflige Fragen bei der Fahrzeugabstimmung liefert dabei die akribische Datensammlung des Reifenexklusivausrüsters der DTM. Und auch nach dem Zieleinlauf gilt das Motto: „Nach dem Rennen ist vor dem Rennen.“ Ausgesuchte Reifensätze werden bei der Demontage durch die Techniker markiert, nach Ankunft in Hanau analysiert, um Empfehlungen für kommende Veranstaltungen geben zu können. Bis spätestens zum Mittwoch nach dem DTM-Rennen kommuniziert Dunlop die Ergebnisse an die Hersteller.
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