Nutzfahrzeugproduktion: Exporte unverändert auf Wachstumskurs
Die deutsche Nutzfahrzeugindustrie arbeitete auch im Mai an ihrer Kapazitätsgrenze. Ihre Produktion übertraf sowohl im Transportersegment als auch im schweren Bereich das entsprechende Vorjahresergebnis um neun Prozent. In den ersten fünf Monaten fertigten die deutschen Hersteller – dank der anhaltend erfreulichen Absatzlage im In- und Ausland – 16 Prozent mehr Nfz bis 6 t. Im Bereich über 6 t wurden mit 87.500 Einheiten (plus zehn Prozent) so viele schwere Nutzfahrzeuge wie nie zuvor hergestellt, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit.
Haupttreiber bilden dabei die Exporte. Auf den Auslandsmärkten legten die deutschen Hersteller im Berichtsmonat Mai erneut kräftig zu. Die Ausfuhren im Transportersegment stiegen um zehn Prozent auf 19.290 Einheiten; im Jahresverlauf lag der Zuwachs bei 18 Prozent (103.700 Fahrzeuge). Der Absatz von schweren Fahrzeugen blieb ebenfalls im Aufwind (12.650 Einheiten; plus fünf Prozent). Damit knüpft auch die aktuelle Entwicklung an den starken Jahrestrend an. Seit Anfang 2008 stiegen die Ausfuhren um 17 Prozent auf 60.100 schwere Lkw.
Die Auslandsbestellungen blieben im Mai bei den Transporterherstellern um zwei Prozent hinter dem hohen Vorjahreswert zurück, im bisherigen Jahresverlauf stieg das Bestellvolumen allerdings um drei Prozent. In der schweren Klasse wurde im Mai das hohe Niveau des Vorjahres um neun Prozent unterschritten; nach fünf Monaten stehen elf Prozent weniger Orders zu Buche, was auf eine Stabilisierung der sich auf Rekordniveau bewegenden Exporte schließen lässt.
Der Inlandsmarkt für Nutzfahrzeuge schwenkt inzwischen in die lange erwartete moderatere Entwicklung ein und bestätigte mit einem Zulassungsvolumen von 28.790 Fahrzeugen das bereits sehr hohe Niveau des Vorjahres. Seit Jahresbeginn wurden mit 139.700 Nutzfahrzeugen fünf Prozent mehr Einheiten neu zugelassen als noch vor einem Jahr. Die Klasse der Transporter legte im Mai um zwei Prozent auf 19.700 Fahrzeuge zu. In den ersten fünf Monaten liegt der Zuwachs damit bei neun Prozent (96.100 Einheiten). Der Absatz schwerer Nutzfahrzeuge hat sich im Mai mit 8.600 Fahrzeugen auf hohem Niveau konsolidiert (minus sechs Prozent). Seit Jahresbeginn setzten die Hersteller knapp vier Prozent weniger (41.100 Einheiten) in Deutschland ab.
Der inländische Auftragseingang bewegt sich weiter auf Normalisierungskurs. Die Inlandsorder lagen im Mai im Transportersegment um zehn Prozent unter dem Vorjahreswert: Nach wie vor extrem hohe Auftragsbestände mit Lieferfristen von zum Teil mehr als einem Jahr haben inzwischen auch bei den Inlandsbestellungen in der schweren Klasse zu dem schon länger erwarteten Rückgang geführt. Im Mai gingen sie um 37 Prozent zurück. In den ersten fünf Monaten lagen die Order für Nfz bis 6 t sieben Prozent unter dem Vorjahreswert; im Bereich über 6 t ein Viertel unter Vorjahr. Der immer noch sehr hohe Auftragsbestand (bei Nfz über 6 t: plus 24 Prozent) lässt aber auch für den weiteren Jahresverlauf eine stabile Absatzentwicklung erwarten.
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