„Rückenwind“ für ProContour-Profiltiefenmessung

Nachdem die ProContour GmbH kurz zuvor schon im Rahmen der Messe „Intertraffic“ ihr „H3-D“ genanntes Profiltiefenmesssystem für den fließenden Verkehr (die NEUE REIFENZEITUNG berichtete bereits mehrfach) in Form eines funktionsfähigen Demonstrationsmodells gezeigt hatte, stellte das junge Unternehmen aus Baden-Württemberg ihre nach eigenem Verständnis „zukunftsweisende Lösung zur Verbesserung der Verkehrssicherheit“ auch auf der REIFEN in Essen vor. Aber nicht nur das: Man hatte sich auch um den von der Messe Essen und dem Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) ausgelobten „Innovation Award“ in der Kategorie Dienstleistung/Service/Marketing beworben – und ihn gewonnen. „Für ein junges Unternehmen ist eine solche Auszeichnung etwas ganz Besonderes. Der ‚Innovation Award’ bestätigt uns auf unserem Weg und gibt uns richtig Rückenwind für das Feintuning unseres Systems“, so ProContour-Geschäftsführer Frank H. Schäfer, der im Gespräch mit dieser Fachzeitschrift zugleich durchblicken ließ, dass man mit dem System derzeit bereits „in der Straße“ sei. Soll heißen: Wie bei der Vorstellung im Herbst vergangenen Jahres angekündigt, ist es momentan schon erfolgreich im Pilotbetrieb auf öffentlichen Straßen.

Darüber hinaus berichtet Schäfer seitens der Öffentlichen Hand von einem regen Interesse an dem System. „In diesem Zusammenhang hat sich herauskristallisiert, dass hierbei eine Nachfrage vor allem nach der nicht geeichten Variante besteht“, sagt der ProContour-Geschäftsführer. Das bedeutet, dass die Ordnungshüter bzw. die Polizei es offensichtlich bevorzugen, diejenigen Fahrzeuge, bei deren Bereifung „H3-D“ auf einer entsprechend überwachten Messstrecke ein Unterschreiten der gesetzlichen Mindestprofiltiefe festgestellt hat, anschließend aus dem fließenden Verkehr herauszuwinken, um dann weitere Maßnahmen (Aufklärung, Verwarnung, Bußgeld etc.) ergreifen zu können. Dies wird höchstwahrscheinlich wohl damit zusammenhängen, dass die Kosten für eine solche ungeeichte Ausführung des Systems, die Schäfer bei dessen Vorstellung mit einem fünfstelligen Euro-Betrag bezifferte, niedriger liegen als für eine geeichte, nach dem Vorbild von fest installierten „Blitzern“ gegen Rotlicht- oder Geschwindigkeitssünder eingesetzte und automatisiert arbeitende Variante. Denn hierfür wird eine sechsstellige Investitionssumme veranschlagt, und wie es um die Haushalte der Kommunen in Deutschland bestellt ist, ist schließlich kein Geheimnis.

„Etwas überrascht hat uns zudem die hohe Nachfrage vonseiten der Privatwirtschaft bzw. der Industrie“, so Schäfer weiter. Damit meint er nicht nur, dass das System beispielsweise im Herbst vergangenen Jahres rund um den Reifenmarathon von Michelin zum Einsatz gekommen ist. Es gebe durchaus noch weitere ernst zu nehmende Anfragen vonseiten der Reifenindustrie. Und dass es sich dabei nicht nur um die mögliche Lieferung einer recht überschaubaren Anzahl von Messanlagen handeln kann, so lassen sich zumindest die Aussagen Schäfers interpretieren, wonach bei ProContour sogar die Einrichtung einer eigenen Abteilung geplant sei, die sich ausschließlich mit der (Weiter-)Entwicklung bzw. Anpassung von „H3-D“ für derartige Anwendungen in der Privatwirtschaft beschäftigen soll. Man darf also gespannt sein, ob und gegebenenfalls welcher Reifenhersteller da in Sachen Profiltiefenmessung vielleicht über eine breit angelegte Kampagne nachdenkt. Unabhängig davon hat Schäfer angekündigt, dass der Start der Produktion einer Nullserie des „H3-D“-Systems – bisher sind demnach augenscheinlich noch ausschließlich mehr oder weniger Prototypen bzw. Labormuster im praktischen Erprobungseinsatz – für die Zeit kurz nach der Reifenmesse angepeilt wird.

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