Michelin-Motorradrennchef rechnet nicht mit Qualifyer-Verbot
Einem Bericht der Motorcycle News (MCN) zufolge rechnet Jean-Philippe Weber, Leiter der Motorradrennaktivitäten bei Michelin, nicht damit, dass es in der MotoGP zu einem schon des Öfteren diskutierten Verbot des Einsatzes spezieller Reifen für das Qualifying kommen wird. Zwar habe es in der Formel 1 ebenfalls Debatten um die Reifen fürs Qualifying gegeben, aber etwaige Unterschiede bei den verschiedenen Reifenarten wären nach Webers Meinung ohnehin nur schwer zu entdecken. „Dazu gibt es viel zu viele technische Lösungen auf diesem Gebiet. Beispielsweise gibt es Substanzen, die beim Auftragen auf die Lauffläche für eine weichere Mischung sorgen, oder man kann die Lauffläche von vornherein mit einer dünnen Schicht einer weicheren Mischung ausstatten, die dann nach ein paar Runden abgefahren ist“, zitiert MCN den Franzosen. „Vorgeschlagen wurde auch schon, dass die Fahrer mit den Reifen ins Rennen gehen sollten, mit denen sie beim Qualifying die schnellste Runde gefahren sind. Das ist aber nicht ganz so einfach, denn man weiß ja nie, bei welchen Temperaturen das Rennen einen Tag später stattfinden wird. Davon und dem jeweiligen Fahrstil des Piloten hängt aber ab, wie sich die Maschine verhält. Ist die Streckentemperatur im Rennen beispielsweise zehn Grad niedriger als beim Qualifying, dann haben solche Fahrer, die ihre Reifen ohnehin hart rannehmen und deshalb ordentlich auf Temperatur bringen, weniger Probleme damit als diejenigen, denen es mehr Mühe bereitet, ihre Reifen auf Temperatur zu bringen bzw. zu halten“, soll Weber gesagt haben. Für Letztere könne dies durchaus auch gefährlich werden, da eine zu geringe Reifenbetriebstemperatur der Reifen zu einem Mangel an Grip führe. „Vielleicht ist das auf vier Rädern nicht so gefährlich, aber auf nur zwei Rädern ist das schon eine ganz andere Sache“, gibt er zu bedenken.
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