Brose erwirbt Elektromotorensparte der Continental AG
Die Brose-Unternehmensgruppe übernimmt die Elektromotorensparte der Continental AG. Darauf haben sich beide Unternehmen gestern geeinigt. Der Erwerb steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. „Wir haben uns für einen Verkauf der bisherigen Siemens-VDO-Sparte Electric Motor Drives und des Kühlerlüftergeschäfts der Continental an die Brose-Gruppe entschieden, weil die ausgezeichnete Positionierung von Brose im Marktsegment überaus positive Perspektiven für dieses Geschäft eröffnet“, so der Continental-Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer.
„Auf dieser Basis hatte es bereits Überlegungen der Siemens VDO Automotive AG gegeben, die wir aufgenommen und zum Abschluss gebracht haben. Gleichzeitig haben wir gemeinsam eine Lösung gefunden, in der den Interessen der Kunden sowie der Beschäftigten Rechnung getragen wird. Wir halten damit unsere Zusage ein, im Rahmen der Integration der bisherigen Siemens VDO so rasch wie möglich Entscheidungen zu treffen, um mögliche Unsicherheiten zu beseitigen“, ergänzt Wennemer.
Die Transaktion umfasst das Geschäft mit Elektromotoren für Fensterheber, Antiblockiersysteme (ABS/ESC), Heizung/Lüftung, Motorkühlung und elektrische Servolenkungen. Die Aktivitäten der Geschäftseinheit Electric Motor Drives in Würzburg und Berlin sowie die Entwicklungsbüros in Nürnberg und der Standort Oldenburg gehen dabei auf den Käufer über. Die ebenfalls in Berlin ansässigen Hybridaktivitäten sind von dieser Transaktion nicht betroffen. Hinzu kommen sechs Werke in La Suze/Frankreich, Gainesville/USA, Reynosa/Mexiko sowie in Shanghai, Zhangjiagang und Chanchun (jeweils China). An den Standorten Trutnov/Tschechien, Budapest/Ungarn und Salto/Brasilien werden lediglich einzelne Produktionslinien veräußert. Ingesamt beschäftigt Continental in der Elektromotorensparte rund 4.200 Mitarbeiter und erzielte in diesem Jahr einen Umsatz von 740 Millionen Euro.
Mit der Akquisition der Elektromotorensparte von Continental will Brose nach dem Erwerb des Geschäfts mit Türschlössern von Bosch im Jahr 2003 seinen Vorsprung für mechatronische Systeme in der Automobilkarosserie weiter ausbauen. „Die Eigenfertigung von Kernkomponenten in einem definierten Umfang gehört genauso zu unserer Strategie wie die schrittweise Erweiterung unseres Programms mit zukunftsträchtigen Erzeugnissen. Beides ist mit dem erworbenen Motorengeschäft ideal möglich“, so der Vorsitzende der Brose-Geschäftsführung Jürgen Otto.
Brose ist ein führender Hersteller von Fensterhebern, Türsystemen und Sitzverstellungen und mit jährlich über 70 Millionen Einheiten der weltweit größte Abnehmer von Elektromotoren. Über den Erwerb erschließt sich Brose neue Arbeitsgebiete. Als Rechtsnachfolger übernimmt Brose die mit Belegschaftsvertretern bestehenden Vereinbarungen und bietet aufgrund des hohen Eigenbedarfs sowie als Familienunternehmen mit fast 100jähriger Tradition gute Voraussetzungen für den Erhalt und Ausbau der Arbeitsplätze.
Die Brose-Unternehmensgruppe ist ein führender Hersteller mechatronischer Komponenten und Systeme für die Karosserie und den Innenraum von Automobilen. Dazu zählen Fensterheber, Türsysteme, Sitzverstellungen, Schließsysteme sowie Antriebe zum Öffnen und Schließen von Heckklappen. Im Jahr 2007 erreicht Brose ein Umsatzvolumen von 2,5 Mrd. Euro. Gegenwärtig beschäftigt das Unternehmen rund 9.800 Mitarbeiter an fast 40 Standorten in 19 Ländern.
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