ADAC testet Reifendruckkontrollsysteme
Der ADAC hat 14 Reifendruckkontrollsysteme auf Funktion und Benutzerfreundlichkeit getestet. Dabei hat sich gezeigt, dass Systeme, die den Druck im Reifeninneren oder über das Ventil direkt messen, den indirekten Systemen überlegen sind. Der Reifendruckmesser des Opel Vectra und das System von Tiremoni (Checkair TM 100) konnten im Test sogar mit „sehr gut“ abschneiden. Weitere vier Produkte wurden mit „gut“ bewertet: SmarTire Premium (vertrieben von der Firma Seehase), TC 400 (Firma Hella), Wheel Control (Car Guard Systems) und die automatische Reifendruckkontrolle im Renault Scenic. Ein Produkt (Waeco Magic Control MTPM100) bekam aufgrund der zu trägen Warnung nur die Note „befriedigend“, war aber mit unter hundert Euro auch deutlich billiger.
Die fünf getesteten indirekten Systeme, bei denen Reifendruck und Temperatur selbst gar nicht gemessen werden, holen sich die Informationen aus den Drehzahlabweichungen unterschiedlich stark aufgepumpter Räder. Sie konnten die Tester weniger überzeugen, erhielten deshalb nur „befriedigend“. Nicht zuletzt deshalb, weil sie nicht erkennen können, wenn den Pneus die Luft gleichmäßig ausgeht. Indirekt messende Systeme wurden am Beispiel der Mercedes B-Klasse und beim Seat Leon, wo sie serienmäßig angeboten werden, und wo sie als Sonderzubehör, zum Nachrüsten oder in bestimmten Ausrüstungspaketen angeboten werden, unter die Lupe genommen: und zwar auch am Beispiel Skoda Fabia, Opel Astra (DDS, nur in Ausstattungspaketen lieferbar) und für VW-Modelle (Kufatec-Nachrüstkit).
Zu guter Letzt wurden zwei einfache, preisgünstige, universell montierbare Ventilkappensysteme getestet, bei denen keinerlei Montage- und Wartungskosten anfallen. Da die Warnmeldung nur direkt am Ventil, also außerhalb des fahrenden Fahrzeugs, angezeigt wird, eignen sie sich nur zur Reifendrucküberwachung am stehenden Auto. Pirellis K-Pressure Optic erhielt die Note ausreichend, die „Air-Safe-Ventilkappen“ (von Hansen Styling Parts) gingen gar mit „mangelhaft“ aus dem Test hervor, weil Druckverlust bei Beschädigung des Sensors zur Abwertung führt.
Angesichts der Unfallgefahr, die von Reifen mit zu geringem Luftdruck ausgehen kann, sei es – so der Automobilclub – unverständlich, warum die automatische Reifendrucküberwachung bislang so wenig verbreitet ist. Rechtzeitige Warnmeldungen helfen, mit reduzierter Geschwindigkeit noch einen sicheren Pannenplatz zu erreichen. Auch wirtschaftlich gesehen rentieren sich die Systeme. Zu wenig Luft bedeutet immer auch höheren Verbrauch, also eine höhere Tankrechnung und mehr Umweltbelastung durch unnötig entstehendes Kohlendioxid. Eine Forderung, alle neu zugelassenen Kraftfahrzeuge serienmäßig mit Reifendruckkontrollsystemen auszurüsten, wie dies in den USA bereits umgesetzt wurde, sei längst überfällig und werde vom ADAC befürwortet.
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