Conti-VV auf der Handelsblatt-Tagung „Die Automobilindustrie“
Die Reduzierung von CO2-Emissionen sowie die Herausforderungen durch die globalen Märkte bestimmten die Diskussionen auf der 15. Handelsblatt Jahrestagung „Die Automobilindustrie“ dieser Tage in Frankfurt. Vor rund 130 Branchenvertretern leitete der Vorstandsvorsitzender der Continental AG, Manfred Wennemer, seinen Beitrag damit ein, dass die Probleme bekannt und eigentlich gelöst seien. „Allerdings gibt es noch Probleme, die Kosten auf die Kunden umzulegen.“ Nach der Akquisition der Siemens VDO sei Continental hervorragend für die drei wesentlichen Trends in der Automobilindustrie aufgestellt und biete Antworten für Sicherheit, Komfort und Nachhaltigkeit. Durch die Akquisition sei Continental darüber hinaus auf die fortschreitende Konsolidierung in der Zuliefererbranche vorbereitet.
In den letzten fünf Jahren sei es Continental gelungen, eine Reduzierung von 30 Prozent CO2 pro Tonne Fertigprodukt zu realisieren, betonte Wennemer. Entscheidend für diese Entwicklung seien nicht nur Umwelt-, sondern auch Kostengründe gewesen. „Wir wollen nicht der Größte sein, aber der Beste und Profitabelste in unseren Tätigkeitsbereichen“, so der Continental-Chef. Wenn es nicht gelingen würde, in einzelnen Geschäftsbereichen auf Dauer führend, d.h. im relevanten Markt unter den drei Besten, zu sein, werde man für die entsprechenden Bereiche Konsequenzen ziehen.
Als Hersteller von Brems- und Einspritzsystemen, Elektronik und Reifen biete Continental eine einzigartige Kombination, um neue Produkte zu entwickeln. 18.500 Mitarbeiter seien weltweit in der Forschung und Entwicklung tätig. 4,5 Prozent des Umsatzes beziehungsweise rund 680 Millionen Euro investiere Continental bisher in die Entwicklung neuer Produkte. Im Zentrum der Entwicklungsarbeit ständen dabei nicht nur die Reduzierung von CO2, sondern auch Sicherheit, Informationstechnologien sowie die Ansprüche an Low-Cost-Cars in den BRIC-Staaten.
Bei allen Bemühungen um umweltgerechte Fahrzeuge dürften aber dennoch nicht die Kosten und die Sicherheit vernachlässigt werden, betonte Wennemer weiter. Schon mit einfachen Mitteln wie einer Reifendrucküberwachung könnten einige Prozent Emissionen eingespart werden. Solche Systeme seien schon heute verfügbar, allerdings müssten Kunden und OEMs auch bereit sein, für diese Systeme zu bezahlen. Bezahlbar würden derartige Systeme schließlich auch über die entsprechenden Mengen. „Wir können unseren Kunden schon heute Produkte liefern, damit sie ihre CO2-Ziele ereichen können, aber die Kostenseite ist noch nicht geklärt“, sagte er. Die Kostenseite bei den Low-Cost-Fahrzeugen könnte dagegen auch mit alten bewährten Technologien wie beispielsweise Trommelbremsen gelöst werden. „Die alten Technologien habe für Low-Cost-Fahrzeuge durchaus noch immer ihre Berechtigung“, so Wennemer.
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